Lambert, Johann Heinrich: Cosmologische Briefe über die Einrichtung des Weltbaues. Augsburg, 1761.Cosmologische Briefe nur auf 300. belaufen sollte. Im Gegentheil vermu-the ich, daß es sich auf etliche 1000. erstrecken werde. Halleys Tafel giebt uns eine solche Verschiedenheit in der Lage der Cometenbahnen an, die uns sehr merkliche Lücken darinn vermuthen läßt. So z. Ex. hatten die Cometen von 1672. und 1698. in ihren Perihelien einen fast gleichen Abstand von der Sonne, sie waren aber in allen übrigen Stücken völlig von einander ver- schieden. Und eben dieses gilt auch von den Cometen, so man in den Jahren 1532. und 1596. gesehen. Man kann also alle mögliche Verschiedenheiten zusam- menpaaren, und die Lücken, so in der Halleyischen Ta- fel bleiben, werden dadurch augenscheinlich. Diese 12000. Cometen kommen noch alle näher zur Sonne als Saturn. Es hindert aber nichts, daß es nicht solche geben sollte, die über 10mal weiter wegbleiben, und die Bewohnbarkeit der Welt fordert, daß sie da- selbst noch eben so dichte seyen, als sie es näher bey der Sonne sind. Auf diese Art müßte ich diese 12000. noch mit 100. vermehren, und ich würde 1200000. Cometen herausbringen, wenn auch das Register der- jenigen, die uus sichtbar seyn können, sich nicht über 300. erstreckte. Die Cometen, so nahe zur Sonne kommen, las- näher
Coſmologiſche Briefe nur auf 300. belaufen ſollte. Im Gegentheil vermu-the ich, daß es ſich auf etliche 1000. erſtrecken werde. Halleys Tafel giebt uns eine ſolche Verſchiedenheit in der Lage der Cometenbahnen an, die uns ſehr merkliche Luͤcken darinn vermuthen laͤßt. So z. Ex. hatten die Cometen von 1672. und 1698. in ihren Perihelien einen faſt gleichen Abſtand von der Sonne, ſie waren aber in allen uͤbrigen Stuͤcken voͤllig von einander ver- ſchieden. Und eben dieſes gilt auch von den Cometen, ſo man in den Jahren 1532. und 1596. geſehen. Man kann alſo alle moͤgliche Verſchiedenheiten zuſam- menpaaren, und die Luͤcken, ſo in der Halleyiſchen Ta- fel bleiben, werden dadurch augenſcheinlich. Dieſe 12000. Cometen kommen noch alle naͤher zur Sonne als Saturn. Es hindert aber nichts, daß es nicht ſolche geben ſollte, die uͤber 10mal weiter wegbleiben, und die Bewohnbarkeit der Welt fordert, daß ſie da- ſelbſt noch eben ſo dichte ſeyen, als ſie es naͤher bey der Sonne ſind. Auf dieſe Art muͤßte ich dieſe 12000. noch mit 100. vermehren, und ich wuͤrde 1200000. Cometen herausbringen, wenn auch das Regiſter der- jenigen, die uus ſichtbar ſeyn koͤnnen, ſich nicht uͤber 300. erſtreckte. Die Cometen, ſo nahe zur Sonne kommen, laſ- naͤher
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0143" n="110"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Coſmologiſche Briefe</hi></fw><lb/> nur auf 300. belaufen ſollte. Im Gegentheil vermu-<lb/> the ich, daß es ſich auf etliche 1000. erſtrecken werde.