Lange, Joachim: Apostolisches Licht und Recht. Bd. 1. Halle, 1729.Cap. 12, v. 24-31. an die Corinthier. [Spaltenumbruch]
dem dürftigen Gliede am meisten Ehregegeben, (damit, daß er es von solcher Art seyn lassen, daß man es bedecken muß.) V. 25. Auf daß nicht eine Spaltung, (ein Man- gel der gehörigen Proportion und eine daher zu entstehende Mißhelligkeit,) im Leibe sey, son- dern die Glieder für einander gleich sor- gen, (indem daß eines dem andern dienet: welches auch in der Kirche seyn soll, zu Verhü- tung aller Spaltung.) V. 26. Und so ein Glied leidet, so leiden alle Glieder mit, (wegen der allgemeinen Empfindung, ob gleich diese bey dem einen grösser ist, als bey dem an- dern:) und so ein Glied wird herrlich ge- halten, (den Schmertzen und das übrige Un- gemach verlieret und damit gepfleget wird und zu Kräften kömmt,) so freuen sich alle Glie- der mit, (treten aus der Gemeinschaft der schmertzhaften Empfindung in eine Ruhe, und befinden sich wohl.) V. 27. Jhr seyd aber (in Ansehung der gantzen Gemeine) der Leib CHristi, (mit allen übrigen Gläubigen,) und (ein ieder besonders betrachtet,) Glieder, ein ieglicher nach seinem Theil, (der Beschaf- fenheit, Gaben und Dienste gegen andere. Rom. 12, 5. Ephes. 1, 23. 4, 12. 15. 5, 23. 30. Col. 1, 24. V. 28. Und GOtt hat gesetzet in der Gemei- Anmerckungen. 1. Was alhier von GOTT gesaget wird, 2. Das Amt der Lehrer ist das gemein- V. 29. 30. 31. Sind sie alle Apostel? sind sie alle Anmerckung. Nebst der Liebe war die beste Gabe, die Das Q q
Cap. 12, v. 24-31. an die Corinthier. [Spaltenumbruch]
dem duͤrftigen Gliede am meiſten Ehregegeben, (damit, daß er es von ſolcher Art ſeyn laſſen, daß man es bedecken muß.) V. 25. Auf daß nicht eine Spaltung, (ein Man- gel der gehoͤrigen Proportion und eine daher zu entſtehende Mißhelligkeit,) im Leibe ſey, ſon- dern die Glieder fuͤr einander gleich ſor- gen, (indem daß eines dem andern dienet: welches auch in der Kirche ſeyn ſoll, zu Verhuͤ- tung aller Spaltung.) V. 26. Und ſo ein Glied leidet, ſo leiden alle Glieder mit, (wegen der allgemeinen Empfindung, ob gleich dieſe bey dem einen groͤſſer iſt, als bey dem an- dern:) und ſo ein Glied wird herrlich ge- halten, (den Schmertzen und das uͤbrige Un- gemach verlieret und damit gepfleget wird und zu Kraͤften koͤmmt,) ſo freuen ſich alle Glie- der mit, (treten aus der Gemeinſchaft der ſchmertzhaften Empfindung in eine Ruhe, und befinden ſich wohl.) V. 27. Jhr ſeyd aber (in Anſehung der gantzen Gemeine) der Leib CHriſti, (mit allen uͤbrigen Glaͤubigen,) und (ein ieder beſonders betrachtet,) Glieder, ein ieglicher nach ſeinem Theil, (der Beſchaf- fenheit, Gaben und Dienſte gegen andere. Rom. 12, 5. Epheſ. 1, 23. 4, 12. 15. 5, 23. 30. Col. 1, 24. V. 28. Und GOtt hat geſetzet in der Gemei- Anmerckungen. 1. Was alhier von GOTT geſaget wird, 2. Das Amt der Lehrer iſt das gemein- V. 29. 30. 31. Sind ſie alle Apoſtel? ſind ſie alle Anmerckung. Nebſt der Liebe war die beſte Gabe, die Das Q q
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Cap. 12, v. 24-31. an die Corinthier.
dem duͤrftigen Gliede am meiſten Ehre
gegeben, (damit, daß er es von ſolcher Art
ſeyn laſſen, daß man es bedecken muß.) V. 25.
Auf daß nicht eine Spaltung, (ein Man-
gel der gehoͤrigen Proportion und eine daher zu
entſtehende Mißhelligkeit,) im Leibe ſey, ſon-
dern die Glieder fuͤr einander gleich ſor-
gen, (indem daß eines dem andern dienet:
welches auch in der Kirche ſeyn ſoll, zu Verhuͤ-
tung aller Spaltung.) V. 26. Und ſo ein
Glied leidet, ſo leiden alle Glieder mit,
(wegen der allgemeinen Empfindung, ob gleich
dieſe bey dem einen groͤſſer iſt, als bey dem an-
dern:) und ſo ein Glied wird herrlich ge-
halten, (den Schmertzen und das uͤbrige Un-
gemach verlieret und damit gepfleget wird und
zu Kraͤften koͤmmt,) ſo freuen ſich alle Glie-
der mit, (treten aus der Gemeinſchaft der
ſchmertzhaften Empfindung in eine Ruhe, und
befinden ſich wohl.) V. 27. Jhr ſeyd aber
(in Anſehung der gantzen Gemeine) der Leib
CHriſti, (mit allen uͤbrigen Glaͤubigen,) und
(ein ieder beſonders betrachtet,) Glieder, ein
ieglicher nach ſeinem Theil, (der Beſchaf-
fenheit, Gaben und Dienſte gegen andere.
