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Lange, Joachim: Apostolisches Licht und Recht. Bd. 1. Halle, 1729.

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Erklärung des Briefs Pauli Cap. 6, v. 14.
[Spaltenumbruch]
2. Was die Umgürtung der Lenden
mit Wahrheit
betrifft, so ist dabey folgendes
zu mercken:
a. Der Grund dieser Redens-Art in dem
leiblichen Gebrauch eines Gurts. Dessen be-
dieneten sich theils die Wanders-Leute und
Arbeiter, theils auch die Kriegs-Knechte,
den Unterleib, und die um denselben gehen-
de Kleider damit veste zusammen zu ziehen,
um dadurch an der Arbeit und am hurtigen
Gange und Laufe nicht verhindert zu werden,
sondern dazu desto hurtiger und mit zusam-
men gezogener Kraft desto geschickter zu seyn.
Und da der Kriegs-Gürtel breit und starck,
auch wol mit starcken Blechen beschlagen war,
so dienete er zugleich um die Lenden zur Be-
schützung und Verwahrung des Bauchs, o-
der Unterleibes. Vom Gurt der Wanders-
Leute und Arbeiter sehe man 2 B. Mos. 12, 11.
2 Kön. 4, 29. 9, 1. Sprichw. 31, 7. Joh. 21,
18. Ap. Gesch. 21, 11.
b. Die geistliche Application dieses Gleich-
nisses.
Die Lenden des Gemüths sind
die Seelen-Kräfte, Verstand und Wille.
Die Wahrheit ist ihr Gurt, nemlich die
Wahrheit der Lehre und dabey das rechtschaf-
ne Wesen des Hertzens und gantzen Lebens,
wie es sich in aller Einfalt, Lauterkeit, Auf-
richtigkeit und Treue erweiset. Damit be-
kömmt das Gemüth seine Bevestigung und
seine Sicherheit wider alle Verletzung.
c. Die Erläuterung dieser Worte: welche
sich findet theils an dem Exempel CHristi
selbst Jes. 11, 5. da es heißt: Gerechtigkeit
wird der Gurt seiner Lenden seyn, und
der Glaube
(oder Wahrheit) der Gurt
seiner Nieren:
(Siehe auch Offenb. 1, 13.)
theils von den Glaubigen Luc. 12, 35. Lasset
eure Lenden umgürtet seyn, und eure
Lichter brennen.
Jmgleichen 1 Pet. 1, 13.
Begürtet die Lenden eures Gemüths.
3. Bey dem Krebs der Gerechtigkeit
ist gleichfals zu mercken:
a. Der Grund dieser Worte in dem leibli-
chen Gebrauch.
Der Krebs, thorax,
ist ein Pantzer für und um die Brust und den
gantzen Oberleib, damit derselbe verwahret
wird; und scheinet er bey den alten Teutschen
den Namen eines Krebses davon bekommen
zu haben, daß er einer Krebs-Schale, dar-
unter der Krebs seine Verwahrung hat, gleich-
siehet.
b. Die geistliche Application. Was der Brust
und darinnen dem Hertzen und der Lunge ist
der Pantzer, das ist die Gerechtigkeit einem
geistlichen Streiter. Nun aber ist an dem
gantzen Obertheil des Leibes viel gelegen,
sonderlich an dem Hertzen, als darauf es zum
Leben sonderlich ankömmt; welches denn nun
unter dem Pantzer vor einem Stich und
Schuß, sonderlich eines Bogens, gesichert
ist. Und da am Hertzen, im geistlichen Ver-
stande, als am Haupt-Sitz des Christen-
thums, noch mehr gelegen ist, so hat dieses
seine sichere Bevestigung von der Gerechtig-
keit.
Aber welcher? Nicht unserer eignen;
[Spaltenumbruch] als die wir von Natur gar nicht haben, und
die, so fern sie in uns aus der Gnade GOt-
tes durch die Heiligung angerichtet worden,
gar unvollkommen ist, und uns daher gegen
die gewaltigen Anläufe der bösen Geister in
keine Sicherheit setzen kan: sondern die uns
von CHristo erworbene Gerechtigkeit.
