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Lange, Joachim: Apostolisches Licht und Recht. Bd. 1. Halle, 1729.

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Cap. 10, v. 4. an die Corinthier.
[Spaltenumbruch] zur Verkehrung des Wunderwercks vorgiebt,
sondern eine Gabe GOttes von ausserordent-
licher Schöpfung und Mittheilung
gewe-
sen, siehet man fast aus allen Umständen, und
wie aus der Verwunderung des Volcks, daß sie
es nicht gekant haben, also auch aus den Worten
Mosis, da er spricht: Es ist das Brodt, das
euch der HErr zu essen gegeben hat.
2 B.
M. 16, 15.
4. Jn Ansehung der Sammlung hat man
zu sehen erstlich auf die Zeit, wenn? alle Mor-
gen, ausgenommen am siebenden, oder Sab-
bath-Tage, an dessen statt es am sechsten Tag ein
gedoppelter Menge gegeben und in gedoppelter
Portion von einem jeden gesammlet worden ist.
Da denn die aufgehobne Portion unversehret blieb;
hingegen aber, wenn an den übrigen Tagen wi-
der das Verbot GOttes etwas aufgehoben wur-
de, Würmer drein wuchsen, und es stinckend
wurde. 2 B. M. 16, 15. sqq. Nicht weniger
hat man zu sehen auf die Zeit, wie lange? bis
zum Eingange ins gelobte Land. Siehe v. 35.
und Jos. 5, 12. da es heißt: Das Manna hö-
rete auf des andern Tages, da sie des Lan-
des Getreyde assen
etc. Auch gehöret zur
Sammlung der Umstand der gewissen Masse,
nach welcher es allen zugetheilet worden.
Denn ob wol einer viel, der andere wenig samm-
lete v. 17. so fand doch, da man es mit dem Go-
mor maß, der nicht drüber, der viel, und der
nicht drunter, so wenig gesammlet hatte, weil es
nemlich bey der Zumessung einem jeden sein ge-
höriger Theil gegeben wurde. v. 18.
5. Die Verwahrung war auch gar
merckwürdig. Denn es wurde von dem Man-
na eine gewisse Portion in eine güldene Gelte oder
oder güldenes Krüglein gethan, und dieses in die
Bundes-Lade zum beständigen Andencken bey-
behalten, darin es denn durch die besondere Pro-
viden
tz GOttes ohne alle Verwesung, der es
sonst gleich unterworfen war, geblieben. 2 B. M.
16, 33. 34. Hebr. 9, 4.
6. So groß und sonderbar nun gleich diese
Wohlthat war, so groß war doch dagegen die
Versündigung der Jsraeliten; theils darin-
nen, daß sie von dem, was sie gesammlet hat-
ten, wider das göttliche Verbot etwas bis auf
den morgenden Tag aufhuben, da sie es hätten
verbrennen, oder in die Erde verscharren sollen;
und daher erfahren musten, daß eine Fäulung
darein käme; theils und sonderlich in dem dage-
gen bezeigeten Eckel. 4 B. M. 11, 5. 6. sqq.
7. Und diese Versündigung führete eine
so viel grössere Schuld mit sich, so viel heiliger
und wichtiger dabey das Absehen war auf den
Meßiam, wie er sich theils schon damals gegen-
wärtig erwiesen hat, noch mehr aber unter sei-
ner künftigen Oeconomie im Geistlichen bewei-
sen wolte. Denn da war eine vielfache Ab-
bildung,
sonderlich, um nur das vornehmste zu
berühren, nach den Umständen
a. Des Ursprungs vom Himmel, ohne der
Jsraeliten Verdienst und Würdigkeit, ja ohn-
erachtet ihrer Widerspenstigkeit. Auf wel-
che Art uns Christus von oben herab zum
[Spaltenumbruch] Brodte des Lebens gegeben ist: wie zuvor
aus Joh. 6. angeführet ist.
b. Des Orts in der Wüsten, welche dieses
kümmerliche Leben vorstellet.
c. Der geniessenden Convictorum. Welche
waren alle, aus Aegypten leiblich erlösete und
ins gelobte Land ziehende Jsraeliten: zum
Vorbilde aller von dem Meßia aus der Ge-
walt des Satans geistlich Erlöseten und
Gläubigen, die an jener statt ein rechtes
Volck des Eigenthums seyn solten. Exod. 19,
5. 6. Rom. 2, 28. 29. Gal. 3, 29. 1 Pet. 2,
5. 9. Diese solten auf ihrer Wallfahrt zum
gelobten Reiche der Herrlichkeit mit dem
Brodte des Lebens genehret werden: als auf
welche geistliche Seelen-Nahrung mit der
so wohl schmeckenden und nehrenden Kraft
des Manna sonderlich ist gesehen worden.
d. Der Sammlung. Die geschahe des Mor-
gends frühe, und am sechsten Tage, mit auf
den Sabbath, doppelt, und in gleicher
Maasse: damit anzuzeigen, wie Christus
allen ohne Unterscheid ihr bescheiden Theil
der geistlichen Heils-Güter zukommen lassen
wolle; wie aber diese beyzeiten zu suchen und
anzunehmen, sonderlich gegen den künftigen
grossen Sabbath Hebr. 4, 9. als da man ih-
rer nicht erst könne habhaft werden, sondern
der schon empfangenen Ruhe zu geniessen ha-
ben würde.
e. Der Wunder-vollen Verwahrung in
der Bundes-Lade,
damit wol eben ange-
zeiget worden, wie daß das Bild davon aufs
künftige gehe, und der Genuß vom Brodte
des Lebens, ausser dem Reiche der Gnade, in
vollkommner Masse erst im Reiche der Herr-
lichkeit zugetheilet würde, und daß man alhier
nur einigen Vorschmack davon habe Hebr.
6, 4. 5. wie denn daher Apoc. 2, 17. der
Sohn GOttes saget: Wer überwindet,
dem will ich zu essen geben von dem ver-
borgenen Manna.
f. Des dagegen gefasseten, aber von GOtt hart
bestrafeten, Eckels und Murrens: so ein
Bild gewesen von dem, wie ihrer so viele die
Gnade des Evangelii zu ihrem Gerichte wür-
den versäumen.
V. 4.

Und haben alle einerley geistlichen
(etwas geistliches vorbildenden) Tranck ge-
truncken. Sie truncken aber von dem
geistlichen Fels, der mit folget, welcher
war Christus.

Anmerckungen.
1. Der Apostel siehet auf die Geschichte,
welche 2 B. M. 17. beschrieben ist. Nemlich,
als die Kinder Jsrael in die Wüsten Raphidim
gekommen waren, und Mangel am Wasser hat-
ten, zanckten sie darüber mit Mose, und versuch-
ten den HErrn. Darauf ward Moses von
GOtt befehliget, seinen Stab, womit er in das
Wasser des rothen Meers zu desselben Zerthei-
lung geschlagen hatte, in seine Hand zu nehmen,
und mit etlichen Aeltesten des Volckes auf das
Ge-
M m
Cap. 10, v. 4. an die Corinthier.
[Spaltenumbruch] zur Verkehrung des Wunderwercks vorgiebt,
ſondern eine Gabe GOttes von auſſerordent-
licher Schoͤpfung und Mittheilung
gewe-
ſen, ſiehet man faſt aus allen Umſtaͤnden, und
wie aus der Verwunderung des Volcks, daß ſie
es nicht gekant haben, alſo auch aus den Worten
Moſis, da er ſpricht: Es iſt das Brodt, das
euch der HErr zu eſſen gegeben hat.
2 B.
M. 16, 15.
4. Jn Anſehung der Sammlung hat man
zu ſehen erſtlich auf die Zeit, wenn? alle Mor-
gen, ausgenommen am ſiebenden, oder Sab-
bath-Tage, an deſſen ſtatt es am ſechſten Tag ein
gedoppelter Menge gegeben und in gedoppelter
Portion von einem jeden geſammlet worden iſt.
Da deñ die aufgehobne Portion unverſehret blieb;
hingegen aber, wenn an den uͤbrigen Tagen wi-
der das Verbot GOttes etwas aufgehoben wur-
de, Wuͤrmer drein wuchſen, und es ſtinckend
wurde. 2 B. M. 16, 15. ſqq. Nicht weniger
hat man zu ſehen auf die Zeit, wie lange? bis
zum Eingange ins gelobte Land. Siehe v. 35.
und Joſ. 5, 12. da es heißt: Das Manna hoͤ-
rete auf des andern Tages, da ſie des Lan-
des Getreyde aſſen
ꝛc. Auch gehoͤret zur
Sammlung der Umſtand der gewiſſen Maſſe,
nach welcher es allen zugetheilet worden.
