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Lange, Joachim: Apostolisches Licht und Recht. Bd. 1. Halle, 1729.

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an den Leser.
[Spaltenumbruch] auch zwar dazu viele Stellen aus
den Propheten des alten Testa-
ments allegiret; aber nichts davon
ausführet und erweiset; als wel-
ches sich auch nicht füglich thun lies-
se/ sondern ein Werck von besonde-
rer Arbeit ist/ er diese auch in seinem
sehr gelehrten und grossen/ oder in
zween Folianten bestehenden/ Com-
mentario in Iesaiam
gethan hat: so
habe ich schon angefangen denselben
durchzugehen/ und daraus dasje-
nige/ was ad apocalyptica gehöret/
mit meiner geringen epicrisi in Teut-
scher Sprache/ doch mit Hinsetzung
gantzer Lateinischen Stellen/ kürtz-
lich zu recensiren/ um damit dessel-
ben systemati apocalyptico, welches
ohne das/ meiner wenigen Erkänt-
niß nach/ hie und da eine mehrere/
zum theil auch richtigere/ Aufklä-
rung gebrauchet/ aus feinen eige-
nen Schriften ein mehrers Licht zu
geben.

§. XIV.

Was die über die Bücher des
Alten Testaments
vorzunehmende
Arbeit betrifft/ davon ist dieses mei-
ne Meinung: Es fehlet zwar dar-
über an sehr guten und nützlichen
Schriften gar nicht/ so wenig als
über die Bücher des neuen Testa-
ments; und verdienet das herrliche
mit so vielen und so gründlichen An-
merckungen versehene Hebräische
Biebel-Werck meines liebwerthe-
sten Collegen, Herrn D. Joh. Heinrich
Michaelis,
und seiner gewesenen getreu-
en Gehülffen/ gewiß vor andern ein
besonderes Lob. So wenig doch
aber der/ wem dieses mein geringes
exegetisches Werck mit andern der-
gleichen Schriften zu conferiren be-
lieben wird/ dasselbe/ wie ich hoffe/
wird für überflüßig halten: so we-
nig/ meine ich/ werde auch eine über
die Bücher des alten Testaments
[Spaltenumbruch] vorzunehmende Arbeit für überflüs-
sig erkannt werden: zumal von de-
nen/ welchen es nicht verborgen ist/
welcher gestalt darinnen sonderlich
den prophetischen Schriften mit den
Psalmen Davids, in denen zur Er-
läuterung der Offenbahrung Jo-
hannis
gehörigen Sachen/ es noch
zum theil an richtiger Erklä-
rung fehlet/ zumal in Teutscher
Sprache. Denn so wenig man die
Offenbahrung Johannis, welche der
rechte Schlüssel zu allen propheti-
schen Schriften des alten Testa-
ments ist/ bißhero in allem recht
erkläret hat/ so sehr fehlet es
noch an dem rechtem prophetischen
Lichte; nemlich in den so sehr vielen
Stellen/ welche in einigen Prophe-
t
en fast den grössesten Theil ausma-
chen/ und/ nach Anweisung der Of-
fenbahrung Johannis, ausser ihrer
vorläufigen und schon geschehenen
Erfüllung/ ihrer Weite und Breite/
auch Tiefe und rechten Fülle nach/
auf die noch zukünftigen Zeiten ge-
hen. Da nun GOtt schon vom er-
sten Anfange meines Studii Theolo-
gici
mir darinnen nach seiner grossen
Barmhertzigkeit einiges Licht hat
aufgehen lassen/ und ich hoffe/ daß
es noch zu einer mehrern Aufklä-
rung kommen soll; so bin ich in GOt-
tes Namen entschlossen/ mich im
gleichem Methodo, wie dieses Werck
geschrieben ist/ und unserer Nation
zum besten/ in Teutscher Spra-
che/ mit meiner geringen Arbeit zu
dem alten Testamente zu wenden.
Dazu mich auch dieses beweget/
daß/ (welches ich zum Lobe GOt-
tes bezeugen kan) JEsus Christus,
wie heute, also auch gestern, das
ist/ im alten Testamente/ nach sei-
ner aus beyden Naturen bestehen-
den Person, und nach seinem Mitt-
ler-Amte,
mir recht groß und herr-
lich ist/ und zwar nebst dem Ge-
heimniß der heiligen Dreyeinigkeit;

