Lange, Joachim: Apostolisches Licht und Recht. Bd. 1. Halle, 1729.Cap. 3, v. 10. an die Corinthier. [Spaltenumbruch]
gezeiget ist, daß die Klarheit in dem AngesichteMosis nicht beständig gewesen,) vielmehr wird das Klarheit haben, das da bleibet (in einem unbeweglichen Reiche Hebr. 12, 28. ob gleich auch dieses seine besondere Oeconomien hat. Anmerckung. Durch diese Gerechtigkeit ist alhier zu V. 10. Denn auch jenes Theil, (die vorige Oe- Anmerckungen. 1. Da jene Klarheit schreckte, so ist diese er- freulich in CHristo c. 4, 6. als die uns zuvorderst zur innern Verklärung CHristi in unsern See- len, und zur Anrichtung des verlohrnen herrli- chen Ebenbildes GOttes führet, auch die Ver- heissung hat und in der That erfüllet, daß auch unsere Leiber sollen ähnlich werden dem verklär- ten Leibe JESU CHristi. Phil. 3, 21. Gläntzete an Mose nur sein Antlitz, so ward CHristus, zum Zeugniß von der Herrlichkeit seiner Person, sei- nes Mittler-Amts, seines Evangelii und seines Reichs und darinnen seiner Reichs-Genossen, vor den Jüngern dergestalt verkläret, daß nicht allein sein Angesicht leuchtete wie die Sonne, sondern auch sein gantzer Leib war mit solchem Glantz angethan, daß er auch durch die Kleider drang, also, daß diese so helle wurden, wie ein Licht. Matth. 17, 2. und dazu kam die Stimme vom Himmel: Diß ist mein lieber Sohn, an [Spaltenumbruch] dem ich Wohlgefallen habe, den sollt ihr hören. v. 5. Welches von Mose, als dem dama- ligen Mittler zwischen GOtt und den Menschen, nicht gesaget werden konte. 2. So bald auch nur CHristus zu der neuen Oeconomie gebohren war, so wurden die Hirten auf dem Felde zum Zeugniß der Klarheit dieser mit ihm neu aufgehenden Reichs-Verfassung mit einer solchen Klarheit des HERRN um- leuchtet, welche ihnen kaum erträglich war, aber durch die Botschaft der Engel erfreulich gemachet wurde; sonderlich mit dem den Schreckungen des Gesetzes entgegen stehenden Lob-Gesange: Eh- re sey GOTT in der Höhe, Friede auf Er- den, und den Menschen ein Wohlgefallen. Luc. 2, 9. u. f. Und wie zeuget nicht Johannes von der an CHristo gesehenen und in das Evange- lium gelegten Herrlichkeit CHristi, wenn er sa- get: Das Wort ward Fleisch und wohnete unter uns, und wir sahen seine Herrlich- keit, eine Herrlichkeit, als des eingebohr- nen Sohns vom Vater, voller Gnade und Wahrheit. Joh. 1, 14. 3. Und saget nicht unser Heiland selbst Joh. 17, 1. Vater, die Stunde ist hie, daß du dei- nen Sohn verklärest, auf daß dich dein Sohn auch verkläre. Und v. 4. 5. Jch habe dich verkläret auf Erden, und vollendet das Werck, das du mir gegeben hast, daß ich thun solt: Und nun verkläre mich, du Vater, mit der Klarheit, die ich bey dir hat- te, ehe die Welt war. 4. Und was waren CHristi Wunder-Wer- cke und übrige aus eigner Kraft gethane Wercke anders, als Strahlen seiner unendlichen Klar- heit? Denn darum hieß es gleich von dem ersten zu Cana in Galiläa gethanen Wunder-Wercke: JEsus offenbarete seine Herrlichkeit, und seine Jünger glaubeten an ihn. Joh. 2, 11. Und von der Erweckung Lazari spricht der HErr zu Martha: Habe ich dir nicht gesaget, so du glauben würdest, du soltest die Herr- lichkeit GOttes sehen. Siehe auch Joh. 12, 28. 29. von der den Sohn verklärenden Donner-Stimme des Vaters. 5. Und wenn des Menschen Sohn wird kommen in den Wolcken des Himmels, mit grosser Kraft und Herrlichkeit, Matth. 