Cdieses oder jenesBist, oder nicht ist; so giebt esB,dieCsind, oder nicht sind.
§. 233.
Aus diesen Sätzen, deren jeder für sich offenbar ist, und deren Wahrheit bloß auf dem Verstande der Worte beruht, (§. 146.) läßt sich die Zuläßigkeit der Schlußarten jeder Figur besonders beweisen. Denn in der zweyten Figur sind die Prädicate M und nichtM, folglich die Subjecte verschieden. Jn der dritten Figur ist das Subject beyder Prämissen ein Beyspiel, welches die Eigenschaften A und B, oder A und nicht B, oder B und nicht A, oder nicht B und nicht A aufweiset, die wir in dem dritten Satz Kürze halber als bejahend angesehen haben, eben so wie in dem ersten Satze das Wort gelten sowohl bejahen als verneinen zusammenfaßt. Jn der vier- ten Figur reciprocirt man, weil das Pradicat des Untersatzes zum Subject, und das Subject des Ober- satzes zum Prädicat des Schlußsatzes gemacht wird; Und der vierte Satz giebt an, wie es geschehen könne.
§. 234.
Da aber alles dieses durch unsre Zeichnungsart, ohne Mühe geschieht, und diese noch überdies, alles was aus den Prämissen gefolgert werden kann, auf einmal vor Augen legt, so halten wir uns hiebey nicht länger auf. Sonst wäre es leicht, noch die Sätze anzugeben, wodurch die unzuläßigen Schlußarten weggeschaft werden. Wir werden aber über diese, Betrachtungen von einer andern Art machen.
§. 235.
Zu diesem Ende wiederholen wir aus dem vorher- gehenden Hauptstücke (§. 125. 126.) daß die Parti- cularsätze:
Etliche
von den einfachen Schluͤſſen.
Cdieſes oder jenesBiſt, oder nicht iſt; ſo giebt esB,dieCſind, oder nicht ſind.
§. 233.
Aus dieſen Saͤtzen, deren jeder fuͤr ſich offenbar iſt, und deren Wahrheit bloß auf dem Verſtande der Worte beruht, (§. 146.) laͤßt ſich die Zulaͤßigkeit der Schlußarten jeder Figur beſonders beweiſen. Denn in der zweyten Figur ſind die Praͤdicate M und nichtM, folglich die Subjecte verſchieden. Jn der dritten Figur iſt das Subject beyder Praͤmiſſen ein Beyſpiel, welches die Eigenſchaften A und B, oder A und nicht B, oder B und nicht A, oder nicht B und nicht A aufweiſet, die wir in dem dritten Satz Kuͤrze halber als bejahend angeſehen haben, eben ſo wie in dem erſten Satze das Wort gelten ſowohl bejahen als verneinen zuſammenfaßt. Jn der vier- ten Figur reciprocirt man, weil das Pradicat des Unterſatzes zum Subject, und das Subject des Ober- ſatzes zum Praͤdicat des Schlußſatzes gemacht wird; Und der vierte Satz giebt an, wie es geſchehen koͤnne.
§. 234.
Da aber alles dieſes durch unſre Zeichnungsart, ohne Muͤhe geſchieht, und dieſe noch uͤberdies, alles was aus den Praͤmiſſen gefolgert werden kann, auf einmal vor Augen legt, ſo halten wir uns hiebey nicht laͤnger auf. Sonſt waͤre es leicht, noch die Saͤtze anzugeben, wodurch die unzulaͤßigen Schlußarten weggeſchaft werden. Wir werden aber uͤber dieſe, Betrachtungen von einer andern Art machen.
§. 235.
Zu dieſem Ende wiederholen wir aus dem vorher- gehenden Hauptſtuͤcke (§. 125. 126.) daß die Parti- cularſaͤtze:
Etliche
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von den einfachen Schluͤſſen.
C dieſes oder jenes B iſt, oder nicht iſt;
ſo giebt es B, die C ſind, oder nicht
ſind.
§. 233.
Aus dieſen Saͤtzen, deren jeder fuͤr ſich offenbar
iſt, und deren Wahrheit bloß auf dem Verſtande der
Worte beruht, (§. 146.) laͤßt ſich die Zulaͤßigkeit
der Schlußarten jeder Figur beſonders beweiſen.
Denn in der zweyten Figur ſind die Praͤdicate M und
nicht M, folglich die Subjecte verſchieden. Jn
der dritten Figur iſt das Subject beyder Praͤmiſſen
ein Beyſpiel, welches die Eigenſchaften A und B,
oder A und nicht B, oder B und nicht A, oder nicht B
und nicht A aufweiſet, die wir in dem dritten Satz
Kuͤrze halber als bejahend angeſehen haben, eben ſo
wie in dem erſten Satze das Wort gelten ſowohl
bejahen als verneinen zuſammenfaßt. Jn der vier-
ten Figur reciprocirt man, weil das Pradicat des
Unterſatzes zum Subject, und das Subject des Ober-
ſatzes zum Praͤdicat des Schlußſatzes gemacht wird;
Und der vierte Satz giebt an, wie es geſchehen koͤnne.
§. 234.
Da aber alles dieſes durch unſre Zeichnungsart,
ohne Muͤhe geſchieht, und dieſe noch uͤberdies, alles
was aus den Praͤmiſſen gefolgert werden kann, auf
einmal vor Augen legt, ſo halten wir uns hiebey nicht
laͤnger auf. Sonſt waͤre es leicht, noch die Saͤtze
anzugeben, wodurch die unzulaͤßigen Schlußarten
weggeſchaft werden. Wir werden aber uͤber dieſe,
Betrachtungen von einer andern Art machen.
§. 235.
Zu dieſem Ende wiederholen wir aus dem vorher-
gehenden Hauptſtuͤcke (§. 125. 126.) daß die Parti-
cularſaͤtze:
Etliche
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Lambert, Johann Heinrich: Neues Organon. Bd. 1. Leipzig, 1764, S. 143. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_organon01_1764/165>, abgerufen am 23.11.2024.
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