Denn ob wol einer viel, der andere wenig ſamm-
lete v. 17. ſo fand doch, da man es mit dem Go-
mor maß, der nicht druͤber, der viel, und der
nicht drunter, ſo wenig geſammlet hatte, weil es
nemlich bey der Zumeſſung einem jeden ſein ge-
hoͤriger Theil gegeben wurde. v. 18.
5. Die Verwahrung war auch gar
merckwuͤrdig. Denn es wurde von dem Man-
na eine gewiſſe Portion in eine guͤldene Gelte oder
oder guͤldenes Kruͤglein gethan, und dieſes in die
Bundes-Lade zum beſtaͤndigen Andencken bey-
behalten, darin es denn durch die beſondere Pro-
viden
tz GOttes ohne alle Verweſung, der es
ſonſt gleich unterworfen war, geblieben. 2 B. M.
16, 33. 34. Hebr. 9, 4.
6. So groß und ſonderbar nun gleich dieſe
Wohlthat war, ſo groß war doch dagegen die
Verſuͤndigung der Jſraeliten; theils darin-
nen, daß ſie von dem, was ſie geſammlet hat-
ten, wider das goͤttliche Verbot etwas bis auf
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verbrennen, oder in die Erde verſcharren ſollen;
und daher erfahren muſten, daß eine Faͤulung
darein kaͤme; theils und ſonderlich in dem dage-
gen bezeigeten Eckel. 4 B. M. 11, 5. 6. ſqq.
7. Und dieſe Verſuͤndigung fuͤhrete eine
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und wichtiger dabey das Abſehen war auf den
Meßiam, wie er ſich theils ſchon damals gegen-
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ſen wolte. Denn da war eine vielfache Ab-
bildung,
ſonderlich, um nur das vornehmſte zu
beruͤhren, nach den Umſtaͤnden
a. Des Urſprungs vom Himmel, ohne der
Jſraeliten Verdienſt und Wuͤrdigkeit, ja ohn-
erachtet ihrer Widerſpenſtigkeit. Auf wel-
che Art uns Chriſtus von oben herab zum
[Spaltenumbruch] Brodte des Lebens gegeben iſt: wie zuvor
aus Joh. 6. angefuͤhret iſt.
b. Des Orts in der Wuͤſten, welche dieſes
kuͤmmerliche Leben vorſtellet.
c. Der genieſſenden Convictorum. Welche
waren alle, aus Aegypten leiblich erloͤſete und
ins gelobte Land ziehende Jſraeliten: zum
Vorbilde aller von dem Meßia aus der Ge-
walt des Satans geiſtlich Erloͤſeten und
Glaͤubigen, die an jener ſtatt ein rechtes
Volck des Eigenthums ſeyn ſolten. Exod. 19,
5. 6. Rom. 2, 28. 29. Gal. 3, 29. 1 Pet. 2,
5. 9. Dieſe ſolten auf ihrer Wallfahrt zum
gelobten Reiche der Herrlichkeit mit dem
Brodte des Lebens genehret werden: als auf
welche geiſtliche Seelen-Nahrung mit der
ſo wohl ſchmeckenden und nehrenden Kraft
des Manna ſonderlich iſt geſehen worden.
d. Der Sammlung. Die geſchahe des Mor-
gends fruͤhe, und am ſechſten Tage, mit auf
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Maaſſe: damit anzuzeigen, wie Chriſtus
allen ohne Unterſcheid ihr beſcheiden Theil
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groſſen Sabbath Hebr. 4, 9. als da man ih-
rer nicht erſt koͤnne habhaft werden, ſondern
der ſchon empfangenen Ruhe zu genieſſen ha-
ben wuͤrde.
e. Der Wunder-vollen Verwahrung in
der Bundes-Lade,
damit wol eben ange-
zeiget worden, wie daß das Bild davon aufs
kuͤnftige gehe, und der Genuß vom Brodte
des Lebens, auſſer dem Reiche der Gnade, in
vollkommner Maſſe erſt im Reiche der Herr-
lichkeit zugetheilet wuͤrde, und daß man alhier
nur einigen Vorſchmack davon habe Hebr.