<lb/><hi rendition="#fr">Halleys</hi> Tafel giebt uns eine ſolche Verſchiedenheit in<lb/> der Lage der Cometenbahnen an, die uns ſehr merkliche<lb/> Luͤcken darinn vermuthen laͤßt. So z. Ex. hatten die<lb/> Cometen von 1672. und 1698. in ihren <hi rendition="#aq">Perihel</hi>ien<lb/> einen faſt gleichen Abſtand von der Sonne, ſie waren<lb/> aber in allen uͤbrigen Stuͤcken voͤllig von einander ver-<lb/> ſchieden. Und eben dieſes gilt auch von den Cometen,<lb/> ſo man in den Jahren 1532. und 1596. geſehen.<lb/> Man kann alſo alle moͤgliche Verſchiedenheiten zuſam-<lb/> menpaaren, und die Luͤcken, ſo in der Halleyiſchen Ta-<lb/> fel bleiben, werden dadurch augenſcheinlich. Dieſe<lb/> 12000. Cometen kommen noch alle naͤher zur Sonne<lb/> als Saturn. Es hindert aber nichts, daß es nicht<lb/> ſolche geben ſollte, die uͤber 10mal weiter wegbleiben,<lb/> und die Bewohnbarkeit der Welt fordert, daß ſie da-<lb/> ſelbſt noch eben ſo dichte ſeyen, als ſie es naͤher bey der<lb/> Sonne ſind. Auf dieſe Art muͤßte ich dieſe 12000.<lb/> noch mit 100. vermehren, und ich wuͤrde 1200000.<lb/> Cometen herausbringen, wenn auch das Regiſter der-<lb/> jenigen, die uus ſichtbar ſeyn koͤnnen, ſich nicht uͤber<lb/> 300. erſtreckte.</p><lb/> <p>Die Cometen, ſo nahe zur Sonne kommen, laſ-<lb/> ſen außerhalb dem Saturn noch ſo vielen Raum, daß<lb/> ich kein Bedenken truͤge, die groͤßten Cometen in dieſe<lb/> aͤußere Revier zu ſetzen, und denſelben Satelliten zu<lb/> geben. Denn ich glaube nicht, daß uns jemals ein<lb/> Comet mit Satelliten zu Geſichte kommen werde. Je<lb/> <fw place="bottom" type="catch">naͤher</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [110/0143]
Coſmologiſche Briefe
nur auf 300. belaufen ſollte. Im Gegentheil vermu-
the ich, daß es ſich auf etliche 1000. erſtrecken werde.
Halleys Tafel giebt uns eine ſolche Verſchiedenheit in
der Lage der Cometenbahnen an, die uns ſehr merkliche
Luͤcken darinn vermuthen laͤßt. So z. Ex. hatten die
Cometen von 1672. und 1698. in ihren Perihelien
einen faſt gleichen Abſtand von der Sonne, ſie waren
aber in allen uͤbrigen Stuͤcken voͤllig von einander ver-
ſchieden. Und eben dieſes gilt auch von den Cometen,
ſo man in den Jahren 1532. und 1596. geſehen.
Man kann alſo alle moͤgliche Verſchiedenheiten zuſam-
menpaaren, und die Luͤcken, ſo in der Halleyiſchen Ta-
fel bleiben, werden dadurch augenſcheinlich. Dieſe
12000. Cometen kommen noch alle naͤher zur Sonne
als Saturn. Es hindert aber nichts, daß es nicht
ſolche geben ſollte, die uͤber 10mal weiter wegbleiben,
und die Bewohnbarkeit der Welt fordert, daß ſie da-
ſelbſt noch eben ſo dichte ſeyen, als ſie es naͤher bey der
Sonne ſind. Auf dieſe Art muͤßte ich dieſe 12000.
noch mit 100. vermehren, und ich wuͤrde 1200000.
Cometen herausbringen, wenn auch das Regiſter der-
jenigen, die uus ſichtbar ſeyn koͤnnen, ſich nicht uͤber
300. erſtreckte.
Die Cometen, ſo nahe zur Sonne kommen, laſ-
ſen außerhalb dem Saturn noch ſo vielen Raum, daß
ich kein Bedenken truͤge, die groͤßten Cometen in dieſe
aͤußere Revier zu ſetzen, und denſelben Satelliten zu
geben. Denn ich glaube nicht, daß uns jemals ein
Comet mit Satelliten zu Geſichte kommen werde. Je
naͤher
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |