Lange, Joachim: Des Apostolischen Lichts und Rechts. Bd. 2. Halle, 1729.Erklärung des Briefes Pauli Cap. 2. v. 13. [Spaltenumbruch]
22, 31. Röm. 14, 10. 11. 2 Cor. 5, 10. 2 Thess. 2,8. 1 Tim. 6, 14. 2 Tim. 4, 1. 8. Und warum solte der Sohn GOttes nicht der wahrhaftige grosse GOTT seyn, da ihm auch selbst in die- sem Contexte das gedoppelte bloß göttliche Werck, nemlich der Erlösung und Reinigung von Sün- den, und des grossen Welt-Gerichts beygeleget wird. 3. Es kommen demnach die Socinianer gar 4. Da es nun mit dem Verstande dieser 5. Da es nun eine ausgemachte helle 6. Was die Redens-Art betrift von der se- 7. Was die Hoffnung selbst, so fern sie als 8. Jm übrigen ist wohl zu mercken, daß der mit
Erklaͤrung des Briefes Pauli Cap. 2. v. 13. [Spaltenumbruch]
22, 31. Roͤm. 14, 10. 11. 2 Cor. 5, 10. 2 Theſſ. 2,8. 1 Tim. 6, 14. 2 Tim. 4, 1. 8. Und warum ſolte der Sohn GOttes nicht der wahrhaftige groſſe GOTT ſeyn, da ihm auch ſelbſt in die- ſem Contexte das gedoppelte bloß goͤttliche Weꝛck, nemlich der Erloͤſung und Reinigung von Suͤn- den, und des groſſen Welt-Gerichts beygeleget wird. 3. Es kommen demnach die Socinianer gar 4. Da es nun mit dem Verſtande dieſer 5. Da es nun eine ausgemachte helle 6. Was die Redens-Art betrift von der ſe- 7. Was die Hoffnung ſelbſt, ſo fern ſie als 8. Jm uͤbrigen iſt wohl zu mercken, daß der mit
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Erklaͤrung des Briefes Pauli Cap. 2. v. 13.
22, 31. Roͤm. 14, 10. 11. 2 Cor. 5, 10. 2 Theſſ. 2,
8. 1 Tim. 6, 14. 2 Tim. 4, 1. 8. Und warum
ſolte der Sohn GOttes nicht der wahrhaftige
groſſe GOTT ſeyn, da ihm auch ſelbſt in die-
ſem Contexte das gedoppelte bloß goͤttliche Weꝛck,
nemlich der Erloͤſung und Reinigung von Suͤn-
den, und des groſſen Welt-Gerichts beygeleget
wird.
3. Es kommen demnach die Socinianer gar
nicht fort, wenn ſie die Worte: Erſcheinung
des groſſen GOttes von den folgenden: und
unſers Heilandes JEſu Chriſti dergeſtalt
trennen, daß ſie jene von GOtt dem Vater ver-
ſtehen, da doch demſelben die ſichtbare Zukunft
zum Gericht ſonſt nicht zugeſchrieben wird, ob er
wol mit dem Sohne eines Weſens und daher
auch der Richter aller Welt iſt, und wie Roͤm. 9,
10. alſo auch in der Offenbahrung Johannis.
c. 5, 2. u. f. als der Richter in ſeiner Majeſtaͤt
præſentiret wird. Und warum ſolten alhier die
Worte: der groſſe GOtt dem Sohn GOttes
nicht zukommen, da er Roͤm. 9, 5. heißt GOtt
hochgelobt uͤber alles in Ewigkeit, und
1 Joh. 5. 20. der wahrhaftige GOtt und
das ewige Leben. Andere Oerter, da er aus-
druͤcklich GOtt genennet wird, itzo zu uͤberge-
hen.
4. Da es nun mit dem Verſtande dieſer
Worte ſolchergeſtalt ſeine Richtigkeit hat, ſo iſt es
nicht vergebens geſchehen, daß vor dem Worte
σωτῆρος Heilandes der Articul του` ausgelaſ-
ſen iſt; nemlich um damit anzuzeigen, daß der vor
den Worten μεγάλου Θεου῀ geſetzte Articul
του῀ auf eine und eben dieſelbe Perſon in der hoch-
gelobten Gottheit gehe. Siehe desgleichen 2 Pet.
3, 18. im Griechiſchen. Und ſolchem Sinne ſte-
het das Verbindungs Woͤrtlein καὶ und keines
weges entgegen, ſondern es wird damit angezei-
get, daß der, der da iſt der groſſe GOtt, auch
ſey der Heiland, und zwar nicht allein als der wah-
re groſſe GOtt, ſondern auch als der wahre
Menſch: wie er daher nicht allein JEſus, ſondern
auch Chriſtus, der Meßias, oder geſalbete,
welches Wort auf die menſchliche Natur gehet,
genennet wird. Zugeſchweigen, daß gedachte
particula καὶ und auch vom Vater ſtehet, wenn
von ihm etwas geſaget wird, da das erſte in dem
letztern ſeine Erklaͤrung hat: z. E. Gelobet ſey
GOtt und der Vater unſers HErrn JE-
ſu Chriſti u. ſ. w. am ſtat deſſen, daß es haͤtte
heiſſen koͤnnen: GOtt, der Vater unſers
HErrn JEſu Chriſto.