Denn gleichwie die Rechtfertigung, dadurch
der Mensch zum Frieden mit GOTT und
zur rechten Glaubens-Freudigkeit, auch zu
der geistlichen Freyheit gelanget, gleichsam
das rechte Hertz des gantzen Christenthums
ist, daraus sich die geistliche Lebens-Kräfte
in alle übrige Theile, oder Pflichten dessel-
ben ausbreiten: also ist die Gerechtigkeit
CHristi, die er uns durch seine Erlösung er-
worben hat, die rechte Bevestigung dieses
Evangelischen Haupt-Guts. Daher ein
gläubiger Christ, wenn ihm vom Satan sei-
ne Rechtfertigung, oder die Vergebung der
Sünden, und die damit verknüpfte Gnade
der Kindschaft, und die daher entstehende
künftige Erbschaft, oder Seligkeit, streitig
gemachet wird, und er dadurch soll niederge-
schlagen werden, den Muth sincken lassen,
und zum geistlichen Kampfe entkräftet wer-
den; keine sicherere Bevestigung und Ver-
wahrung des gedachten Haupt-Guts und
Haupt-Trosts hat, als die Gerechtigkeit
Christi, von welcher sein gantzes Mittler-Amt,
und darinnen sonderlich das Hohepriesterli-
che, mit seinem verdienstlichen Versöhnungs-
Tode und seiner siegreichen Auferstehung,
zeuget.
c. Die Erläuterung dieser Worte: welche
wir haben theils in den Oertern, da CHri-
stus uns als unsere Gerechtigkeit angepriesen
wird, als Jes. 45, 23. Jer. 23, 6. Rom. 4,
25. 1 Cor. 1, 30. 2 Cor. 5, 21. u. s. w. theils in
denjenigen Stellen, da uns diese Gerechtig-
keit, ja CHristus selbst, zur Anziehung dar-
geboten wird, als Jesa. 61, 10. Rom 3, 14.
Gal. 3, 27. Offenb. 19, 7. 8. Und hiebey ist
auch sonderlich der Parallel-Ort 1 Thess 5, 8.
zu erwegen: da es heißt: Wir sollen an-
gethan, oder angezogen seyn mit dem
Krebs des Glaubens und der Liebe.
Jn
welchen Worten wir die schönste Ubereinstim-
mung mit dem gegenwärtigen Texte finden.
denn was in diesem von der Gerechtigkeit
stehet, das wird in jenem von dem Glauben
gesaget, daß er sey der rechte Brust- und Hertz-
Pantzer: sintemal der Glaube die Gerechtig-
keit CHristi ergreifet, und sich zueignet, und
es also ein Gerechtigkeits-voller Glaube
ist.
Damit aber dieser Glaube rechter Art
sey, so wird dabey der Liebe gedacht; als
wodurch er thätig ist Gal. 5, 6. und sich von
einem eingebildeten Glauben unterscheidet;
dadurch auch das gute Gewissen bewahret
wird, daß man am Glauben nicht Schiff-
bruch leide.
4. Es ist demnach dieser Krebs, oder
Pantzer, der Gerechtigkeit und des Glaubens
unter allen Stücken der geistlichen Rüstung wie
das nöthigste, also auch das allerlieblichste und
tröst-
Erklaͤrung des Briefs Pauli Cap. 6, v. 14.
[Spaltenumbruch]
2. Was die Umguͤrtung der Lenden
mit Wahrheit
betrifft, ſo iſt dabey folgendes
zu mercken:
a. Der Grund dieſer Redens-Art in dem
leiblichen Gebrauch eines Gurts. Deſſen be-
dieneten ſich theils die Wanders-Leute und
Arbeiter, theils auch die Kriegs-Knechte,
den Unterleib, und die um denſelben gehen-
de Kleider damit veſte zuſammen zu ziehen,
um dadurch an der Arbeit und am hurtigen
Gange und Laufe nicht verhindert zu werden,
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men gezogener Kraft deſto geſchickter zu ſeyn.
Und da der Kriegs-Guͤrtel breit und ſtarck,
auch wol mit ſtarcken Blechen beſchlagen war,
ſo dienete er zugleich um die Lenden zur Be-
ſchuͤtzung und Verwahrung des Bauchs, o-
der Unterleibes. Vom Gurt der Wanders-
Leute und Arbeiter ſehe man 2 B. Moſ. 12, 11.
2 Koͤn. 4, 29. 9, 1. Sprichw. 31, 7. Joh. 21,
18. Ap. Geſch. 21, 11.
b. Die geiſtliche Application dieſes Gleich-
niſſes.
Die Lenden des Gemuͤths ſind
die Seelen-Kraͤfte, Verſtand und Wille.