25, 31. und samt den Engeln seiner Kraft, mit Feuer-Flammen zur Rache, denn wird er kommen endoxathenai en tois agiois autou~, ver- kläret und verherrlichet zu werden, nicht allein mit, sondern auch in seinen Heiligen, und thaumathenai en pasi tois pisteuousin, und recht bewundert zu werden in allen Glau- bigen. 2 Thess. 1, 7. seqq. 6. Wie voll die Offenbarung Johannis sey von den Zeugnissen dieser Klarheit des HErrn, und dem grossen Antheil, so die Glaubigen daran haben, weiß ein ieder Leser. Nur eins und das andere anzuführen; so machet CHristus, ihr Haupt, ihr Hoher-Priester und König, welcher so fort im ersten Capitel in seiner vollen Majestät vorgestellet wird, sie auch selbst zu Königen und Priestern vor GOTT, nachdem er sie geliebet und gewaschen mit seinem Blute c. 1, 5. 6. die A a a
Cap. 3, v. 10. an die Corinthier. [Spaltenumbruch]
gezeiget iſt, daß die Klarheit in dem AngeſichteMoſis nicht beſtaͤndig geweſen,) vielmehr wird das Klarheit haben, das da bleibet (in einem unbeweglichen Reiche Hebr. 12, 28. ob gleich auch dieſes ſeine beſondere Oeconomien hat. Anmerckung. Durch dieſe Gerechtigkeit iſt alhier zu V. 10. Denn auch jenes Theil, (die vorige Oe- Anmerckungen. 1. Da jene Klarheit ſchreckte, ſo iſt dieſe er- freulich in CHriſto c. 4, 6. als die uns zuvorderſt zur innern Verklaͤrung CHriſti in unſern See- len, und zur Anrichtung des verlohrnen herrli- chen Ebenbildes GOttes fuͤhret, auch die Ver- heiſſung hat und in der That erfuͤllet, daß auch unſere Leiber ſollen aͤhnlich werden dem verklaͤr- ten Leibe JESU CHriſti. Phil. 3, 21. Glaͤntzete an Moſe nur ſein Antlitz, ſo ward CHriſtus, zum Zeugniß von der Herrlichkeit ſeiner Perſon, ſei- nes Mittler-Amts, ſeines Evangelii und ſeines Reichs und darinnen ſeiner Reichs-Genoſſen, vor den Juͤngern dergeſtalt verklaͤret, daß nicht allein ſein Angeſicht leuchtete wie die Sonne, ſondern auch ſein gantzer Leib war mit ſolchem Glantz angethan, daß er auch durch die Kleider drang, alſo, daß dieſe ſo helle wurden, wie ein Licht. Matth. 17, 2. und dazu kam die Stimme vom Himmel: Diß iſt mein lieber Sohn, an [Spaltenumbruch] dem ich Wohlgefallen habe, den ſollt ihr hoͤren. v. 5. Welches von Moſe, als dem dama- ligen Mittler zwiſchen GOtt und den Menſchen, nicht geſaget werden konte. 2. So bald auch nur CHriſtus zu der neuen Oeconomie gebohren war, ſo wurden die Hirten auf dem Felde zum Zeugniß der Klarheit dieſer mit ihm neu aufgehenden Reichs-Verfaſſung mit einer ſolchen Klarheit des HERRN um- leuchtet, welche ihnen kaum ertraͤglich war, aber durch die Botſchaft der Engel erfreulich gemachet wurde; ſonderlich mit dem den Schreckungen des Geſetzes entgegen ſtehenden Lob-Geſange: Eh- re ſey GOTT in der Hoͤhe, Friede auf Er- den, und den Menſchen ein Wohlgefallen. Luc. 2, 9. u. f. Und wie zeuget nicht Johannes von der an CHriſto geſehenen und in das Evange- lium gelegten Herrlichkeit CHriſti, wenn er ſa- get: Das Wort ward Fleiſch und wohnete unter uns, und wir ſahen ſeine Herrlich- keit, eine Herrlichkeit, als des eingebohr- nen Sohns vom Vater, voller Gnade und Wahrheit. Joh. 1, 14. 3. Und ſaget nicht unſer Heiland ſelbſt Joh. 17, 1. Vater, die Stunde iſt hie, daß du dei- nen Sohn verklaͤreſt, auf daß dich dein Sohn auch verklaͤre. Und v. 4. 