6, 4. 5. wie denn daher Apoc. 2, 17. der
Sohn GOttes ſaget: Wer uͤberwindet,
dem will ich zu eſſen geben von dem ver-
borgenen Manna.
f. Des dagegen gefaſſeten, aber von GOtt hart
beſtrafeten, Eckels und Murrens: ſo ein
Bild geweſen von dem, wie ihrer ſo viele die
Gnade des Evangelii zu ihrem Gerichte wuͤr-
den verſaͤumen.
V. 4.

Und haben alle einerley geiſtlichen
(etwas geiſtliches vorbildenden) Tranck ge-
truncken. Sie truncken aber von dem
geiſtlichen Fels, der mit folget, welcher
war Chriſtus.

Anmerckungen.
1. Der Apoſtel ſiehet auf die Geſchichte,
welche 2 B. M. 17. beſchrieben iſt. Nemlich,
als die Kinder Jſrael in die Wuͤſten Raphidim
gekommen waren, und Mangel am Waſſer hat-
ten, zanckten ſie daruͤber mit Moſe, und verſuch-
ten den HErrn. Darauf ward Moſes von
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[273/0301] Cap. 10, v. 4. an die Corinthier. zur Verkehrung des Wunderwercks vorgiebt, ſondern eine Gabe GOttes von auſſerordent- licher Schoͤpfung und Mittheilung gewe- ſen, ſiehet man faſt aus allen Umſtaͤnden, und wie aus der Verwunderung des Volcks, daß ſie es nicht gekant haben, alſo auch aus den Worten Moſis, da er ſpricht: Es iſt das Brodt, das euch der HErr zu eſſen gegeben hat. 2 B. M. 16, 15. 4. Jn Anſehung der Sammlung hat man zu ſehen erſtlich auf die Zeit, wenn? alle Mor- gen, ausgenommen am ſiebenden, oder Sab- bath-Tage, an deſſen ſtatt es am ſechſten Tag ein gedoppelter Menge gegeben und in gedoppelter Portion von einem jeden geſammlet worden iſt. Da deñ die aufgehobne Portion unverſehret blieb; hingegen aber, wenn an den uͤbrigen Tagen wi- der das Verbot GOttes etwas aufgehoben wur- de, Wuͤrmer drein wuchſen, und es ſtinckend wurde. 2 B. M. 16, 15. ſqq. Nicht weniger hat man zu ſehen auf die Zeit, wie lange? bis zum Eingange ins gelobte Land. Siehe v. 35. und Joſ. 5, 12. da es heißt: Das Manna hoͤ- rete auf des andern Tages, da ſie des Lan- des Getreyde aſſen ꝛc. Auch gehoͤret zur Sammlung der Umſtand der gewiſſen Maſſe, nach welcher es allen zugetheilet worden. Denn ob wol einer viel, der andere wenig ſamm- lete v. 17. ſo fand doch, da man es mit dem Go- mor maß, der nicht druͤber, der viel, und der nicht drunter, ſo wenig geſammlet hatte, weil es nemlich bey der Zumeſſung einem jeden ſein ge- hoͤriger Theil gegeben wurde. v. 18. 5. Die Verwahrung war auch gar merckwuͤrdig. Denn es wurde von dem Man- na eine gewiſſe Portion in eine guͤldene Gelte oder oder guͤldenes Kruͤglein gethan, und dieſes in die Bundes-Lade zum beſtaͤndigen Andencken bey- behalten, darin es denn durch die beſondere Pro- videntz GOttes ohne alle Verweſung, der es ſonſt gleich unterworfen war, geblieben. 2 B. M. 16, 33. 34. Hebr. 9, 4. 6. So groß und ſonderbar nun gleich dieſe Wohlthat war, ſo groß war doch dagegen die Verſuͤndigung der Jſraeliten; theils darin- nen, daß ſie von dem, was ſie geſammlet hat- ten, wider das goͤttliche Verbot etwas bis auf den morgenden Tag aufhuben, da ſie es haͤtten verbrennen, oder in die Erde verſcharren ſollen; und daher erfahren muſten, daß eine Faͤulung darein kaͤme; theils und ſonderlich in dem dage- gen bezeigeten Eckel. 4 B. M. 11, 5. 