als
c 2

an den Leſer.
[Spaltenumbruch] auch zwar dazu viele Stellen aus
den Propheten des alten Teſta-
ments allegiret; aber nichts davon
ausfuͤhret und erweiſet; als wel-
ches ſich auch nicht fuͤglich thun lieſ-
ſe/ ſondern ein Werck von beſonde-
rer Arbeit iſt/ er dieſe auch in ſeinem
ſehr gelehrten und groſſen/ oder in
zween Folianten beſtehenden/ Com-
mentario in Ieſaiam
gethan hat: ſo
habe ich ſchon angefangen denſelben
durchzugehen/ und daraus dasje-
nige/ was ad apocalyptica gehoͤret/
mit meiner geringen epicriſi in Teut-
ſcher Sprache/ doch mit Hinſetzung
gantzer Lateiniſchen Stellen/ kuͤrtz-
lich zu recenſiren/ um damit deſſel-
ben ſyſtemati apocalyptico, welches
ohne das/ meiner wenigen Erkaͤnt-
niß nach/ hie und da eine mehrere/
zum theil auch richtigere/ Aufklaͤ-
rung gebrauchet/ aus feinen eige-
nen Schriften ein mehrers Licht zu
geben.

§. XIV.

Was die uͤber die Buͤcher des
Alten Teſtaments
vorzunehmende
Arbeit betrifft/ davon iſt dieſes mei-
ne Meinung: Es fehlet zwar dar-
uͤber an ſehr guten und nuͤtzlichen
Schriften gar nicht/ ſo wenig als
uͤber die Buͤcher des neuen Teſta-
ments; und verdienet das herrliche
mit ſo vielen und ſo gruͤndlichen An-
merckungen verſehene Hebraͤiſche
Biebel-Werck meines liebwerthe-
ſten Collegen, Herrn D. Joh. Heinrich
Michaelis,
und ſeiner geweſenen getreu-
en Gehuͤlffen/ gewiß vor andern ein
beſonderes Lob. So wenig doch
aber der/ wem dieſes mein geringes
exegetiſches Werck mit andern der-
gleichen Schriften zu conferiren be-
lieben wird/ daſſelbe/ wie ich hoffe/
wird fuͤr uͤberfluͤßig halten: ſo we-
nig/ meine ich/ werde auch eine uͤber
die Buͤcher des alten Teſtaments
[Spaltenumbruch] vorzunehmende Arbeit fuͤr uͤberfluͤſ-
ſig erkannt werden: zumal von de-
nen/ welchen es nicht verborgen iſt/
welcher geſtalt darinnen ſonderlich
den prophetiſchen Schriften mit den
Pſalmen Davids, in denen zur Er-
laͤuterung der Offenbahrung Jo-
hannis
gehoͤrigen Sachen/ es noch
zum theil an richtiger Erklaͤ-
rung fehlet/ zumal in Teutſcher
Sprache. Denn ſo wenig man die
Offenbahrung Johannis, welche der
rechte Schluͤſſel zu allen propheti-
ſchen Schriften des alten Teſta-
ments iſt/ bißhero in allem recht
erklaͤret hat/ ſo ſehr fehlet es
noch an dem rechtem prophetiſchen
Lichte; nemlich in den ſo ſehr vielen
Stellen/ welche in einigen Prophe-
t
en faſt den groͤſſeſten Theil ausma-
chen/ und/ nach Anweiſung der Of-
fenbahrung Johannis, auſſer ihrer
vorlaͤufigen und ſchon geſchehenen
Erfüllung/ ihrer Weite und Breite/
auch Tiefe und rechten Fuͤlle nach/
auf die noch zukuͤnftigen Zeiten ge-
hen. Da nun GOtt ſchon vom er-
ſten Anfange meines Studii Theolo-
gici
mir darinnen nach ſeiner groſſen
Barmhertzigkeit einiges Licht hat
aufgehen laſſen/ und ich hoffe/ daß
es noch zu einer mehrern Aufklaͤ-
rung kommen ſoll; ſo bin ich in GOt-
tes Namen entſchloſſen/ mich im
gleichem Methodo, wie dieſes Werck
geſchrieben iſt/ und unſerer Nation
zum beſten/ in Teutſcher Spra-
che/ mit meiner geringen Arbeit zu
dem alten Teſtamente zu wenden.
Dazu mich auch dieſes beweget/
daß/ (welches ich zum Lobe GOt-
tes bezeugen kan) JEſus Chriſtus,
wie heute, alſo auch geſtern, das
iſt/ im alten Teſtamente/ nach ſei-
ner aus beyden Naturen beſtehen-
den Perſon, und nach ſeinem Mitt-
ler-Amte,
mir recht groß und herr-
lich iſt/ und zwar nebſt dem Ge-
heimniß der heiligen Dreyeinigkeit;

