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Lange, Joachim: Apostolisches Licht und Recht. Bd. 1. Halle, 1729.

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Cap. 4, 29-31. an die Galater.
[Spaltenumbruch] bischen Menschen-Satzungen suchet; und die
von ihr abgehende Evangelische daher drücket,
wo sie nur kan.
6. Was von der Kirche überhaupt gesaget
werden kan, das gilt auch von deroselben Glie-
dern insonderheit; als aus welchen sie bestehet:
nemlich da alle unbekehrte Glieder der Kirche in
der bösen und ungebrochenen Natur Cains und
Jsmaels stehen: so ist es kein Wunder, wenn
solche böse Unart bey manchen, sonderlich denen,
die das öffentliche Lehr-Amt führen, (und doch
aber nichts geistliches an sich haben, sondern nur
bloß nach dem Fleische gebohren sind, und sich
doch das Recht der neuen und ersten Geburt,
nebst der Orthodoxie, zueignen) in allerhand
Verachtung, Verspottung, auch wol würckliche
Verfolgung der wahren Knechte und Kinder
GOttes, die nach dem Geiste gebohren sind, aus-
bricht.
7. Gleichwie es aber den Juden nicht feh-
lete an scheinbaren Vorwand, als wenn sie zur
Verfolgung der aus dem Geist gebohrnen Kin-
der des Glaubens an Christum gar wohl berech-
tiget wären: also gehet es allezeit. Denn da
soll das unschuldige Schaf, das doch unten am
Flusse stehet, dem am obern Theile stehenden
Wolfe das Wasser trübe gemachet haben.
8. Man muß sich demnach die Leiden um
Christi willen, sie mögen uns nun von aussen
oder von innen, und in der Evangelischen Kirche
selbst zugefüget werden, nicht befremden lassen,
sondern sie vielmehr, als ein Kennzeichen, daß
man nach dem Geiste wiedergebohren ist, an-
sehen.
9. Es nehmen doch aber die Leiden ein gu-
tes Ende, und werden in Freude verkehret: da
hingegen der Trotz und Druck der Boshaftigen
ein böses Ende nimmt. Welches nun Paulus
hinzu thut: wenn er also fortfähret.
V. 30.

Aber was spricht die Schrift (zuvor-
derst die Sara zum Abraham: und denn auch
Moses mit dem Zusatze dessen, wie GOtt die
Forderung der Sara an den Abraham gebilliget
und bestätiget habe 1 B. Mos. 21, 9. sqq.)
Stoß die Magd hinaus mit ihrem Sohn
(laß sie von dir, und, da sie so frech ist, ihr Brodt
für sich und ihr Kind anderwärtig suchen.)
Denn der Magd Sohn soll nicht erben mit
dem Sohn der Freyen
(wie er doch gleichwol
fordert, und auch endlich alles zu sich reissen
würde, wofern er nicht vor dem Absterben Abra-
hams aus der Familie gewiesen wird, zum Zeug-
niß dessen, daß ihm das Erbe nicht zukomme.)

Anmerckungen.
1. Ob gleich dieser Ausspruch mit so vielen
Worten bey Mose nicht stehet, so stehet er doch
daselbst, wie mit den meisten Worten, also auch
nach dem völligen Verstande. Auf welche Art
die Stellen des alten Testaments im neuen mehr-
mal gar recht angeführet werden.
2. Es läßt aber der Apostel die Applica-
tion
dabey zurück: wie es mehrmal in derglei-
[Spaltenumbruch] chen und andern Sachen geschiehet. Damit er
denn angezeiget hat, wie daß man die H. Schrift
fein mit guter meditation lesen und hie und da
die Zueignung auf diß und das selbst machen
müsse.
3. Es ist aber alhier die Application leicht-
lich gemachet. Denn es sollen die fleischlichen
und nur bloß äusserlichen Glieder der Kirche
nicht immer das grosse Wort und die Oberhand
behalten, sondern es soll ein unseliges Ende mit
ihnen nehmen. Der Knecht, heißt es denn
hier nach Joh. 8, 35. bleibet nicht ewiglich,
oder beständig, als ein Erbe, im Hause, der
Sohn aber bleibet ewiglich. Denn es
bleiben die Gottlosen nicht im Gerichte,
noch die Sünder in der Gemeine der Ge-
rechten
Ps. 1, 5. Jch habe euch noch nie er-
kannt,
wird es heissen, weichet von mir ihr
Ubelthäter!
Matth. 7, 23. Gehet hin von
mir, ihr Verfluchten in das ewige Feuer,
das bereitet ist dem Teufel und seinen En-
geln.
c. 25, 41.
4. Es mögen dieses beyzeiten wohl beden-
cken diejenigen, bey welchen es gegen getreue
Knechte GOttes, gerade als wären sie die ärge-
sten Ketzer, heisset: Stoß aus, setze ab!
O wie bald wird die Zeit kommen, da der Ge-
rechte stehen wird mit grosser Freudigkeit
wider die, so ihn geängstiget und seine Ar-
beit verworfen haben. Wenn denn die-
selben solches sehen, werden sie grausam
erschrecken vor solcher Seligkeit, der sie
sich nicht versehen hätten - - Wie ist
er nun gezählet unter die Kinder GOttes,
und sein Erbe ist unter den Heiligen.
Buch
der Weish. c. 5, 1. sqq.
V. 31.

