Lange, Joachim: Des Apostolischen Lichts und Rechts. Bd. 2. Halle, 1729.Cap. 4. v. 8-10. an die Hebräer. [Spaltenumbruch]
übrigen in der Wüsten nach und nach umkamen:also werden auch nur allein die Gläubigen der von unserm Josua, oder JEsu, erworbenen Ru- the theilhaftig. 6. Josua richtete zwölf Steine, oder 7. Josua führete die Jsraeliten zwar zur 8. Gleichwie Josua bey der Einführung V. 9. Darum ist noch eine Ruhe vorhanden Anmerckungen. 1. Daß nebst der geistlichen und ewigen 2. Das Volck GOttes ist demnach alhier 3. Wer zu dem geistlichen Volcke GOttes, V. 10. Denn wer zu seiner (GOttes, oder der Anmerckungen. 1. Die Verbindung dieser Worte mit 2. Das Wort seiner gehet alhier nicht ner O o
Cap. 4. v. 8-10. an die Hebraͤer. [Spaltenumbruch]
uͤbrigen in der Wuͤſten nach und nach umkamen:alſo werden auch nur allein die Glaͤubigen der von unſerm Joſua, oder JEſu, erworbenen Ru- the theilhaftig. 6. Joſua richtete zwoͤlf Steine, oder 7. Joſua fuͤhrete die Jſraeliten zwar zur 8. Gleichwie Joſua bey der Einfuͤhrung V. 9. Darum iſt noch eine Ruhe vorhanden Anmerckungen. 1. Daß nebſt der geiſtlichen und ewigen 2. Das Volck GOttes iſt demnach alhier 3. Wer zu dem geiſtlichen Volcke GOttes, V. 10. Denn wer zu ſeiner (GOttes, oder der Anmerckungen. 1. Die Verbindung dieſer Worte mit 2. Das Wort ſeiner gehet alhier nicht ner O o
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Cap. 4. v. 8-10. an die Hebraͤer.
uͤbrigen in der Wuͤſten nach und nach umkamen:
alſo werden auch nur allein die Glaͤubigen der
von unſerm Joſua, oder JEſu, erworbenen Ru-
the theilhaftig.
6. Joſua richtete zwoͤlf Steine, oder
ſteinerne Denckmale auf, zum beſtaͤndigen An-
dencken von dem Wercke der Einfuͤhrung in das
Land Canaan. Joſ. 4. JEſus erwehlte zwoͤlf
Apoſtel, als lebendige Steine, und ſetzte ſie zum
Zeugniſſe von dem Wercke ſeiner Erloͤſung und
Seligmachung.
7. Joſua fuͤhrete die Jſraeliten zwar zur
leiblichen Ruhe; aber in der Ordnung eines er-
foderten leiblichen Streits, und des unter dem
beſondern Beyſtande GOttes leichtlich zuerhal-
tenden Sieges wider die Cananiter: alſo fuͤh-
ret uns Chriſtus zwar zur geiſtlichen und ewi-
gen Ruhe; aber es heißt: Niemand wird ge-
croͤnet, er kaͤmpfe denn recht. 2 Tim. 2, 5.
Denn wir muͤſſen durch viel Truͤbſal ins
Reich GOttes gehen. Ap. Geſch. 14, 22. Es
ſind doch aber die geiſtlichen Feinde in der Kraft
JESU leichtlich zu uͤberwinden Roͤm. 8, 37.
Phil. 4, 13. 1 Joh. 5, 4. Darum es in den Apo-
calyptiſchen Briefen, welche unſer himmliſcher
Joſua an die ſieben Aſiatiſchen Gemeinen c. 2. 3.
gerichtet hat, immer heißt: Wer uͤberwindet!
Wer uͤberwindet! Und da Joſua das gelobte
Land durch das Looß unter die Jſraeliten gethei-
let hat; ſo ſind daher im neuen Teſtamente die vie-
len Redens-Arten von der κληρονομίᾳ, von dem
kuͤnftigen gleichſam durch das Looß uns zukom-
menden ewigen Erbe, hergenommen. Man ſehe
unter andern Matth. 25, 34. 1 Pet. 1, 4.
8. Gleichwie Joſua bey der Einfuͤhrung
in die leibliche Ruhe und in das irdiſche Cana-
an die ihm entgegen ſtehende veſte Stadt Jeri-
cho wundervoller Weiſe zerſtoͤrete, alſo daß
am ſiebenden Tage ihre Mauren uͤber einen
Haufen fielen, Joſ. 6. alſo wird auch JEſus
bey dem groſſen Wercke des anzurichtenden
groſſen und allgemeinen Welt-Sabbats, und
der damit verknuͤpften geiſtlichen ewigen Ruhe,
die groſſe antichriſtiſche Babylon recht wunder-
barer Weiſe zerſtoͤren, alſo daß es zur Zeit der
ſiebenden Poſaune heiſſen wird: ſie iſt gefal-
len! ſie iſt gefallen! Babylon die groſſe.
Offenb. 10, 7. c. 11, 15. c. 18, 2.