Die Wahrheit iſt ihr Gurt, nemlich die
Wahrheit der Lehre und dabey das rechtſchaf-
ne Weſen des Hertzens und gantzen Lebens,
wie es ſich in aller Einfalt, Lauterkeit, Auf-
richtigkeit und Treue erweiſet. Damit be-
koͤmmt das Gemuͤth ſeine Beveſtigung und
ſeine Sicherheit wider alle Verletzung.
c. Die Erlaͤuterung dieſer Worte: welche
ſich findet theils an dem Exempel CHriſti
ſelbſt Jeſ. 11, 5. da es heißt: Gerechtigkeit
wird der Gurt ſeiner Lenden ſeyn, und
der Glaube
(oder Wahrheit) der Gurt
ſeiner Nieren:
(Siehe auch Offenb. 1, 13.)
theils von den Glaubigen Luc. 12, 35. Laſſet
eure Lenden umguͤrtet ſeyn, und eure
Lichter brennen.
Jmgleichen 1 Pet. 1, 13.
Beguͤrtet die Lenden eures Gemuͤths.
3. Bey dem Krebs der Gerechtigkeit
iſt gleichfals zu mercken:
a. Der Grund dieſer Worte in dem leibli-
chen Gebrauch.
Der Krebs, ϑώραξ,
iſt ein Pantzer fuͤr und um die Bruſt und den
gantzen Oberleib, damit derſelbe verwahret
wird; und ſcheinet er bey den alten Teutſchen
den Namen eines Krebſes davon bekommen
zu haben, daß er einer Krebs-Schale, dar-
unter der Krebs ſeine Verwahrung hat, gleich-
ſiehet.
b. Die geiſtliche Application. Was der Bruſt
und darinnen dem Hertzen und der Lunge iſt
der Pantzer, das iſt die Gerechtigkeit einem
geiſtlichen Streiter. Nun aber iſt an dem
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ſonderlich an dem Hertzen, als darauf es zum
Leben ſonderlich ankoͤmmt; welches denn nun
unter dem Pantzer vor einem Stich und
Schuß, ſonderlich eines Bogens, geſichert
iſt. Und da am Hertzen, im geiſtlichen Ver-
ſtande, als am Haupt-Sitz des Chriſten-
thums, noch mehr gelegen iſt, ſo hat dieſes
ſeine ſichere Beveſtigung von der Gerechtig-
keit.
Aber welcher? Nicht unſerer eignen;
[Spaltenumbruch] als die wir von Natur gar nicht haben, und
die, ſo fern ſie in uns aus der Gnade GOt-
tes durch die Heiligung angerichtet worden,
gar unvollkommen iſt, und uns daher gegen
die gewaltigen Anlaͤufe der boͤſen Geiſter in
keine Sicherheit ſetzen kan: ſondern die uns
von CHriſto erworbene Gerechtigkeit.
Denn gleichwie die Rechtfertigung, dadurch
der Menſch zum Frieden mit GOTT und
zur rechten Glaubens-Freudigkeit, auch zu
der geiſtlichen Freyheit gelanget, gleichſam
das rechte Hertz des gantzen Chriſtenthums
iſt, daraus ſich die geiſtliche Lebens-Kraͤfte
in alle uͤbrige Theile, oder Pflichten deſſel-
ben ausbreiten: alſo iſt die Gerechtigkeit
CHriſti, die er uns durch ſeine Erloͤſung er-
worben hat, die rechte Beveſtigung dieſes
Evangeliſchen Haupt-Guts. Daher ein
glaͤubiger Chriſt, wenn ihm vom Satan ſei-
ne Rechtfertigung, oder die Vergebung der
Suͤnden, und die damit verknuͤpfte Gnade
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den; keine ſicherere Beveſtigung und Ver-
wahrung des gedachten Haupt-Guts und
Haupt-Troſts hat, als die Gerechtigkeit
Chriſti, von welcher ſein gantzes Mittler-Amt,
und darinnen ſonderlich das Hoheprieſterli-
che, mit ſeinem verdienſtlichen Verſoͤhnungs-
Tode und ſeiner ſiegreichen Auferſtehung,
zeuget.
c. Die Erlaͤuterung dieſer Worte: welche
wir haben theils in den Oertern, da CHri-
ſtus uns als unſere Gerechtigkeit angeprieſen
wird, als Jeſ. 45, 23. Jer. 23, 6. Rom. 4,
25. 1 Cor. 1, 30. 2 Cor. 5, 21. u. ſ. w. theils in
denjenigen Stellen, da uns dieſe Gerechtig-
keit, ja CHriſtus ſelbſt, zur Anziehung dar-
geboten wird, als Jeſa. 61, 10. Rom 3, 14.
