selben eine ordentliche Schlußkette ausmachen, welche folglich der absoluteste und geradeste Weg ist, einen Satz zu beweisen. (§. 300.)
§. 323.
Auf so vielerley Arten die Sätze dieser Schluß- kette sich einzeln in Vordersätze zusammenziehen las- sen (§. 321.) so vielerley Abwechslungen eines glei- chen Beweises giebt es auch, folglich so viele, als die Mittelglieder N, R, M, P, T, einzeln, zu zwey und zwey, zu drey und drey etc. combinirt ausmachen. Daher nach den Regeln der Combination so viel, als die Zahl 2 eben so viel mal mit sich selbst multiplicirt, als Mittelglieder sind, und um 1 vermindert ausmacht. Z. E. Bey fünf Mittelgliedern giebt es 2. 2. 2. 2. 2--1=31 Abwechslungen; bey sechs 63, bey sieben 127 etc.
§. 324.
Wenn daher viele Grundsätze zu einem Veweise erfordert werden, so giebt es in dem Vortrage dessel- ben so vielerley Abwechslungen, daß es öfters schei- nen kann, daß zween oder mehrere Beweise eines gleichen Satzes aus ganz verschiedenen Gründen und Quellen fließen, da sie doch, wenn man sie weiter ent- wickelt, immer auf einerley Grundsätze führen, in- dem sie nur eine andre Combination derselben sind.
§. 325.
Da sich demnach jeder Beweis in eine einfache Schlußkette verwandeln läßt, welche aus lauter Grundsätzen oder diesen gleichgeltenden Sätzen besteht, (§. 322.) zu Schlußketten aber nur die erste Figur dient (§. 298 seqq) so sieht man, daß vornehmlich nur die erste Figur bey langen Beweisen vor- komme. Und dadurch wird nochmals bekräftigt, daß eigentlich nur die erste Figur Gründe angiebt,
und
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von den Beweiſen.
ſelben eine ordentliche Schlußkette ausmachen, welche folglich der abſoluteſte und geradeſte Weg iſt, einen Satz zu beweiſen. (§. 300.)
§. 323.
Auf ſo vielerley Arten die Saͤtze dieſer Schluß- kette ſich einzeln in Vorderſaͤtze zuſammenziehen laſ- ſen (§. 321.) ſo vielerley Abwechslungen eines glei- chen Beweiſes giebt es auch, folglich ſo viele, als die Mittelglieder N, R, M, P, T, einzeln, zu zwey und zwey, zu drey und drey ꝛc. combinirt ausmachen. Daher nach den Regeln der Combination ſo viel, als die Zahl 2 eben ſo viel mal mit ſich ſelbſt multiplicirt, als Mittelglieder ſind, und um 1 vermindert ausmacht. Z. E. Bey fuͤnf Mittelgliedern giebt es 2. 2. 2. 2. 2—1=31 Abwechslungen; bey ſechs 63, bey ſieben 127 ꝛc.
§. 324.
Wenn daher viele Grundſaͤtze zu einem Veweiſe erfordert werden, ſo giebt es in dem Vortrage deſſel- ben ſo vielerley Abwechslungen, daß es oͤfters ſchei- nen kann, daß zween oder mehrere Beweiſe eines gleichen Satzes aus ganz verſchiedenen Gruͤnden und Quellen fließen, da ſie doch, wenn man ſie weiter ent- wickelt, immer auf einerley Grundſaͤtze fuͤhren, in- dem ſie nur eine andre Combination derſelben ſind.
§. 325.
Da ſich demnach jeder Beweis in eine einfache Schlußkette verwandeln laͤßt, welche aus lauter Grundſaͤtzen oder dieſen gleichgeltenden Saͤtzen beſteht, (§. 322.) zu Schlußketten aber nur die erſte Figur dient (§. 298 ſeqq) ſo ſieht man, daß vornehmlich nur die erſte Figur bey langen Beweiſen vor- komme. Und dadurch wird nochmals bekraͤftigt, daß eigentlich nur die erſte Figur Gruͤnde angiebt,
und
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von den Beweiſen.
ſelben eine ordentliche Schlußkette ausmachen,
welche folglich der abſoluteſte und geradeſte
Weg iſt, einen Satz zu beweiſen. (§. 300.)
§. 323.
Auf ſo vielerley Arten die Saͤtze dieſer Schluß-
kette ſich einzeln in Vorderſaͤtze zuſammenziehen laſ-
ſen (§. 321.) ſo vielerley Abwechslungen eines glei-
chen Beweiſes giebt es auch, folglich ſo viele, als die
Mittelglieder N, R, M, P, T, einzeln, zu zwey und zwey,
zu drey und drey ꝛc. combinirt ausmachen. Daher
nach den Regeln der Combination ſo viel, als die Zahl
2 eben ſo viel mal mit ſich ſelbſt multiplicirt, als
Mittelglieder ſind, und um 1 vermindert ausmacht.
Z. E. Bey fuͤnf Mittelgliedern giebt es 2. 2. 2. 2.
2—1=31 Abwechslungen; bey ſechs 63, bey ſieben
127 ꝛc.
§. 324.
Wenn daher viele Grundſaͤtze zu einem Veweiſe
erfordert werden, ſo giebt es in dem Vortrage deſſel-
ben ſo vielerley Abwechslungen, daß es oͤfters ſchei-
nen kann, daß zween oder mehrere Beweiſe eines
gleichen Satzes aus ganz verſchiedenen Gruͤnden und
Quellen fließen, da ſie doch, wenn man ſie weiter ent-
wickelt, immer auf einerley Grundſaͤtze fuͤhren, in-
dem ſie nur eine andre Combination derſelben ſind.
§. 325.
Da ſich demnach jeder Beweis in eine einfache
Schlußkette verwandeln laͤßt, welche aus lauter
Grundſaͤtzen oder dieſen gleichgeltenden Saͤtzen beſteht,
(§. 322.) zu Schlußketten aber nur die erſte Figur
dient (§. 298 ſeqq) ſo ſieht man, daß vornehmlich
nur die erſte Figur bey langen Beweiſen vor-
komme. Und dadurch wird nochmals bekraͤftigt,
daß eigentlich nur die erſte Figur Gruͤnde angiebt,
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Lambert, Johann Heinrich: Neues Organon. Bd. 1. Leipzig, 1764, S. 215. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_organon01_1764/237>, abgerufen am 23.11.2024.
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