Lambert, Johann Heinrich: Anlage zur Architectonic. Bd. 1. Riga, 1771.II. Hauptst. Einfache Grundbegriffe Anfang machen muß, (§. 28.). Wer dazu Lust hat,mag sie, als vom Scheine hergenommene Begriffe, annehmen. Der Schein verräth sich immer in den Folgen, und diese müssen zeigen, ob der Schein vom Realen abgehe, und wie ferne? Man kann aber aus allen bisher angeführten Betrachtungen über die Erfordernisse der Grundlehre leicht und auf eine viel- fache Art sehen, daß man diese Folgen anders ziehen müsse, als man sie bisher mehrentheils gezogen hat. Und da dürfte eben nicht so vielem die Realität ab- zusprechen seyn, als man es vermuthet hatte. Zweytes Hauptstück. Einfache Grundbegriffe und Theile der Grundlehre. §. 45. Was ich in vorhergehendem Hauptstücke von den sicht
II. Hauptſt. Einfache Grundbegriffe Anfang machen muß, (§. 28.). Wer dazu Luſt hat,mag ſie, als vom Scheine hergenommene Begriffe, annehmen. Der Schein verraͤth ſich immer in den Folgen, und dieſe muͤſſen zeigen, ob der Schein vom Realen abgehe, und wie ferne? Man kann aber aus allen bisher angefuͤhrten Betrachtungen uͤber die Erforderniſſe der Grundlehre leicht und auf eine viel- fache Art ſehen, daß man dieſe Folgen anders ziehen muͤſſe, als man ſie bisher mehrentheils gezogen hat. Und da duͤrfte eben nicht ſo vielem die Realitaͤt ab- zuſprechen ſeyn, als man es vermuthet hatte. Zweytes Hauptſtuͤck. Einfache Grundbegriffe und Theile der Grundlehre. §. 45. Was ich in vorhergehendem Hauptſtuͤcke von den ſicht
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0076" n="40"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">II.</hi> Hauptſt. Einfache Grundbegriffe</hi></fw><lb/> Anfang machen muß, (§. 28.). Wer dazu Luſt hat,<lb/> mag ſie, als vom Scheine hergenommene Begriffe,<lb/> annehmen. Der Schein verraͤth ſich immer in den<lb/> Folgen, und dieſe muͤſſen zeigen, ob der Schein vom<lb/> Realen abgehe, und wie ferne? Man kann aber<lb/> aus allen bisher angefuͤhrten Betrachtungen uͤber die<lb/> Erforderniſſe der Grundlehre leicht und auf eine viel-<lb/> fache Art ſehen, daß man dieſe Folgen anders ziehen<lb/> muͤſſe, als man ſie bisher mehrentheils gezogen hat.<lb/> Und da duͤrfte eben nicht ſo vielem die Realitaͤt ab-<lb/> zuſprechen ſeyn, als man es vermuthet hatte.</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Zweytes Hauptſtuͤck.<lb/> Einfache Grundbegriffe und Theile der<lb/> Grundlehre.</hi> </head><lb/> <div n="3"> <head>§. 45.</head><lb/> <p><hi rendition="#in">W</hi>as ich in vorhergehendem Hauptſtuͤcke von den<lb/> Erforderniſſen der Grundlehre angefuͤhret ha-<lb/> be, iſt meiſtens aus meinem Organon genommen, und<lb/> theils in die Kuͤrze gezogen, theils auf die Grund-<lb/> lehre beſonders angewandt worden. Ein aͤchtes Or-<lb/> ganon ſoll bey jeden Wiſſenſchaften zum Leitfaden die-<lb/> nen, und die <hi rendition="#fr">topiſche Kunſt,</hi> nach welcher man ſie<lb/> vortragen zu koͤnnen glaubte, entbehrlich machen,<lb/> (§. 40.). Jch habe auch das, ſo in gegenwaͤrtigem<lb/> Hauptſtuͤcke vorkoͤmmt, in dem letzten Hauptſtuͤcke<lb/> der Dianoiologie und in den beyden erſten Hauptſtuͤ-<lb/> cken der Alethiologie, in Abſicht auf die Methode und<lb/> die Wahrheit betrachtet. Hier werde ich es in Ab-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ſicht</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [40/0076]
II. Hauptſt. Einfache Grundbegriffe
Anfang machen muß, (§. 28.). Wer dazu Luſt hat,
mag ſie, als vom Scheine hergenommene Begriffe,
annehmen. Der Schein verraͤth ſich immer in den
Folgen, und dieſe muͤſſen zeigen, ob der Schein vom
Realen abgehe, und wie ferne? Man kann aber
aus allen bisher angefuͤhrten Betrachtungen uͤber die
Erforderniſſe der Grundlehre leicht und auf eine viel-
fache Art ſehen, daß man dieſe Folgen anders ziehen
muͤſſe, als man ſie bisher mehrentheils gezogen hat.
Und da duͤrfte eben nicht ſo vielem die Realitaͤt ab-
zuſprechen ſeyn, als man es vermuthet hatte.
Zweytes Hauptſtuͤck.
Einfache Grundbegriffe und Theile der
Grundlehre.
§. 45.
Was ich in vorhergehendem Hauptſtuͤcke von den
Erforderniſſen der Grundlehre angefuͤhret ha-
be, iſt meiſtens aus meinem Organon genommen, und
theils in die Kuͤrze gezogen, theils auf die Grund-
lehre beſonders angewandt worden. Ein aͤchtes Or-
ganon ſoll bey jeden Wiſſenſchaften zum Leitfaden die-
nen, und die topiſche Kunſt, nach welcher man ſie
vortragen zu koͤnnen glaubte, entbehrlich machen,
(§. 40.). Jch habe auch das, ſo in gegenwaͤrtigem
Hauptſtuͤcke vorkoͤmmt, in dem letzten Hauptſtuͤcke
der Dianoiologie und in den beyden erſten Hauptſtuͤ-
cken der Alethiologie, in Abſicht auf die Methode und
die Wahrheit betrachtet. Hier werde ich es in Ab-
ſicht
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |