an sich schon gezeichnet, und die Zeichnung giebt außer dem Satze
Alle A sind B
welchen wir eigentlich finden wollten, noch eine Menge anderer an. Z. E. daß A weder P, noch Q, noch R etc. sey, daß D ebenfalls davon ausgeschlossen werde, daß sowohl C, als D, als B dem A particular zukomme, und zwar C nothwendig nur particular, D und B we- nigstens particular etc. Wir müssen aber noch anmer- ken, daß ungeacht in der Zeichnung D und B gleiche Ausdehnung haben, dieses nur in Absicht auf die Gat- tung C ist. Denn aus den Sätzen
Etliche C sind nicht D, alle B sind D
und aus der Natur der Eintheilung folgt nur, daß die- jenigen C nicht D sind, welche P, Q, R etc. sind. Da- bey bleibt nun möglich, daß alle D C sind, aber es bleibt auch möglich, daß etliche D nicht C sind. Dieß ist der Grund, warum wir in der Zeichnung der Linie D d Punkte vorgesetzt haben (Dianoiol. §. 179.), weil es un- bestimmt bleibt, ob D nicht müsse vorwärts verlängert werden. Wir wollen ein Beyspiel aus der Geometrie, und zwar von den Kegelschnitten, anführen, weil ihre Eintheilung in Ellipfen, Parabeln und Hyperbeln ge- nau getroffen ist. Unter die Ellipsen rechnen wir die Circul mit, weil ein Circul die ründeste oder absolute runde Ellipse ist. Man setze demnach
C = Kegelschnitt.
B = Ellipse.
P = Parabel.
Q = Hyperbel.
A = Circul.
D = in sich kehrende Linie,
so
Von dem Wahrſcheinlichen.
Alle B ſind C.
Alle A ſind C.
an ſich ſchon gezeichnet, und die Zeichnung giebt außer dem Satze
Alle A ſind B
welchen wir eigentlich finden wollten, noch eine Menge anderer an. Z. E. daß A weder P, noch Q, noch R ꝛc. ſey, daß D ebenfalls davon ausgeſchloſſen werde, daß ſowohl C, als D, als B dem A particular zukomme, und zwar C nothwendig nur particular, D und B we- nigſtens particular ꝛc. Wir muͤſſen aber noch anmer- ken, daß ungeacht in der Zeichnung D und B gleiche Ausdehnung haben, dieſes nur in Abſicht auf die Gat- tung C iſt. Denn aus den Saͤtzen
Etliche C ſind nicht D, alle B ſind D
und aus der Natur der Eintheilung folgt nur, daß die- jenigen C nicht D ſind, welche P, Q, R ꝛc. ſind. Da- bey bleibt nun moͤglich, daß alle D C ſind, aber es bleibt auch moͤglich, daß etliche D nicht C ſind. Dieß iſt der Grund, warum wir in der Zeichnung der Linie D d Punkte vorgeſetzt haben (Dianoiol. §. 179.), weil es un- beſtimmt bleibt, ob D nicht muͤſſe vorwaͤrts verlaͤngert werden. Wir wollen ein Beyſpiel aus der Geometrie, und zwar von den Kegelſchnitten, anfuͤhren, weil ihre Eintheilung in Ellipfen, Parabeln und Hyperbeln ge- nau getroffen iſt. Unter die Ellipſen rechnen wir die Circul mit, weil ein Circul die ruͤndeſte oder abſolute runde Ellipſe iſt. Man ſetze demnach
C = Kegelſchnitt.
B = Ellipſe.
P = Parabel.
Q = Hyperbel.
A = Circul.
D = in ſich kehrende Linie,
ſo
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Von dem Wahrſcheinlichen.
Alle B ſind C.
Alle A ſind C.
an ſich ſchon gezeichnet, und die Zeichnung giebt außer
dem Satze
Alle A ſind B
welchen wir eigentlich finden wollten, noch eine Menge
anderer an. Z. E. daß A weder P, noch Q, noch R ꝛc.
ſey, daß D ebenfalls davon ausgeſchloſſen werde, daß
ſowohl C, als D, als B dem A particular zukomme,
und zwar C nothwendig nur particular, D und B we-
nigſtens particular ꝛc. Wir muͤſſen aber noch anmer-
ken, daß ungeacht in der Zeichnung D und B gleiche
Ausdehnung haben, dieſes nur in Abſicht auf die Gat-
tung C iſt. Denn aus den Saͤtzen
Etliche C ſind nicht D, alle B ſind D
und aus der Natur der Eintheilung folgt nur, daß die-
jenigen C nicht D ſind, welche P, Q, R ꝛc. ſind. Da-
bey bleibt nun moͤglich, daß alle D C ſind, aber es bleibt
auch moͤglich, daß etliche D nicht C ſind. Dieß iſt der
Grund, warum wir in der Zeichnung der Linie D d
Punkte vorgeſetzt haben (Dianoiol. §. 179.), weil es un-
beſtimmt bleibt, ob D nicht muͤſſe vorwaͤrts verlaͤngert
werden. Wir wollen ein Beyſpiel aus der Geometrie,
und zwar von den Kegelſchnitten, anfuͤhren, weil ihre
Eintheilung in Ellipfen, Parabeln und Hyperbeln ge-
nau getroffen iſt. Unter die Ellipſen rechnen wir die
Circul mit, weil ein Circul die ruͤndeſte oder abſolute
runde Ellipſe iſt. Man ſetze demnach
C = Kegelſchnitt.
B = Ellipſe.
P = Parabel.
Q = Hyperbel.
A = Circul.
D = in ſich kehrende Linie,
ſo
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Lambert, Johann Heinrich: Neues Organon. Bd. 2. Leipzig, 1764, S. 349. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_organon02_1764/355>, abgerufen am 16.07.2024.
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