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Kurz, Hermann: Der Sonnenwirth. Frankfurt (Main), 1855.

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sinnung, die ihm bei derselben die Feder gelenkt, machen sein
Werk zu der einzigen Quelle, welche neben der äußerlichen
Richtigkeit der Thatsachen auch Bestandtheile innerer Wahrheit
hat. -- Den Hergang des Mordes im "Kirnbach" erzählt er aus
dem Munde des Thäters selbst, hat sich aber dabei in der
Zeitfolge geirrt.)

Der Sonnenwirth. Historisches Urbild des poetischen Seelen¬
gemäldes: der Verbrecher aus verlorener Ehre, von Schiller.
Aus den Acten von Heinrich Ehregott Linck. Vaihingen, 1850.
(Eine vollständige und treue Bearbeitung der oben aufgeführten
Vaihinger Acten und eines Theils der Volkssage, wie sie sich in
Vaihingen fortpflanzte, ohne Zuziehung der Ebersbacher Urkunden
und der Vorarbeit Abel's, daher zwar eine richtige Kritik der Schil¬
ler'schen Novelle, so fern diese sich als thatsächlich geben will, aber
selbst nur in bedingtem Sinne geschichtlich, weil die Benutzung
sich, neben einer vielfach getrübten Sage, bloß auf criminali¬
stisches Material, und zwar aus dem letzten Lebensabschnitt ihres
Helden, beschränkt. Die oben erwähnte Aufzeichnung desselben
ist im Anhang vollständig mitgetheilt.)


Zur Bezeichnung der Aufgabe, welche dieser Erzählung vor¬
lag, mag es dienlich sein, den Schluß des Vorworts, womit der
Verfasser eine Veröffentlichung der vier ersten Abschnitte derselben
im Stuttgarter Morgenblatt 1846 einleitete, hier zu wiederholen:

"Die (aufgezählten) Urkunden enthüllten meinem Auge in
und zwischen ihren Zeilen ein Lebensbild, grundverschieden von
dem bisher gekannten, aber belebender Darstellung gewiß nicht
minder werth. Indem ich eine solche versuchte, mußte ich aller¬

ſinnung, die ihm bei derſelben die Feder gelenkt, machen ſein
Werk zu der einzigen Quelle, welche neben der äußerlichen
Richtigkeit der Thatſachen auch Beſtandtheile innerer Wahrheit
hat. — Den Hergang des Mordes im „Kirnbach“ erzählt er aus
dem Munde des Thäters ſelbſt, hat ſich aber dabei in der
Zeitfolge geirrt.)

Der Sonnenwirth. Hiſtoriſches Urbild des poetiſchen Seelen¬
gemäldes: der Verbrecher aus verlorener Ehre, von Schiller.
Aus den Acten von Heinrich Ehregott Linck. Vaihingen, 1850.
(Eine vollſtändige und treue Bearbeitung der oben aufgeführten
Vaihinger Acten und eines Theils der Volksſage, wie ſie ſich in
Vaihingen fortpflanzte, ohne Zuziehung der Ebersbacher Urkunden
und der Vorarbeit Abel's, daher zwar eine richtige Kritik der Schil¬
ler'ſchen Novelle, ſo fern dieſe ſich als thatſächlich geben will, aber
ſelbſt nur in bedingtem Sinne geſchichtlich, weil die Benutzung
ſich, neben einer vielfach getrübten Sage, bloß auf criminali¬
ſtiſches Material, und zwar aus dem letzten Lebensabſchnitt ihres
Helden, beſchränkt. Die oben erwähnte Aufzeichnung deſſelben
iſt im Anhang vollſtändig mitgetheilt.)


Zur Bezeichnung der Aufgabe, welche dieſer Erzählung vor¬
lag, mag es dienlich ſein, den Schluß des Vorworts, womit der
Verfaſſer eine Veröffentlichung der vier erſten Abſchnitte derſelben
im Stuttgarter Morgenblatt 1846 einleitete, hier zu wiederholen:

„Die (aufgezählten) Urkunden enthüllten meinem Auge in
und zwiſchen ihren Zeilen ein Lebensbild, grundverſchieden von
dem bisher gekannten, aber belebender Darſtellung gewiß nicht
minder werth. Indem ich eine ſolche verſuchte, mußte ich aller¬

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[—VI—/0014] ſinnung, die ihm bei derſelben die Feder gelenkt, machen ſein Werk zu der einzigen Quelle, welche neben der äußerlichen Richtigkeit der Thatſachen auch Beſtandtheile innerer Wahrheit hat. — Den Hergang des Mordes im „Kirnbach“ erzählt er aus dem Munde des Thäters ſelbſt, hat ſich aber dabei in der Zeitfolge geirrt.) Der Sonnenwirth. Hiſtoriſches Urbild des poetiſchen Seelen¬ gemäldes: der Verbrecher aus verlorener Ehre, von Schiller. Aus den Acten von Heinrich Ehregott Linck. Vaihingen, 1850. (Eine vollſtändige und treue Bearbeitung der oben aufgeführten Vaihinger Acten und eines Theils der Volksſage, wie ſie ſich in Vaihingen fortpflanzte, ohne Zuziehung der Ebersbacher Urkunden und der Vorarbeit Abel's, daher zwar eine richtige Kritik der Schil¬ ler'ſchen Novelle, ſo fern dieſe ſich als thatſächlich geben will, aber ſelbſt nur in bedingtem Sinne geſchichtlich, weil die Benutzung ſich, neben einer vielfach getrübten Sage, bloß auf criminali¬ ſtiſches Material, und zwar aus dem letzten Lebensabſchnitt ihres Helden, beſchränkt. Die oben erwähnte Aufzeichnung deſſelben iſt im Anhang vollſtändig mitgetheilt.) Zur Bezeichnung der Aufgabe, welche dieſer Erzählung vor¬ lag, mag es dienlich ſein, den Schluß des Vorworts, womit der Verfaſſer eine Veröffentlichung der vier erſten Abſchnitte derſelben im Stuttgarter Morgenblatt 1846 einleitete, hier zu wiederholen: „Die (aufgezählten) Urkunden enthüllten meinem Auge in und zwiſchen ihren Zeilen ein Lebensbild, grundverſchieden von dem bisher gekannten, aber belebender Darſtellung gewiß nicht minder werth. Indem ich eine ſolche verſuchte, mußte ich aller¬

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Zitationshilfe: Kurz, Hermann: Der Sonnenwirth. Frankfurt (Main), 1855, S. —VI—. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kurz_sonnenwirth_1855/14>, abgerufen am 27.04.2024.