So sind wir nun, lieben Brüder, (bey
dieser Vergleichung der Kinder Hagar und Sa-
ra zum Beschluß zu kommen, und darauf die
gehörige Ermahnung zur Beständigkeit bey dem
Evangelio hinzu zu thun) nicht der Magd
Kinder
(solche Menschen, die nur im blossen
Stande der verderbten Natur stehen bleiben,
und ihre Seligkeit nach Art der Knechte, auf
eine verdienstliche und lohnsüchtige Art aus den
Wercken des Gesetzes suchen) sondern der
Freyen
(durch den Jsaac vorgebildet, nemlich
solche, welche der Sohn GOttes selbst von dem
Fluche und Joche des Gesetzes erlöset, c. 3, 13.
und sie damit recht frey gemachet hat Joh. 8,
32, 36.)

Anmerckung.

Von der wahren Freyheit der Kinder
GOttes
sehe man unter andern sonderlich Joh.
8, 32. 36. da es heißt: Welche der Sohn
(GOttes) frey machet, die sind recht frey.
Und Rom. 6, 17. 18. GOTT sey gedancket,
daß ihr Knechte der Sünde gewesen seyd

(aber zu seyn aufgehöret habet:) aber nun ge-
horsam worden seyd von Hertzen dem Für-
bilde der Lehre, welchem ihr ergeben seyd.

Und v. 22. Nun ihr aber von der Sünde

frey
Cap. 4, 29-31. an die Galater.
[Spaltenumbruch] biſchen Menſchen-Satzungen ſuchet; und die
von ihr abgehende Evangeliſche daher druͤcket,
wo ſie nur kan.
6. Was von der Kirche uͤberhaupt geſaget
werden kan, das gilt auch von deroſelben Glie-
dern inſonderheit; als aus welchen ſie beſtehet:
nemlich da alle unbekehrte Glieder der Kirche in
der boͤſen und ungebrochenen Natur Cains und
Jſmaels ſtehen: ſo iſt es kein Wunder, wenn
ſolche boͤſe Unart bey manchen, ſonderlich denen,
die das oͤffentliche Lehr-Amt fuͤhren, (und doch
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bloß nach dem Fleiſche gebohren ſind, und ſich
doch das Recht der neuen und erſten Geburt,
nebſt der Orthodoxie, zueignen) in allerhand
Verachtung, Verſpottung, auch wol wuͤrckliche
Verfolgung der wahren Knechte und Kinder
GOttes, die nach dem Geiſte gebohren ſind, aus-
bricht.
7. Gleichwie es aber den Juden nicht feh-
lete an ſcheinbaren Vorwand, als wenn ſie zur
Verfolgung der aus dem Geiſt gebohrnen Kin-
der des Glaubens an Chriſtum gar wohl berech-
tiget waͤren: alſo gehet es allezeit. Denn da
ſoll das unſchuldige Schaf, das doch unten am
Fluſſe ſtehet, dem am obern Theile ſtehenden
Wolfe das Waſſer truͤbe gemachet haben.
8. Man muß ſich demnach die Leiden um
Chriſti willen, ſie moͤgen uns nun von auſſen
oder von innen, und in der Evangeliſchen Kirche
ſelbſt zugefuͤget werden, nicht befremden laſſen,
ſondern ſie vielmehr, als ein Kennzeichen, daß
man nach dem Geiſte wiedergebohren iſt, an-
ſehen.
9. Es nehmen doch aber die Leiden ein gu-
tes Ende, und werden in Freude verkehret: da
hingegen der Trotz und Druck der Boshaftigen
ein boͤſes Ende nimmt. Welches nun Paulus
hinzu thut: wenn er alſo fortfaͤhret.
V. 30.

