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Lambert, Johann Heinrich: Anlage zur Architectonic. Bd. 1. Riga, 1771.

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Das Allgemeine und Besondere.
3°. Von diesen untersten Arten nimmt man
wiederum diejenigen zusammen, die die
größte Aehnlichkeit haben, und benennet
sie diesen Aehnlichkeiten nach mit beson-
dern Namen, welche diese Aehnlichkeiten
andeuten, und den allen den zusammen
genommenen Arten gemeinsamen Begriff
der Gattung vorstellen.
Die jeder Art eige-
nen Merkmale, wodurch sie sich von den übrigen
unterscheidet, machen zusammen genommen den
Unterschied der Art (Differentia specifica)
aus. Und diese wird so bestimmet, daß der
Begriff der Gattung nebst dem Begriffe
des Unterschiedes der Art, den ganzen
Begriff der Art erschöpfen.
4°. Von den auf diese Weise gefundenen er-
sten oder untersten Gattungen werden so-
dann wiederum die ähnlichsten zusammen
genommen.
Der Begriff, der ihre Aehn-
lichkeiten zusammenfasset, stellet die nächst hö-
here Gattung
vor, und die jeder Gattung
eigene Merkmale werden daraus weggelassen.
An sich betrachtet und bey jeder Gattung zu-
sammen genommen machen sie den Unterschied
der Gattung (Differentia generica) aus.
5°. Auf diese Art fährt man fort, höhere
Gattungen aufzusuchen, bis man zu sol-
chen Aehnlichkeiten kömmt, die schlecht-
hin jeden einzeln Dingen gemeinsam sind,
und daher den Begriff der höchsten Gat-
tung ausmachen.
6°. Da man in dem Begriffe jeder höhern Gat-
tung die Unterschiede der niedrigern wegläßt, so
abstra-
J 5
Das Allgemeine und Beſondere.
3°. Von dieſen unterſten Arten nimmt man
wiederum diejenigen zuſammen, die die
groͤßte Aehnlichkeit haben, und benennet
ſie dieſen Aehnlichkeiten nach mit beſon-
dern Namen, welche dieſe Aehnlichkeiten
andeuten, und den allen den zuſammen
genommenen Arten gemeinſamen Begriff
der Gattung vorſtellen.
Die jeder Art eige-
nen Merkmale, wodurch ſie ſich von den uͤbrigen
unterſcheidet, machen zuſammen genommen den
Unterſchied der Art (Differentia ſpecifica)
aus. Und dieſe wird ſo beſtimmet, daß der
Begriff der Gattung nebſt dem Begriffe
des Unterſchiedes der Art, den ganzen
Begriff der Art erſchoͤpfen.
4°. Von den auf dieſe Weiſe gefundenen er-
ſten oder unterſten Gattungen werden ſo-
dann wiederum die aͤhnlichſten zuſammen
genommen.
Der Begriff, der ihre Aehn-
lichkeiten zuſammenfaſſet, ſtellet die naͤchſt hoͤ-
here Gattung
vor, und die jeder Gattung
eigene Merkmale werden daraus weggelaſſen.
An ſich betrachtet und bey jeder Gattung zu-
ſammen genommen machen ſie den Unterſchied
der Gattung (Differentia generica) aus.
5°. Auf dieſe Art faͤhrt man fort, hoͤhere
Gattungen aufzuſuchen, bis man zu ſol-
chen Aehnlichkeiten koͤmmt, die ſchlecht-
hin jeden einzeln Dingen gemeinſam ſind,
und daher den Begriff der hoͤchſten Gat-
tung ausmachen.
6°. Da man in dem Begriffe jeder hoͤhern Gat-
tung die Unterſchiede der niedrigern weglaͤßt, ſo
abſtra-
J 5
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[137/0173] Das Allgemeine und Beſondere. 3°. Von dieſen unterſten Arten nimmt man wiederum diejenigen zuſammen, die die groͤßte Aehnlichkeit haben, und benennet ſie dieſen Aehnlichkeiten nach mit beſon- dern Namen, welche dieſe Aehnlichkeiten andeuten, und den allen den zuſammen genommenen Arten gemeinſamen Begriff der Gattung vorſtellen. Die jeder Art eige- nen Merkmale, wodurch ſie ſich von den uͤbrigen unterſcheidet, machen zuſammen genommen den Unterſchied der Art (Differentia ſpecifica) aus. Und dieſe wird ſo beſtimmet, daß der Begriff der Gattung nebſt dem Begriffe des Unterſchiedes der Art, den ganzen Begriff der Art erſchoͤpfen. 4°. Von den auf dieſe Weiſe gefundenen er- ſten oder unterſten Gattungen werden ſo- dann wiederum die aͤhnlichſten zuſammen genommen. Der Begriff, der ihre Aehn- lichkeiten zuſammenfaſſet, ſtellet die naͤchſt hoͤ- here Gattung vor, und die jeder Gattung eigene Merkmale werden daraus weggelaſſen. An ſich betrachtet und bey jeder Gattung zu- ſammen genommen machen ſie den Unterſchied der Gattung (Differentia generica) aus. 5°. Auf dieſe Art faͤhrt man fort, hoͤhere Gattungen aufzuſuchen, bis man zu ſol- chen Aehnlichkeiten koͤmmt, die ſchlecht- hin jeden einzeln Dingen gemeinſam ſind, und daher den Begriff der hoͤchſten Gat- tung ausmachen. 6°. Da man in dem Begriffe jeder hoͤhern Gat- tung die Unterſchiede der niedrigern weglaͤßt, ſo abſtra- J 5

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Zitationshilfe: Lambert, Johann Heinrich: Anlage zur Architectonic. Bd. 1. Riga, 1771, S. 137. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_architectonic01_1771/173>, abgerufen am 23.11.2024.