Rom. 12, 5. Epheſ. 1, 23. 4, 12. 15. 5, 23. 30.
Col. 1, 24.
V. 28.
Und GOtt hat geſetzet in der Gemei-
ne (wie ſie uͤberhaupt, als das Gnaden-Reich
CHriſti auf Erden, betrachtet wird, der Ord-
nung und dem Unterſcheide nach) aufs erſte
die Apoſtel, (davon ſiehe oben cap. 9, 1.) aufs
andere die Propheten, (welche ausgeruͤſtet
ſind mit der Gabe nicht allein die Tiefe der Pro-
phetiſchen Schriften des Alten Teſtaments recht
einzuſehen und zu erklaͤren, ſondern auch zu-
kuͤnftige Dinge, welche der Kirche begegnen
wuͤrden, vorher zu verkuͤndigen,) aufs dritte
die Lehrer, (die ordentlichen Hirten, welche
GOTT dergeſtalt geſetzet, daß er ſie geſalbet,
und zum Lehr-Amt tuͤchtig gemacht, auch durch
die Apoſtel und die Gemeinen ſelbſt hat beſtel-
len laſſen:) darnach die Wunderthaͤter,
(δυνάμεις, die Wunder-Kraͤfte, oder ſolche,
welche die Lehre mit Wundern bekraͤftiget ha-
ben,) darnach die Gaben (unter den Wun-
derthaͤtern inſonderheit die, welche die Gabe ge-
habt haben, ohne natuͤrliche Mittel, nach dem
Exempel CHriſti, die Krancke mit einem Wor-
te, oder unter dem Zeichen des Anruͤhrens) ge-
ſund zu machen, Helfer, (Armen-Pfleger
und Krancken-Troͤſter, die dazu mit einem be-
ſondern Maaſſe der mitleidigen Liebe und der
Geduld zu den Huͤlfs-Leiſtungen begabet gewe-
ſen,) die Regierer, (ſolche, welche mit der
Gabe des Verſtandes und der Vorſichtigkeit
ausgeruͤſtet und daher tuͤchtig ſind, in der Kir-
che auf gute aͤuſſerliche Zucht und Ordnung zu
ſehen und zu halten. Siehe Rom. 12, 8. 1 Tim.
5, 17.) mancherley Sprachen, (dieſelbe theils
zu reden, theils ſo zu verſtehen, daß man, was
darinnen vorgetragen wird, andern erklaͤren
kan.)
Anmerckungen.
1. Was alhier von GOTT geſaget wird,
daß er unterſchiedliche Arten der Kirchen-Aem-
ter verordnet habe, das wird oben v. 5. dem
HErrn, das iſt dem Sohne GOttes, als dem
mit dem Vater und Heiligen Geiſte einigen
wahren GOtte zugeſchrieben. Und von dem-
ſelben bezeuget es auch die Evangeliſche Hiſtorie;
und Paulus Eph. 4, 10. 11. 12. Er iſt hinauf
gefahren uͤber alle Himmel, auf daß er al-
les erfuͤlle; und er hat etliche zu Apoſteln
geſetzet, etliche zu Propheten, etliche zu
Evangeliſten, etliche zu Hirten und Leh-
rern; daß die Heiligen zugerichtet werden
zum Wercke des Amts, dadurch der Leib
CHriſti erbauet werde. u. ſ. w.
2. Das Amt der Lehrer iſt das gemein-
ſte und beſtaͤndigſte, und haͤlt in ſich theils die
Schul-Aemter auf hohen und niedrigen Schu-
len, dadurch die Lehrer ſelbſt zubereitet werden,
theils das Amt der Hirten bey den Gemeinen.
Sollen ſie aber noch heute zu Tage als von GOtt
beſtellet angeſehen werden, ſo muß dieſe, wie
damals ſchon, alſo auch ietzo, durch Menſchen
geſchehene Beſtellung ſich zuvorderſt damit, als
eine zugleich goͤttliche, erweiſen, daß die Be-
ſtellete ihre wahre geiſtliche Tuͤchtigkeit und
Treue haben, und ohne eignes Laufen ſich der
goͤttlichen Fuͤhrung zum Amte uͤberlaſſen Sol-
che waren die, von welchen Paulus ſpricht Act.
20, 28. Habet nun acht auf euch ſelbſt und
auf die gantze Heerde, unter welche euch
der Heilige Geiſt geſetzet hat zu Biſchoͤfen
u. ſ. w.
V. 29. 30. 31.
Sind ſie alle Apoſtel? ſind ſie alle
Propheten? ſind ſie alle Lehrer? ſind ſie
alle Wunderthaͤter? V. 30. Haben ſie
alle Gaben geſund zu machen? Reden ſie
alle mit mancherley Sprachen? Koͤnnen
ſie alle auslegen? (nemlich die fremden Spra-
chen, nach v. 10.) Strebet aber nach den
beſten Gaben, (die euch und andern die nuͤtz-
lichſten ſind, nemlich nach den Gaben der Hei-
ligung:) und ich will euch noch einen koͤſt-
lichern Weg zeigen, (welchen ihr zu gehen
habt, nemlich den Weg der Liebe, welche, ſo
viele Gaben ſie hat, ſo viele Pflichten ſie in ſich
haͤlt und erweiſet.
Anmerckung.
Nebſt der Liebe war die beſte Gabe, die
Lehr-Gabe, damit man andere erbauete. Da-
von es c. 14, 1. heißt: Strebet nach der Lie-
be: befleißiget euch der geiſtlichen Gaben,
am meiſten aber, daß ihr weiſſagen moͤ-
get. Von der Liebe aber folget das dreyzehen-
te Capitel.
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