Lachmann, Karl: Über die ursprüngliche Gestalt des Gedichts von der Nibelungen Noth. Berlin, 1816.fried den Held von Niederland nennt, und überall auf den 34. Noch weit vortrefflicher, aber auch hin wieder ohne F
fried den Held von Niederland nennt, und überall auf den 34. Noch weit vortrefflicher, aber auch hin wieder ohne F
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0089" n="81"/> fried den Held von Niederland nennt, und überall auf den<lb/> Tod deſſelben, einmahl auch (Z. 3540) auf das nachherige<lb/> Verderben der Burgunden hinweiſt, und durchweg auf die<lb/> große Untreue, die man an Siegfried begangen, aufmerk-<lb/> ſam macht. Am Ende kommt die ſchon erwähnte Stelle<lb/> vom Waskenwalde.</p> </div><lb/> <div n="1"> <head>34.</head><lb/> <p>Noch weit vortrefflicher, aber auch hin wieder ohne<lb/> Zweifel ſehr ausgeſchmückt iſt die nächſte Darſtellung der<lb/> Jagd und der Ermordung Siegfrieds. Wir begnügen<lb/> uns auch hier nur einiges Eigenthümliche des Liedes aus-<lb/> zuzeichnen und die Aufmerkſamkeit auf einige Einſchie-<lb/> bungen zu lenken, bei denen ſich eher zur Gewißheit kom-<lb/> men läßt. Der Anfang konnte nicht leicht ſchöner ſein (Z.<lb/> 3677):<lb/><quote rendition="#et" xml:lang="gmh"><hi rendition="#et2">Gu̓nther unde Hagene, die recken vil balt,</hi><lb/> Lobten mit untru̓wen ein pirſen in den walt.<lb/> Mit ir ſcharfen geren ſi wolden jagen ſwin,<lb/> Beren unde wiſende; waz möhte küners geſin?</quote><lb/> So auch der Schluß (Z. 4021 — 4024):<lb/><quote rendition="#et" xml:lang="gmh"><hi rendition="#et2">Do erbiten ſi der nahte und fůren u̓ber Rin,</hi><lb/> Von helden kunde nimmer wirs gejaget ſin.<lb/> Ein tier, daz ſi ſlůgen, daz weinten edlu̓ kint;<lb/> Ja můſen ſin engelten vil gůte wigande ſint.</quote><lb/> Die übrigen Beziehungen auf Künftiges: Wäre es wohl<lb/> verendet, ſo hatten ſie fröhlichen Tag; der Rath war vie-<lb/> len zu Sorgen gethan; nachher ward er von ſchönen<lb/> Frauen beweint. Dagegen iſt zuerſt alles, was (Z. 3631<lb/> — 3720) von Siegfrieds Abſchied von Kriemhilden erzählt<lb/> <fw place="bottom" type="sig">F</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [81/0089]
fried den Held von Niederland nennt, und überall auf den
Tod deſſelben, einmahl auch (Z. 3540) auf das nachherige
Verderben der Burgunden hinweiſt, und durchweg auf die
große Untreue, die man an Siegfried begangen, aufmerk-
ſam macht. Am Ende kommt die ſchon erwähnte Stelle
vom Waskenwalde.
34.
Noch weit vortrefflicher, aber auch hin wieder ohne
Zweifel ſehr ausgeſchmückt iſt die nächſte Darſtellung der
Jagd und der Ermordung Siegfrieds. Wir begnügen
uns auch hier nur einiges Eigenthümliche des Liedes aus-
zuzeichnen und die Aufmerkſamkeit auf einige Einſchie-
bungen zu lenken, bei denen ſich eher zur Gewißheit kom-
men läßt. Der Anfang konnte nicht leicht ſchöner ſein (Z.
3677):
Gu̓nther unde Hagene, die recken vil balt,
Lobten mit untru̓wen ein pirſen in den walt.
Mit ir ſcharfen geren ſi wolden jagen ſwin,
Beren unde wiſende; waz möhte küners geſin?
So auch der Schluß (Z. 4021 — 4024):
Do erbiten ſi der nahte und fůren u̓ber Rin,
Von helden kunde nimmer wirs gejaget ſin.
Ein tier, daz ſi ſlůgen, daz weinten edlu̓ kint;
Ja můſen ſin engelten vil gůte wigande ſint.
Die übrigen Beziehungen auf Künftiges: Wäre es wohl
verendet, ſo hatten ſie fröhlichen Tag; der Rath war vie-
len zu Sorgen gethan; nachher ward er von ſchönen
Frauen beweint. Dagegen iſt zuerſt alles, was (Z. 3631
— 3720) von Siegfrieds Abſchied von Kriemhilden erzählt
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