Gal. 3, 27. Offenb. 19, 7. 8. Und hiebey iſt
auch ſonderlich der Parallel-Ort 1 Theſſ 5, 8.
zu erwegen: da es heißt: Wir ſollen an-
gethan, oder angezogen ſeyn mit dem
Krebs des Glaubens und der Liebe.
Jn
welchen Worten wir die ſchoͤnſte Ubereinſtim-
mung mit dem gegenwaͤrtigen Texte finden.
denn was in dieſem von der Gerechtigkeit
ſtehet, das wird in jenem von dem Glauben
geſaget, daß er ſey der rechte Bruſt- und Hertz-
Pantzer: ſintemal der Glaube die Gerechtig-
keit CHriſti ergreifet, und ſich zueignet, und
es alſo ein Gerechtigkeits-voller Glaube
iſt.
Damit aber dieſer Glaube rechter Art
ſey, ſo wird dabey der Liebe gedacht; als
wodurch er thaͤtig iſt Gal. 5, 6. und ſich von
einem eingebildeten Glauben unterſcheidet;
dadurch auch das gute Gewiſſen bewahret
wird, daß man am Glauben nicht Schiff-
bruch leide.
4. Es iſt demnach dieſer Krebs, oder
Pantzer, der Gerechtigkeit und des Glaubens
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[678/0706] Erklaͤrung des Briefs Pauli Cap. 6, v. 14. 2. Was die Umguͤrtung der Lenden mit Wahrheit betrifft, ſo iſt dabey folgendes zu mercken: a. Der Grund dieſer Redens-Art in dem leiblichen Gebrauch eines Gurts. Deſſen be- dieneten ſich theils die Wanders-Leute und Arbeiter, theils auch die Kriegs-Knechte, den Unterleib, und die um denſelben gehen- de Kleider damit veſte zuſammen zu ziehen, um dadurch an der Arbeit und am hurtigen Gange und Laufe nicht verhindert zu werden, ſondern dazu deſto hurtiger und mit zuſam- men gezogener Kraft deſto geſchickter zu ſeyn. Und da der Kriegs-Guͤrtel breit und ſtarck, auch wol mit ſtarcken Blechen beſchlagen war, ſo dienete er zugleich um die Lenden zur Be- ſchuͤtzung und Verwahrung des Bauchs, o- der Unterleibes. Vom Gurt der Wanders- Leute und Arbeiter ſehe man 2 B. Moſ. 12, 11. 2 Koͤn. 4, 29. 9, 1. Sprichw. 31, 7. Joh. 21, 18. Ap. Geſch. 21, 11. b. Die geiſtliche Application dieſes Gleich- niſſes. Die Lenden des Gemuͤths ſind die Seelen-Kraͤfte, Verſtand und Wille. Die Wahrheit iſt ihr Gurt, nemlich die Wahrheit der Lehre und dabey das rechtſchaf- ne Weſen des Hertzens und gantzen Lebens, wie es ſich in aller Einfalt, Lauterkeit, Auf- richtigkeit und Treue erweiſet. Damit be- koͤmmt das Gemuͤth ſeine Beveſtigung und ſeine Sicherheit wider alle Verletzung. c. Die Erlaͤuterung dieſer Worte: welche ſich findet theils an dem Exempel CHriſti ſelbſt Jeſ. 11, 5. da es heißt: Gerechtigkeit wird der Gurt ſeiner Lenden ſeyn, und der Glaube (oder Wahrheit) der Gurt ſeiner Nieren: (Siehe auch Offenb. 1, 13.) theils von den Glaubigen Luc. 12, 35. Laſſet eure Lenden umguͤrtet ſeyn, und eure Lichter brennen. Jmgleichen 1 Pet. 1, 13. Beguͤrtet die Lenden eures Gemuͤths. 3. Bey dem Krebs der Gerechtigkeit iſt gleichfals zu mercken: a. Der Grund dieſer Worte in dem leibli- chen Gebrauch. Der Krebs, ϑώραξ, iſt ein Pantzer fuͤr und um die Bruſt und den gantzen Oberleib, damit derſelbe verwahret wird; und ſcheinet er bey den alten Teutſchen den Namen eines Krebſes davon bekommen zu haben, daß er einer Krebs-Schale, dar- unter der Krebs ſeine Verwahrung hat, gleich- ſiehet. b. Die geiſtliche Application. Was der Bruſt und darinnen dem Hertzen und der Lunge iſt der Pantzer, das iſt die Gerechtigkeit einem geiſtlichen Streiter. Nun aber iſt an dem gantzen Obertheil des Leibes viel gelegen, ſonderlich an dem Hertzen, als darauf es zum Leben