V. 9.
Darum iſt noch eine Ruhe vorhanden
dem Volcke GOttes (den Glaͤubigen des neuen
Teſtaments iſt noch eine geiſtliche und ewige Ru-
he vorhanden, dazu auch die groſſe periodiſche
Welt-Ruhe, davon v. 4. gezeuget iſt, gehoͤret.)
Anmerckungen.
1. Daß nebſt der geiſtlichen und ewigen
Ruhe alhier auf den groſſen Sabbatismum,
deſſen zuvor bey v. 4. gedacht iſt, (und der von
der Beſchaffenheit iſt, daß er voller geiſtlicher
und auch leiblicher Ruhe ſeyn wird, auch durch
die darauf erfolgende ewige nicht wird verſtoͤ-
ret werden) geſehen wird, das erhellet daraus,
weil dieſer Sabbatismus in der heiligen Schrift,
als noch zukuͤnftig, ſehr wohl gegruͤndet iſt: Wie
bereits bey dem vierten Vers angezeiget iſt, und
in der Erklaͤrung der Offenbarung Johannis uͤ-
berhaupt, und ſonderlich bey dem Jnnhalt des ſie-
benden Siegels c. 8, 1. c. 11, 15. c. 20, 1. u. f. nach
dem Vitringianiſchen Syſtemate mit mehrern
wird erwieſen werden. Da nun ein ſolcher Sab-
batismus noch bevorſtehet, und derſelbe das Ge-
heimniß der ſiebenden Zahl in ſo vielen Stuͤcken in
ſich haͤlt; ſo kan ſo viel weniger geleugnet werden,
daß der Apoſtel an dieſem Orte mit darauf ſehe,
ſo viel offenbarer es iſt, daß er bey dem noch kuͤnfti-
gen Sabbatiſmo, der Abſicht und Vorbildung
nach, im Contexte auf den erſten ſiebenden, oder
Sabbat-Tag nach der Schoͤpfung, zuruͤck gehet.
2. Das Volck GOttes iſt demnach alhier
uͤberhaupt alles dasjenige Volck aus allen Voͤl-
ckern, von welchem es heißt 1 Pet. 2, 9. Jhr ſeyd
das auserwehlte Geſchlecht, das koͤnigliche
Prieſterthum, das heilige Volck, das Volck
des Eigenthums u.ſ.w. Dazu denn zuvorderſt
die zu Chriſto bekehꝛten glaͤubigen Juden gehoͤren.
3. Wer zu dem geiſtlichen Volcke GOttes,
als ein Eigenthum GOttes, gehoͤret, der muß da-
von an der innerlichen Ruhe ſeiner Seele eine
Verſicherung haben. Und gleichwie ſich dieſe
geiſtliche Seelen-Ruhe ſonderlich dadurch er-
weiſet, daß man mit ſeinem Naͤchſten gerne Frie-
de haͤlt, ja dem Frieden nebſt der Heiligung nach-
jaget Hebr. 12, 14. alſo wird ſie dadurch am be-
ſtaͤndigſten und kraͤftigſten bewahret, auch ver-
mehret, wenn man zum oͤftern, ja taͤglich, zu ge-
wiſſer Zeit einen ſolchen Sabbatismum haͤlt, da
man ſich von aller Zerſtreuung der Sinnen und
Gedancken, welche die aͤuſſerlichen Geſchaͤfte mit
ſich zu bringen pflegen, ſammlet, und in eine ge-
naue Pruͤfung ſeiner ſelbſt eingehet.
V. 10.
Denn wer zu ſeiner (GOttes, oder der
goͤttlichen, die GOTT am ſiebenden Tage ge-
habt und fuͤr uns geheiliget und geſegnet hat)
Ruhe kommen iſt, der ruhet (κατέπαυσεν,
hat ſich zur Ruhe begeben) von ſeinen Wer-
cken (nemlich ſolchen, welche die Ruhe ſtoͤhren,
und in vielem Streite und in vieler muͤhevollen
Arbeit beſtehen,) gleich wie GOtt von ſei-
nen (ἀπὸ τῶν ἰδίων, von ſeinen eignen, welche
ihm eigen, oder von ſolcher Beſchaffenheit ſind,
oder waren, daß niemand ſie ihm nachthun
konte.)
Anmerckungen.
1. Die Verbindung dieſer Worte mit
den vorhergehenden iſt, nach Anzeige des Woͤrt-
leins, denn, dieſe, daß, da der Apoſtel des bevorſte-
henden Sabbats gedacht, er hiemit nun, zur meh-
rern Erlaͤuterung, anzeigen will, daß der bemel-
dete Sabbat in einer voͤlligen Ruhe, die der
goͤttlichen aͤhnlich ſey, beſtehen werde.
2. Das Wort ſeiner gehet alhier nicht
auf den Menſchen, ſondern auf GOtt, deſſen
gleich vorher gedacht iſt, und beziehet ſich auf
die Worte des Pſalms, da GOTT die Ruhe
nennet ſeine Ruhe, wenn er ſpricht: Zu mei-
ner
O o
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