5. Jch habe dich verklaͤret auf Erden, und vollendet das Werck, das du mir gegeben haſt, daß ich thun ſolt: Und nun verklaͤre mich, du Vater, mit der Klarheit, die ich bey dir hat- te, ehe die Welt war. 4. Und was waren CHriſti Wunder-Wer- cke und uͤbrige aus eigner Kraft gethane Wercke anders, als Strahlen ſeiner unendlichen Klar- heit? Denn darum hieß es gleich von dem erſten zu Cana in Galilaͤa gethanen Wunder-Wercke: JEſus offenbarete ſeine Herrlichkeit, und ſeine Juͤnger glaubeten an ihn. Joh. 2, 11. Und von der Erweckung Lazari ſpricht der HErr zu Martha: Habe ich dir nicht geſaget, ſo du glauben wuͤrdeſt, du ſolteſt die Herr- lichkeit GOttes ſehen. Siehe auch Joh. 12, 28. 29. von der den Sohn verklaͤrenden Donner-Stimme des Vaters. 5. Und wenn des Menſchen Sohn wird kommen in den Wolcken des Himmels, mit groſſer Kraft und Herrlichkeit, Matth. 25, 31. und ſamt den Engeln ſeiner Kraft, mit Feuer-Flammen zur Rache, denn wird er kommen ἐνδοξαϑῆναι ἐν τοῖς ἁγίοις ἁυτου῀, ver- klaͤret und verherrlichet zu werden, nicht allein mit, ſondern auch in ſeinen Heiligen, und ϑαυμαϑῆναι ἐν πᾶσι τοῖς πιϛεύουσιν, und recht bewundert zu werden in allen Glau- bigen. 2 Theſſ. 1, 7. ſeqq. 6. Wie voll die Offenbarung Johannis ſey von den Zeugniſſen dieſer Klarheit des HErrn, und dem groſſen Antheil, ſo die Glaubigen daran haben, weiß ein ieder Leſer. Nur eins und das andere anzufuͤhren; ſo machet CHriſtus, ihr Haupt, ihr Hoher-Prieſter und Koͤnig, welcher ſo fort im erſten Capitel in ſeiner vollen Majeſtaͤt vorgeſtellet wird, ſie auch ſelbſt zu Koͤnigen und Prieſtern vor GOTT, nachdem er ſie geliebet und gewaſchen mit ſeinem Blute c. 1, 5. 6. die A a a
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Cap. 3, v. 10. an die Corinthier.
gezeiget iſt, daß die Klarheit in dem Angeſichte
Moſis nicht beſtaͤndig geweſen,) vielmehr wird
das Klarheit haben, das da bleibet (in einem
unbeweglichen Reiche Hebr. 12, 28. ob gleich
auch dieſes ſeine beſondere Oeconomien hat.
Anmerckung.
Durch dieſe Gerechtigkeit iſt alhier zu
verſtehen die von CHriſti Erloͤſung erworbene
Gerechtigkeit, welche dem Glaubigen bey der
zuverſichtlichen Ergreifung zugerechnet, und wo-
durch er vor GOTT gerecht und ſelig gemachet
wird. Denn ſie ſtehet der Anklage und Ver-
dammniß des Geſetzes entgegen: von welcher
unſer Heiland ſaget Joh. 5, 45. Jhr ſollt nicht
meinen, daß ich euch vor dem Vater ver-
klagen werde: es iſt einer, der euch ver-
klaget, der Moſes, auf den ihr hoffet.
Von dem Evangelio aber ſpricht Paulus Rom.
1, 16. 17. Es iſt eine Kraft GOttes, ſelig zu
machen alle, die daran glauben: ſintemal
darinnen offenbaret wird die Gerechtigkeit,
die vor GOTT gilt, welche koͤmmt aus
Glauben in Glauben ꝛc. Und gleichwie durch
das Geſetz Erkaͤntniß der Suͤnde koͤmmt: ſo iſt
ohne Zuthun des Geſetzes, durch das Evangelium,
die Gerechtigkeit, die vor GOTT gilt, offenba-
ret, und bezeuget durch das Geſetz und die Pro-
pheten: nemlich die Gerechtigkeit vor GOTT,
die da koͤmmt durch den Glauben an CHriſtum
JESUM zu allen und auf alle, die da glau-
ben ꝛc. Rom. 3, 20. ſeqq. Von welcher Gerech-
tigkeit wir hernach im fuͤnften Capitel dieſes
Briefes ein mehrers hoͤren werden.
V. 10.
Denn auch jenes Theil, (die vorige Oe-
conomie) das verklaͤret war (in der Promul-
gation mit ſonderbarer Herrlichkeit angerichtet
wurde, auch ſonſt an ſich ſeine Vortreflichkeit
hatte; wie durch das glaͤntzende Angeſicht Moſis
angezeiget worden) iſt nicht fuͤr Klarheit zu
achten gegen dieſer uͤberſchwaͤnglichen
Klarheit (der evangeliſchen Oeconomie, als
des neuen Teſtaments.
Anmerckungen.