Aber was ſpricht die Schrift (zuvor-
derſt die Sara zum Abraham: und denn auch
Moſes mit dem Zuſatze deſſen, wie GOtt die
Forderung der Sara an den Abraham gebilliget
und beſtaͤtiget habe 1 B. Moſ. 21, 9. ſqq.)
Stoß die Magd hinaus mit ihrem Sohn
(laß ſie von dir, und, da ſie ſo frech iſt, ihr Brodt
fuͤr ſich und ihr Kind anderwaͤrtig ſuchen.)
Denn der Magd Sohn ſoll nicht erben mit
dem Sohn der Freyen
(wie er doch gleichwol
fordert, und auch endlich alles zu ſich reiſſen
wuͤrde, wofern er nicht vor dem Abſterben Abra-
hams aus der Familie gewieſen wird, zum Zeug-
niß deſſen, daß ihm das Erbe nicht zukomme.)

Anmerckungen.
1. Ob gleich dieſer Ausſpruch mit ſo vielen
Worten bey Moſe nicht ſtehet, ſo ſtehet er doch
daſelbſt, wie mit den meiſten Worten, alſo auch
nach dem voͤlligen Verſtande. Auf welche Art
die Stellen des alten Teſtaments im neuen mehr-
mal gar recht angefuͤhret werden.
2. Es laͤßt aber der Apoſtel die Applica-
tion
dabey zuruͤck: wie es mehrmal in derglei-
[Spaltenumbruch] chen und andern Sachen geſchiehet. Damit er
denn angezeiget hat, wie daß man die H. Schrift
fein mit guter meditation leſen und hie und da
die Zueignung auf diß und das ſelbſt machen
muͤſſe.
3. Es iſt aber alhier die Application leicht-
lich gemachet. Denn es ſollen die fleiſchlichen
und nur bloß aͤuſſerlichen Glieder der Kirche
nicht immer das groſſe Wort und die Oberhand
behalten, ſondern es ſoll ein unſeliges Ende mit
ihnen nehmen. Der Knecht, heißt es denn
hier nach Joh. 8, 35. bleibet nicht ewiglich,
oder beſtaͤndig, als ein Erbe, im Hauſe, der
Sohn aber bleibet ewiglich. Denn es
bleiben die Gottloſen nicht im Gerichte,
noch die Suͤnder in der Gemeine der Ge-
rechten
Pſ. 1, 5. Jch habe euch noch nie er-
kannt,
wird es heiſſen, weichet von mir ihr
Ubelthaͤter!
Matth. 7, 23. Gehet hin von
mir, ihr Verfluchten in das ewige Feuer,
das bereitet iſt dem Teufel und ſeinen En-
geln.
c. 25, 41.
4. Es moͤgen dieſes beyzeiten wohl beden-
cken diejenigen, bey welchen es gegen getreue
Knechte GOttes, gerade als waͤren ſie die aͤrge-
ſten Ketzer, heiſſet: Stoß aus, ſetze ab!
O wie bald wird die Zeit kommen, da der Ge-
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wider die, ſo ihn geaͤngſtiget und ſeine Ar-
beit verworfen haben. Wenn denn die-
ſelben ſolches ſehen, werden ſie grauſam
erſchrecken vor ſolcher Seligkeit, der ſie
ſich nicht verſehen haͤtten ‒ ‒ Wie iſt
er nun gezaͤhlet unter die Kinder GOttes,
und ſein Erbe iſt unter den Heiligen.
Buch
der Weish. c. 5, 1. ſqq.
V. 31.

