Lambert, Johann Heinrich: Anlage zur Architectonic. Bd. 1. Riga, 1771.Das Etwas seyn und das Nichts seyn. den Dingen, die B sind, noch genug Prädicate giebt,die nicht zugleich beysammen oder in einem Begriffe seyn können. §. 256. Ferner kann man allerdings die Dinge, welche §. 257. P 3
Das Etwas ſeyn und das Nichts ſeyn. den Dingen, die B ſind, noch genug Praͤdicate giebt,die nicht zugleich beyſammen oder in einem Begriffe ſeyn koͤnnen. §. 256. Ferner kann man allerdings die Dinge, welche §. 257. P 3
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Das Etwas ſeyn und das Nichts ſeyn.
den Dingen, die B ſind, noch genug Praͤdicate giebt,
die nicht zugleich beyſammen oder in einem Begriffe
ſeyn koͤnnen.
§. 256.
Ferner kann man allerdings die Dinge, welche
nicht B ſind, oder denen B nicht als ein Praͤdicat zu-
koͤmmt, in eine Claſſe zuſammennehmen, und dieſe
Claſſe dadurch ausſchließungsweiſe benennen, oder
derſelben auch einen beſondern Namen geben. Und
auf dieſe Art haben wir in der Sprache bereits viele
ſolche Namen. So z. E. heißen wir zeitlich, alles,
was nicht ewig iſt; falſch, alles, was nicht wahr
iſt; ungereimt, alles, was widerſprechend iſt;
unmoͤglich, alles, was nicht moͤglich iſt; noth-
wendig, alles, was nicht anders ſeyn oder nicht
nicht ſeyn kann ꝛc. Hingegen haben wir auch Faͤlle,
wobey das iſt und das iſt nicht, nur auf gewiſſe Ar-
ten gehen, die zuweilen ſchon in dem Worte mit an-
gezeiget werden. So z. E. ſetzet das gleichſeitig und
ungleichſeitig den Begriff der Seiten, und folglich
Dinge voraus, welche wirklich Seiten haben, oder
wo von Seiten die Rede vorkoͤmmt. Das tugend-
haft und laſterhaft ſetzet moraliſche Weſen und
poſitive Handlungen voraus, das gelehrt und
ungelehrt, das wiſſend und unwiſſend, ſetzet
ein denkendes Weſen und Erkenntnißkraͤfte vor-
aus, welche geuͤbt werden muͤſſen ꝛc. Jn dieſen
letztern Faͤllen laͤßt ſich zu dem iſt und iſt nicht noch
das weder iſt, noch iſt nicht, gedenken. Jn
den erſtern Faͤllen aber bleibt das iſt und iſt nicht
allein, und es muß bewieſen werden, daß es allein
bleibe, (§. 247.).
§. 257.
P 3
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