6. ſqq. 7. Und dieſe Verſuͤndigung fuͤhrete eine ſo viel groͤſſere Schuld mit ſich, ſo viel heiliger und wichtiger dabey das Abſehen war auf den Meßiam, wie er ſich theils ſchon damals gegen- waͤrtig erwieſen hat, noch mehr aber unter ſei- ner kuͤnftigen Oeconomie im Geiſtlichen bewei- ſen wolte. Denn da war eine vielfache Ab- bildung, ſonderlich, um nur das vornehmſte zu beruͤhren, nach den Umſtaͤnden a. Des Urſprungs vom Himmel, ohne der Jſraeliten Verdienſt und Wuͤrdigkeit, ja ohn- erachtet ihrer Widerſpenſtigkeit. Auf wel- che Art uns Chriſtus von oben herab zum Brodte des Lebens gegeben iſt: wie zuvor aus Joh. 6. angefuͤhret iſt. b. Des Orts in der Wuͤſten, welche dieſes kuͤmmerliche Leben vorſtellet. c. Der genieſſenden Convictorum. Welche waren alle, aus Aegypten leiblich erloͤſete und ins gelobte Land ziehende Jſraeliten: zum Vorbilde aller von dem Meßia aus der Ge- walt des Satans geiſtlich Erloͤſeten und Glaͤubigen, die an jener ſtatt ein rechtes Volck des Eigenthums ſeyn ſolten. Exod. 19, 5. 6. Rom. 2, 28. 29. Gal. 3, 29. 1 Pet. 2, 5. 9. Dieſe ſolten auf ihrer Wallfahrt zum gelobten Reiche der Herrlichkeit mit dem Brodte des Lebens genehret werden: als auf welche geiſtliche Seelen-Nahrung mit der ſo wohl ſchmeckenden und nehrenden Kraft des Manna ſonderlich iſt geſehen worden. d. Der Sammlung. Die geſchahe des Mor- gends fruͤhe, und am ſechſten Tage, mit auf den Sabbath, doppelt, und in gleicher Maaſſe: damit anzuzeigen, wie Chriſtus allen ohne Unterſcheid ihr beſcheiden Theil der geiſtlichen Heils-Guͤter zukommen laſſen wolle; wie aber dieſe beyzeiten zu ſuchen und anzunehmen, ſonderlich gegen den kuͤnftigen groſſen Sabbath Hebr. 4, 9. als da man ih- rer nicht erſt koͤnne habhaft werden, ſondern der ſchon empfangenen Ruhe zu genieſſen ha- ben wuͤrde. e. Der Wunder-vollen Verwahrung in der Bundes-Lade, damit wol eben ange- zeiget worden, wie daß das Bild davon aufs kuͤnftige gehe, und der Genuß vom Brodte des Lebens, auſſer dem Reiche der Gnade, in vollkommner Maſſe erſt im Reiche der Herr- lichkeit zugetheilet wuͤrde, und daß man alhier nur einigen Vorſchmack davon habe Hebr. 6, 4. 5. wie denn daher Apoc. 2, 17. der Sohn GOttes ſaget: Wer uͤberwindet, dem will ich zu eſſen geben von dem ver- borgenen Manna. f. Des dagegen gefaſſeten, aber von GOtt hart beſtrafeten, Eckels und Murrens: ſo ein Bild geweſen von dem, wie ihrer ſo viele die Gnade des Evangelii zu ihrem Gerichte wuͤr- den verſaͤumen. V. 4. Und haben alle einerley geiſtlichen (etwas geiſtliches vorbildenden) Tranck ge- truncken. Sie truncken aber von dem geiſtlichen Fels, der mit folget, welcher war Chriſtus. Anmerckungen. 1. Der Apoſtel ſiehet auf die Geſchichte, welche 2 B. M. 17. beſchrieben iſt. Nemlich, als die Kinder Jſrael in die Wuͤſten Raphidim gekommen waren, und Mangel am Waſſer hat- ten, zanckten ſie daruͤber mit Moſe, und verſuch- ten den HErrn. Darauf ward Moſes von GOtt befehliget, ſeinen Stab, womit er in das Waſſer des rothen Meers zu deſſelben Zerthei- lung geſchlagen hatte, in ſeine Hand zu nehmen, und mit etlichen Aelteſten des Volckes auf das Ge- M m

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Zitationshilfe: Lange, Joachim: Apostolisches Licht und Recht. Bd. 1. Halle, 1729, S. 273. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lange_licht01_1729/301>, abgerufen am 28.11.2024.