So ſind wir nun, lieben Bruͤder, (bey
dieſer Vergleichung der Kinder Hagar und Sa-
ra zum Beſchluß zu kommen, und darauf die
gehoͤrige Ermahnung zur Beſtaͤndigkeit bey dem
Evangelio hinzu zu thun) nicht der Magd
Kinder
(ſolche Menſchen, die nur im bloſſen
Stande der verderbten Natur ſtehen bleiben,
und ihre Seligkeit nach Art der Knechte, auf
eine verdienſtliche und lohnſuͤchtige Art aus den
Wercken des Geſetzes ſuchen) ſondern der
Freyen
(durch den Jſaac vorgebildet, nemlich
ſolche, welche der Sohn GOttes ſelbſt von dem
Fluche und Joche des Geſetzes erloͤſet, c. 3, 13.
und ſie damit recht frey gemachet hat Joh. 8,
32, 36.)

Anmerckung.

Von der wahren Freyheit der Kinder
GOttes
ſehe man unter andern ſonderlich Joh.
8, 32. 36. da es heißt: Welche der Sohn
(GOttes) frey machet, die ſind recht frey.
Und Rom. 6, 17. 18. GOTT ſey gedancket,
daß ihr Knechte der Suͤnde geweſen ſeyd

(aber zu ſeyn aufgehoͤret habet:) aber nun ge-
horſam worden ſeyd von Hertzen dem Fuͤr-
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Und v. 22. Nun ihr aber von der Suͤnde