ſonderlich ankoͤmmt; welches denn nun unter dem Pantzer vor einem Stich und Schuß, ſonderlich eines Bogens, geſichert iſt. Und da am Hertzen, im geiſtlichen Ver- ſtande, als am Haupt-Sitz des Chriſten- thums, noch mehr gelegen iſt, ſo hat dieſes ſeine ſichere Beveſtigung von der Gerechtig- keit. Aber welcher? Nicht unſerer eignen; als die wir von Natur gar nicht haben, und die, ſo fern ſie in uns aus der Gnade GOt- tes durch die Heiligung angerichtet worden, gar unvollkommen iſt, und uns daher gegen die gewaltigen Anlaͤufe der boͤſen Geiſter in keine Sicherheit ſetzen kan: ſondern die uns von CHriſto erworbene Gerechtigkeit. Denn gleichwie die Rechtfertigung, dadurch der Menſch zum Frieden mit GOTT und zur rechten Glaubens-Freudigkeit, auch zu der geiſtlichen Freyheit gelanget, gleichſam das rechte Hertz des gantzen Chriſtenthums iſt, daraus ſich die geiſtliche Lebens-Kraͤfte in alle uͤbrige Theile, oder Pflichten deſſel- ben ausbreiten: alſo iſt die Gerechtigkeit CHriſti, die er uns durch ſeine Erloͤſung er- worben hat, die rechte Beveſtigung dieſes Evangeliſchen Haupt-Guts. Daher ein glaͤubiger Chriſt, wenn ihm vom Satan ſei- ne Rechtfertigung, oder die Vergebung der Suͤnden, und die damit verknuͤpfte Gnade der Kindſchaft, und die daher entſtehende kuͤnftige Erbſchaft, oder Seligkeit, ſtreitig gemachet wird, und er dadurch ſoll niederge- ſchlagen werden, den Muth ſincken laſſen, und zum geiſtlichen Kampfe entkraͤftet wer- den; keine ſicherere Beveſtigung und Ver- wahrung des gedachten Haupt-Guts und Haupt-Troſts hat, als die Gerechtigkeit Chriſti, von welcher ſein gantzes Mittler-Amt, und darinnen ſonderlich das Hoheprieſterli- che, mit ſeinem verdienſtlichen Verſoͤhnungs- Tode und ſeiner ſiegreichen Auferſtehung, zeuget. c. Die Erlaͤuterung dieſer Worte: welche wir haben theils in den Oertern, da CHri- ſtus uns als unſere Gerechtigkeit angeprieſen wird, als Jeſ. 45, 23. Jer. 23, 6. Rom. 4, 25. 1 Cor. 1, 30. 2 Cor. 5, 21. u. ſ. w. theils in denjenigen Stellen, da uns dieſe Gerechtig- keit, ja CHriſtus ſelbſt, zur Anziehung dar- geboten wird, als Jeſa. 61, 10. Rom 3, 14. Gal. 3, 27. Offenb. 19, 7. 8. Und hiebey iſt auch ſonderlich der Parallel-Ort 1 Theſſ 5, 8. zu erwegen: da es heißt: Wir ſollen an- gethan, oder angezogen ſeyn mit dem Krebs des Glaubens und der Liebe. Jn welchen Worten wir die ſchoͤnſte Ubereinſtim- mung mit dem gegenwaͤrtigen Texte finden. denn was in dieſem von der Gerechtigkeit ſtehet, das wird in jenem von dem Glauben geſaget, daß er ſey der rechte Bruſt- und Hertz- Pantzer: ſintemal der Glaube die Gerechtig- keit CHriſti ergreifet, und ſich zueignet, und es alſo ein Gerechtigkeits-voller Glaube iſt. Damit aber dieſer Glaube rechter Art ſey, ſo wird dabey der Liebe gedacht; als wodurch er thaͤtig iſt Gal. 5, 6. und ſich von einem eingebildeten Glauben unterſcheidet; dadurch auch das gute Gewiſſen bewahret wird, daß man am Glauben nicht Schiff- bruch leide. 4. Es iſt demnach dieſer Krebs, oder Pantzer, der Gerechtigkeit und des Glaubens unter allen Stuͤcken der geiſtlichen Ruͤſtung wie das noͤthigſte, alſo auch das allerlieblichſte und troͤſt-

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Zitationshilfe: Lange, Joachim: Apostolisches Licht und Recht. Bd. 1. Halle, 1729, S. 678. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lange_licht01_1729/706>, abgerufen am 19.05.2024.