1. Da jene Klarheit ſchreckte, ſo iſt dieſe er-
freulich in CHriſto c. 4, 6. als die uns zuvorderſt
zur innern Verklaͤrung CHriſti in unſern See-
len, und zur Anrichtung des verlohrnen herrli-
chen Ebenbildes GOttes fuͤhret, auch die Ver-
heiſſung hat und in der That erfuͤllet, daß auch
unſere Leiber ſollen aͤhnlich werden dem verklaͤr-
ten Leibe JESU CHriſti. Phil. 3, 21. Glaͤntzete
an Moſe nur ſein Antlitz, ſo ward CHriſtus, zum
Zeugniß von der Herrlichkeit ſeiner Perſon, ſei-
nes Mittler-Amts, ſeines Evangelii und ſeines
Reichs und darinnen ſeiner Reichs-Genoſſen,
vor den Juͤngern dergeſtalt verklaͤret, daß nicht
allein ſein Angeſicht leuchtete wie die Sonne,
ſondern auch ſein gantzer Leib war mit ſolchem
Glantz angethan, daß er auch durch die Kleider
drang, alſo, daß dieſe ſo helle wurden, wie ein
Licht. Matth. 17, 2. und dazu kam die Stimme
vom Himmel: Diß iſt mein lieber Sohn, an
dem ich Wohlgefallen habe, den ſollt ihr
hoͤren. v. 5. Welches von Moſe, als dem dama-
ligen Mittler zwiſchen GOtt und den Menſchen,
nicht geſaget werden konte.
2. So bald auch nur CHriſtus zu der neuen
Oeconomie gebohren war, ſo wurden die Hirten
auf dem Felde zum Zeugniß der Klarheit dieſer
mit ihm neu aufgehenden Reichs-Verfaſſung
mit einer ſolchen Klarheit des HERRN um-
leuchtet, welche ihnen kaum ertraͤglich war, aber
durch die Botſchaft der Engel erfreulich gemachet
wurde; ſonderlich mit dem den Schreckungen des
Geſetzes entgegen ſtehenden Lob-Geſange: Eh-
re ſey GOTT in der Hoͤhe, Friede auf Er-
den, und den Menſchen ein Wohlgefallen.
Luc. 2, 9. u. f. Und wie zeuget nicht Johannes
von der an CHriſto geſehenen und in das Evange-
lium gelegten Herrlichkeit CHriſti, wenn er ſa-
get: Das Wort ward Fleiſch und wohnete
unter uns, und wir ſahen ſeine Herrlich-
keit, eine Herrlichkeit, als des eingebohr-
nen Sohns vom Vater, voller Gnade und
Wahrheit. Joh. 1, 14.
3. Und ſaget nicht unſer Heiland ſelbſt Joh.
17, 1. Vater, die Stunde iſt hie, daß du dei-
nen Sohn verklaͤreſt, auf daß dich dein
Sohn auch verklaͤre. Und v. 4. 5. Jch habe
dich verklaͤret auf Erden, und vollendet
das Werck, das du mir gegeben haſt, daß
ich thun ſolt: Und nun verklaͤre mich, du
Vater, mit der Klarheit, die ich bey dir hat-
te, ehe die Welt war.
4. Und was waren CHriſti Wunder-Wer-
cke und uͤbrige aus eigner Kraft gethane Wercke
anders, als Strahlen ſeiner unendlichen Klar-
heit? Denn darum hieß es gleich von dem erſten
zu Cana in Galilaͤa gethanen Wunder-Wercke:
JEſus offenbarete ſeine Herrlichkeit, und
ſeine Juͤnger glaubeten an ihn. Joh. 2, 11.
Und von der Erweckung Lazari ſpricht der HErr
zu Martha: Habe ich dir nicht geſaget, ſo
du glauben wuͤrdeſt, du ſolteſt die Herr-
lichkeit GOttes ſehen. Siehe auch Joh. 12,
28. 29. von der den Sohn verklaͤrenden
Donner-Stimme des Vaters.
5. Und wenn des Menſchen Sohn wird
kommen in den Wolcken des Himmels, mit
groſſer Kraft und Herrlichkeit, Matth. 25,
31. und ſamt den Engeln ſeiner Kraft, mit
Feuer-Flammen zur Rache, denn wird er
kommen ἐνδοξαϑῆναι ἐν τοῖς ἁγίοις ἁυτου῀, ver-
klaͤret und verherrlichet zu werden, nicht
allein mit, ſondern auch in ſeinen Heiligen,
und ϑαυμαϑῆναι ἐν πᾶσι τοῖς πιϛεύουσιν, und
recht bewundert zu werden in allen Glau-
bigen. 2 Theſſ. 1, 7. ſeqq.
6. Wie voll die Offenbarung Johannis ſey
von den Zeugniſſen dieſer Klarheit des HErrn,
und dem groſſen Antheil, ſo die Glaubigen daran
haben, weiß ein ieder Leſer. Nur eins und das
andere anzufuͤhren; ſo machet CHriſtus, ihr
Haupt, ihr Hoher-Prieſter und Koͤnig, welcher
ſo fort im erſten Capitel in ſeiner vollen Majeſtaͤt
vorgeſtellet wird, ſie auch ſelbſt zu Koͤnigen und
Prieſtern vor GOTT, nachdem er ſie geliebet
und gewaſchen mit ſeinem Blute c. 1, 5. 6.
die
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