5. Da es nun eine ausgemachte helle
Warheit iſt, daß der groſſe GOtt unſer Heiland
iſt; ſo hat man ſo viel weniger zu zweifeln, daß
auch in den drey vorhergehenden Orten mit dem
Worte GOTT, in Anſehung der dabey ſtehen-
den Worte, ſonderlich der Sohn GOttes bezeich-
net werde: nemlich c. 1. 3. Da Paulus ſagt: die
Predigt des Evangelii ſey ihm vertrauet
nach dem Befehl GOttes unſers Heilan-
des. Und C. 2, v. 10. da den Knechten anbefoh-
len wird, daß ſie die Lehre GOttes unſers
Heilandes zieren ſollen in allen Stuͤcken:
darauf es denn v. 11. heißt: Es iſt erſchienen
die heilſame Gnade GOttes allen Men-
ſchen, nemlich GOttes unſers Heilandes; als
von welchem die erſchienene Gnade ἡ σωτήριος
die heilſame heißt, und von dem Heilande ihre
Benennung hat. Siehe auch 1 Tim. 2, 3.
6. Was die Redens-Art betrift von der ſe-
ligen Hoffnung, daß ſie erwartet werde, ſo ſte-
het die Hoffnung fuͤr die gehoffete Sache; wie
Paulus auch anderwaͤrtig das Wort alſo ge-
brauchet. Siehe Gal. 5, 5. da es heißt: wir er-
warten im Geiſt durch den Glauben ἐλ-
ϖίδα δικαιοσύνης die Hoffnung der Gerech-
tigkeit d. i. die Crone der Gerechtigkeit, darauf
unſere Hoffnung gerichtet iſt 2 Tim. 4. 8. Luth.
der Gerechtigkeit, die man hoffen muß.
Alſo auch Col. 1, 5. da Paulus ſpricht: Um der
Hoffnung Willen, die euch beygeleget iſt
im Himmel. desgleichen v. 27. Chriſtus iſt
die Hoffnung der Herrlichkeit. Ferner
1 Theſſ. 1, 3. in der Hoffnung, welche iſt un-
ſer HErr JEſus CHriſtus. auch 1 Tim. 1, 1.
JEſus Chriſtus, der unſere Hoffnung iſt.
7. Was die Hoffnung ſelbſt, ſo fern ſie als
eine Eigenſchaft des neuen Menſchen in uns be-
trachtet wird, ſey, das wird mit dem Woꝛte προσδε-
χόμενοι angezeiget: nemlich es iſt die Hoffnung
eine geduldige und ſehnliche Erwartung des guten,
welches noch kuͤnftig iſt, und welches der Glaube
aus den Verheiſſungen ſich in gewiſſer Verſiche-
rung der Erlangung vorſtellet. Daraus denn er-
hellet, wie die Hoffnung den Glauben mit den
Verheiſſungen zum Grunde habe. Und dieſe aus
dem Glauben auf die Verheiſſungen hervor gruͤ-
nende Hoffnung iſt ſo viel gewiſſer und veſter, ſo
viel groͤſſer der Glaube ſelbſt, und in dem Glau-
ben der Vorſchmack iſt von den verheiſſenen
Guͤtern des ewigen Lebens. Daher Paulus
Rom. 8, 20. wenn er von der Hoffnung ſchreibet,
daß wir uns durch dieſelbe bey uns ſelbſt
ſehnen nach (der Offenbahrung) der Kind-
ſchaft und auf unſers Leibes Erloͤſung
warten, dabey der Erſtlinge des Geiſtes ge-
dencket, welche wir empfangen haben. C. 5, 5.
heißt es, die Hoffnung laſſe nicht zu ſchan-
den werden; ſintemal die Liebe GOttes (zum
Vorſchmacke des ewigen Lebens, und als Erſtlin-
ge von der kuͤnftigen groſſen Erndte der ewigen
Herrlichkeit) ausgegoſſen ſey durch den Hei-
ligen Geiſt in unſer Hertz. Siehe auch Hebr.
6, 18. 19. da die Hoffnung heißt ein ſicherer
und veſter Ancker der Seelen, der hinein-
gehe ins Jnwendige des Vorhangs, dahin
der Vorlaͤufer fuͤr uns eingegangen, JE-
ſus CHriſtus, der Hoheprieſter nach der
Ordnung Melchiſedech. Eph. 6, 17. und
1 Theſſal. 5, 8. nennet Paulus die Hoffnung ei-
nen Helm des Heils, damit man im geiſtlichen
Streite wider die Feinde gleichſam das Haupt
verwahret.
8. Jm uͤbrigen iſt wohl zu mercken, daß der
Apoſtel die Verleugnung des ungoͤttlichen We-
ſens und der weltlichen Luͤſte, wie auch das zuͤchti-
ge, gerechte und gottſelige Leben, aufs genaueſte
mit
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