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[551/0579] Cap. 4, 29-31. an die Galater. biſchen Menſchen-Satzungen ſuchet; und die von ihr abgehende Evangeliſche daher druͤcket, wo ſie nur kan. 6. Was von der Kirche uͤberhaupt geſaget werden kan, das gilt auch von deroſelben Glie- dern inſonderheit; als aus welchen ſie beſtehet: nemlich da alle unbekehrte Glieder der Kirche in der boͤſen und ungebrochenen Natur Cains und Jſmaels ſtehen: ſo iſt es kein Wunder, wenn ſolche boͤſe Unart bey manchen, ſonderlich denen, die das oͤffentliche Lehr-Amt fuͤhren, (und doch aber nichts geiſtliches an ſich haben, ſondern nur bloß nach dem Fleiſche gebohren ſind, und ſich doch das Recht der neuen und erſten Geburt, nebſt der Orthodoxie, zueignen) in allerhand Verachtung, Verſpottung, auch wol wuͤrckliche Verfolgung der wahren Knechte und Kinder GOttes, die nach dem Geiſte gebohren ſind, aus- bricht. 7. Gleichwie es aber den Juden nicht feh- lete an ſcheinbaren Vorwand, als wenn ſie zur Verfolgung der aus dem Geiſt gebohrnen Kin- der des Glaubens an Chriſtum gar wohl berech- tiget waͤren: alſo gehet es allezeit. Denn da ſoll das unſchuldige Schaf, das doch unten am Fluſſe ſtehet, dem am obern Theile ſtehenden Wolfe das Waſſer truͤbe gemachet haben. 8. Man muß ſich demnach die Leiden um Chriſti willen, ſie moͤgen uns nun von auſſen oder von innen, und in der Evangeliſchen Kirche ſelbſt zugefuͤget werden, nicht befremden laſſen, ſondern ſie vielmehr, als ein Kennzeichen, daß man nach dem Geiſte wiedergebohren iſt, an- ſehen. 9. Es nehmen doch aber die Leiden ein gu- tes Ende, und werden in Freude verkehret: da hingegen der Trotz und Druck der Boshaftigen ein boͤſes Ende nimmt. Welches nun Paulus hinzu thut: wenn er alſo fortfaͤhret. V. 30. Aber was ſpricht die Schrift (zuvor- derſt die Sara zum Abraham: und denn auch Moſes mit dem Zuſatze deſſen, wie GOtt die Forderung der Sara an den Abraham gebilliget und beſtaͤtiget habe 1 B. Moſ. 21, 9. ſqq.) Stoß die Magd hinaus mit ihrem Sohn (laß ſie von dir, und, da ſie ſo frech iſt, ihr Brodt fuͤr ſich und ihr Kind anderwaͤrtig ſuchen.) Denn der Magd Sohn ſoll nicht erben mit dem Sohn der Freyen (wie er doch gleichwol fordert, und auch endlich alles zu ſich reiſſen wuͤrde, wofern er nicht vor dem Abſterben Abra- hams aus der Familie gewieſen wird, zum Zeug- niß deſſen, daß ihm das Erbe nicht zukomme.) Anmerckungen. 1. Ob gleich dieſer Ausſpruch mit ſo vielen Worten bey Moſe nicht ſtehet, ſo ſtehet er doch daſelbſt, wie mit den meiſten Worten, alſo auch nach dem voͤlligen Verſtande. Auf welche Art die Stellen des alten Teſtaments im neuen mehr- mal gar recht angefuͤhret werden. 2. Es laͤßt aber der Apoſtel die Applica- tion dabey zuruͤck: wie es mehrmal in derglei- chen und andern Sachen geſchiehet. Damit er denn angezeiget hat, wie daß man die H. Schrift fein mit guter meditation leſen und hie und da die Zueignung auf diß und das ſelbſt machen muͤſſe. 3. Es iſt aber alhier die Application leicht- lich gemachet. Denn es ſollen die fleiſchlichen und nur bloß aͤuſſerlichen Glieder der Kirche nicht immer das groſſe Wort und die Oberhand behalten, ſondern es ſoll ein unſeliges Ende mit ihnen nehmen. Der Knecht, heißt es denn hier nach Joh. 8, 35. bleibet nicht ewiglich, oder beſtaͤndig, als ein Erbe, im Hauſe, der Sohn aber bleibet ewiglich. Denn es bleiben die Gottloſen nicht im Gerichte, noch die Suͤnder in der Gemeine der Ge- rechten Pſ. 1, 5. Jch habe euch noch nie er- kannt, wird es heiſſen, weichet von mir ihr Ubelthaͤter! Matth. 7, 23. Gehet hin von mir, ihr Verfluchten in das ewige Feuer, das bereitet iſt dem Teufel und ſeinen En- geln. c. 25, 41. 4. Es moͤgen dieſes beyzeiten wohl beden- cken diejenigen, bey welchen es gegen getreue Knechte GOttes, gerade als waͤren ſie die aͤrge- ſten Ketzer, heiſſet: Stoß aus, ſetze ab! O wie bald wird die Zeit kommen, da der Ge- rechte ſtehen wird mit groſſer Freudigkeit wider die, ſo ihn geaͤngſtiget und ſeine Ar- beit verworfen haben. Wenn denn die- ſelben ſolches ſehen, werden ſie grauſam erſchrecken vor ſolcher Seligkeit, der ſie ſich nicht verſehen haͤtten ‒ ‒ Wie iſt er nun gezaͤhlet unter die Kinder GOttes, und ſein Erbe iſt unter den Heiligen. Buch der Weish. c. 5, 1. ſqq. V. 31. So ſind wir nun, lieben Bruͤder, (bey dieſer Vergleichung der Kinder Hagar und Sa- ra zum Beſchluß zu kommen, und darauf die gehoͤrige Ermahnung zur Beſtaͤndigkeit bey dem Evangelio hinzu zu thun) nicht der Magd Kinder (ſolche Menſchen, die nur im bloſſen Stande der verderbten Natur ſtehen bleiben, und ihre Seligkeit nach Art der Knechte, auf eine verdienſtliche und lohnſuͤchtige Art aus den Wercken des Geſetzes ſuchen) ſondern der Freyen (durch den Jſaac vorgebildet, nemlich ſolche, welche der Sohn GOttes ſelbſt von dem Fluche und Joche des Geſetzes erloͤſet, c. 3, 13. und ſie damit recht frey gemachet hat Joh. 8, 32, 36.) Anmerckung. Von der wahren Freyheit der Kinder GOttes ſehe man unter andern ſonderlich Joh. 8, 32. 36. da es heißt: Welche der Sohn (GOttes) frey machet, die ſind recht frey. Und Rom. 6, 17. 18. GOTT ſey gedancket, daß ihr Knechte der Suͤnde geweſen ſeyd (aber zu ſeyn aufgehoͤret habet:) aber nun ge- horſam worden ſeyd von Hertzen dem Fuͤr- bilde der Lehre, welchem ihr ergeben ſeyd. Und v. 22. Nun ihr aber von der Suͤnde frey

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Zitationshilfe: Lange, Joachim: Apostolisches Licht und Recht. Bd. 1. Halle, 1729, S. 551. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lange_licht01_1729/579>, abgerufen am 24.11.2024.