als
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[0023] an den Leſer. auch zwar dazu viele Stellen aus den Propheten des alten Teſta- ments allegiret; aber nichts davon ausfuͤhret und erweiſet; als wel- ches ſich auch nicht fuͤglich thun lieſ- ſe/ ſondern ein Werck von beſonde- rer Arbeit iſt/ er dieſe auch in ſeinem ſehr gelehrten und groſſen/ oder in zween Folianten beſtehenden/ Com- mentario in Ieſaiam gethan hat: ſo habe ich ſchon angefangen denſelben durchzugehen/ und daraus dasje- nige/ was ad apocalyptica gehoͤret/ mit meiner geringen epicriſi in Teut- ſcher Sprache/ doch mit Hinſetzung gantzer Lateiniſchen Stellen/ kuͤrtz- lich zu recenſiren/ um damit deſſel- ben ſyſtemati apocalyptico, welches ohne das/ meiner wenigen Erkaͤnt- niß nach/ hie und da eine mehrere/ zum theil auch richtigere/ Aufklaͤ- rung gebrauchet/ aus feinen eige- nen Schriften ein mehrers Licht zu geben. §. XIV. Was die uͤber die Buͤcher des Alten Teſtaments vorzunehmende Arbeit betrifft/ davon iſt dieſes mei- ne Meinung: Es fehlet zwar dar- uͤber an ſehr guten und nuͤtzlichen Schriften gar nicht/ ſo wenig als uͤber die Buͤcher des neuen Teſta- ments; und verdienet das herrliche mit ſo vielen und ſo gruͤndlichen An- merckungen verſehene Hebraͤiſche Biebel-Werck meines liebwerthe- ſten Collegen, Herrn D. Joh. Heinrich Michaelis, und ſeiner geweſenen getreu- en Gehuͤlffen/ gewiß vor andern ein beſonderes Lob. So wenig doch aber der/ wem dieſes mein geringes exegetiſches Werck mit andern der- gleichen Schriften zu conferiren be- lieben wird/ daſſelbe/ wie ich hoffe/ wird fuͤr uͤberfluͤßig halten: ſo we- nig/ meine ich/ werde auch eine uͤber die Buͤcher des alten Teſtaments vorzunehmende Arbeit fuͤr uͤberfluͤſ- ſig erkannt werden: zumal von de- nen/ welchen es nicht verborgen iſt/ welcher geſtalt darinnen ſonderlich den prophetiſchen Schriften mit den Pſalmen Davids, in denen zur Er- laͤuterung der Offenbahrung Jo- hannis gehoͤrigen Sachen/ es noch zum theil an richtiger Erklaͤ- rung fehlet/ zumal in Teutſcher Sprache. Denn ſo wenig man die Offenbahrung Johannis, welche der rechte Schluͤſſel zu allen propheti- ſchen Schriften des alten Teſta- ments iſt/ bißhero in allem recht erklaͤret hat/ ſo ſehr fehlet es noch an dem rechtem prophetiſchen Lichte; nemlich in den ſo ſehr vielen Stellen/ welche in einigen Prophe- ten faſt den groͤſſeſten Theil ausma- chen/ und/ nach Anweiſung der Of- fenbahrung Johannis, auſſer ihrer vorlaͤufigen und ſchon geſchehenen Erfüllung/ ihrer Weite und Breite/ auch Tiefe und rechten Fuͤlle nach/ auf die noch zukuͤnftigen Zeiten ge- hen. Da nun GOtt ſchon vom er- ſten Anfange meines Studii Theolo- gici mir darinnen nach ſeiner groſſen Barmhertzigkeit einiges Licht hat aufgehen laſſen/ und ich hoffe/ daß es noch zu einer mehrern Aufklaͤ- rung kommen ſoll; ſo bin ich in GOt- tes Namen entſchloſſen/ mich im gleichem Methodo, wie dieſes Werck geſchrieben iſt/ und unſerer Nation zum beſten/ in Teutſcher Spra- che/ mit meiner geringen Arbeit zu dem alten Teſtamente zu wenden. Dazu mich auch dieſes beweget/ daß/ (welches ich zum Lobe GOt- tes bezeugen kan) JEſus Chriſtus, wie heute, alſo auch geſtern, das iſt/ im alten Teſtamente/ nach ſei- ner aus beyden Naturen beſtehen- den Perſon, und nach ſeinem Mitt- ler-Amte, mir recht groß und herr- lich iſt/ und zwar nebſt dem Ge- heimniß der heiligen Dreyeinigkeit; als c 2

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Zitationshilfe: Lange, Joachim: Apostolisches Licht und Recht. Bd. 1. Halle, 1729, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lange_licht01_1729/23>, abgerufen am 26.04.2024.