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Lambert, Johann Heinrich: Neues Organon. Bd. 2. Leipzig, 1764.

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VI Hauptstück.
flüßig, die lange nicht so bestimmte Bedeutungen hät-
ten, wenn man sie dafür gebrauchen wollte, und über-
dieß würde man in Absicht auf das Beziehende mit
den in der Sprache üblichen Conjunctionen nicht ganz
ausreichen.

§. 244. Da die Conjunctionen auf den Zusammen-
hang der Rede gehen, so erstrecken sie sich öfters vor-
wärts und nachwärts durch viele Perioden durch. So
z. E. kann das Bindwörtgen daher, oder demnach,
eine sehr lange Forge von einer ebenfalls sehr langen
und ausführlichen Betrachtung nach sich ziehen. Die
Bedingungswörer wenn, woferne, etc. erstrecken sich
ebenfalls auf alles, was die Bedingung begreift, und
was vermög derselben gesagt wird. Die Bindwörter:
denn, weil, etc. dehnen sich auf den ganzen Zusam-
menhang des Beweises und des Bewiesenen aus, und
der Beweis, wenn er disjunctiv oder dilemmatisch ist,
kann sich durch das: entweder, oder, in Aeste zer-
theilen, die noch alle sich auf das erste denn beziehen.
Und noch weitläuftiger wird es, wo man Betrach-
tungen, Gründe, Beweggründe etc. aufhäufen, und
durch die Coniunctiones ordinatiuas, erstlich, so-
dann, ferner, wiederum, desgleichen auch, end-
lich
etc. als zusammengehörend vorstellen muß. Bey
einem noch weitläuftigern Zusammenhang reichen theils
die Bindwörter nicht mehr zu, theils ist es gut, wenn
man, um die Verwirrung zu vermeiden, den Zusam-
menhang und wie weit man jedesmal darinn gekom-
men, durch ausdrücklich dazu dienende Anmerkungen
anzeigt, dergleichen bey dem Uebergang von einem
Theile zum andern die Transitionen sind, worinn man
auch öfters alle vorhergehende einzele Stücke kurz wie-
derum zusammenfaßt, um das noch Rückständige durch
die Betrachtung des Ganzen deutlich vorzustellen.

§. 245.

VI Hauptſtuͤck.
fluͤßig, die lange nicht ſo beſtimmte Bedeutungen haͤt-
ten, wenn man ſie dafuͤr gebrauchen wollte, und uͤber-
dieß wuͤrde man in Abſicht auf das Beziehende mit
den in der Sprache uͤblichen Conjunctionen nicht ganz
ausreichen.

§. 244. Da die Conjunctionen auf den Zuſammen-
hang der Rede gehen, ſo erſtrecken ſie ſich oͤfters vor-
waͤrts und nachwaͤrts durch viele Perioden durch. So
z. E. kann das Bindwoͤrtgen daher, oder demnach,
eine ſehr lange Forge von einer ebenfalls ſehr langen
und ausfuͤhrlichen Betrachtung nach ſich ziehen. Die
Bedingungswoͤrer wenn, woferne, ꝛc. erſtrecken ſich
ebenfalls auf alles, was die Bedingung begreift, und
was vermoͤg derſelben geſagt wird. Die Bindwoͤrter:
denn, weil, ꝛc. dehnen ſich auf den ganzen Zuſam-
menhang des Beweiſes und des Bewieſenen aus, und
der Beweis, wenn er disjunctiv oder dilemmatiſch iſt,
kann ſich durch das: entweder, oder, in Aeſte zer-
theilen, die noch alle ſich auf das erſte denn beziehen.
Und noch weitlaͤuftiger wird es, wo man Betrach-
tungen, Gruͤnde, Beweggruͤnde ꝛc. aufhaͤufen, und
durch die Coniunctiones ordinatiuas, erſtlich, ſo-
dann, ferner, wiederum, desgleichen auch, end-
lich
ꝛc. als zuſammengehoͤrend vorſtellen muß. Bey
einem noch weitlaͤuftigern Zuſammenhang reichen theils
die Bindwoͤrter nicht mehr zu, theils iſt es gut, wenn
man, um die Verwirrung zu vermeiden, den Zuſam-
menhang und wie weit man jedesmal darinn gekom-
men, durch ausdruͤcklich dazu dienende Anmerkungen
anzeigt, dergleichen bey dem Uebergang von einem
Theile zum andern die Tranſitionen ſind, worinn man
auch oͤfters alle vorhergehende einzele Stuͤcke kurz wie-
derum zuſammenfaßt, um das noch Ruͤckſtaͤndige durch
die Betrachtung des Ganzen deutlich vorzuſtellen.

§. 245.
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[146/0152] VI Hauptſtuͤck. fluͤßig, die lange nicht ſo beſtimmte Bedeutungen haͤt- ten, wenn man ſie dafuͤr gebrauchen wollte, und uͤber- dieß wuͤrde man in Abſicht auf das Beziehende mit den in der Sprache uͤblichen Conjunctionen nicht ganz ausreichen. §. 244. Da die Conjunctionen auf den Zuſammen- hang der Rede gehen, ſo erſtrecken ſie ſich oͤfters vor- waͤrts und nachwaͤrts durch viele Perioden durch. So z. E. kann das Bindwoͤrtgen daher, oder demnach, eine ſehr lange Forge von einer ebenfalls ſehr langen und ausfuͤhrlichen Betrachtung nach ſich ziehen. Die Bedingungswoͤrer wenn, woferne, ꝛc. erſtrecken ſich ebenfalls auf alles, was die Bedingung begreift, und was vermoͤg derſelben geſagt wird. Die Bindwoͤrter: denn, weil, ꝛc. dehnen ſich auf den ganzen Zuſam- menhang des Beweiſes und des Bewieſenen aus, und der Beweis, wenn er disjunctiv oder dilemmatiſch iſt, kann ſich durch das: entweder, oder, in Aeſte zer- theilen, die noch alle ſich auf das erſte denn beziehen. Und noch weitlaͤuftiger wird es, wo man Betrach- tungen, Gruͤnde, Beweggruͤnde ꝛc. aufhaͤufen, und durch die Coniunctiones ordinatiuas, erſtlich, ſo- dann, ferner, wiederum, desgleichen auch, end- lich ꝛc. als zuſammengehoͤrend vorſtellen muß. Bey einem noch weitlaͤuftigern Zuſammenhang reichen theils die Bindwoͤrter nicht mehr zu, theils iſt es gut, wenn man, um die Verwirrung zu vermeiden, den Zuſam- menhang und wie weit man jedesmal darinn gekom- men, durch ausdruͤcklich dazu dienende Anmerkungen anzeigt, dergleichen bey dem Uebergang von einem Theile zum andern die Tranſitionen ſind, worinn man auch oͤfters alle vorhergehende einzele Stuͤcke kurz wie- derum zuſammenfaßt, um das noch Ruͤckſtaͤndige durch die Betrachtung des Ganzen deutlich vorzuſtellen. §. 245.

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Zitationshilfe: Lambert, Johann Heinrich: Neues Organon. Bd. 2. Leipzig, 1764, S. 146. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_organon02_1764/152>, abgerufen am 22.11.2024.