Kunckel, Johann: Ars Vitraria Experimentalis, Oder Vollkommene Glasmacher-Kunst. Frankfurt (Main) u. a., 1679.Von den Glasmacher-Oefen etc. seyn/ dessen Höhe und Breite einen Spann groß seyn soll/ durch wel-ches die Hitze/ aus diesem in den dritten oder Kühlosen/ der an den an- dern stösset/ gehen könne; Dieser dritte oder Kühlofen soll gevierdt/ 8. Werckschuhe lang/ und 6. breit seyn/ auch wie der ander Ofen 2. Kam- mern oder Gewölbe haben; vornher muß das untere Gewölb ein Mund- loch haben/ damit man dadurch das Holtz auff den Herd/ welcher auff desselben Gewölb-Boden ist/ einlegen möge; es soll auch auff beyden Seiten dieses Mundloches/ in der Mauren/ ein länglichtes irdenes Be- haltnüß seyn/ so ungefehr 4. Werckschuhe lang/ 2. hoch/ und anderthalb breit seyn muß: Das obere Gewölb aber muß 2. Mundlöcher haben/ eines zur rechten und das andere zur lincken Seiten/ so hoch und breit/ daß man die Gefäß füglich darein setzen möge: diese Gefässe sind 3. Werck- schuhe lang/ anderthalb Werckschuhe tieff/ unten einen Werckschuhe breit/ und oben rund; in diesen werden die verfertigte Glaswercke/ damit sie abkühlen/ behalten/ als welche sonsten leichtlich zerbrechen/ wann sie nicht also gemach abgekühlet worden; hernach sollen diese Glasgefässe aus der obern Kammer genommen/ in die Behältnüsse gesetzet und gantz wiederum abgekühlet werden. Die andere Figur. A. Der Bogen des andern Schmeltzofens. B. Das Mundloch der untern Kammer oder Gewölbs. C. Die Fenster des obern Gewölbes. D. Die großbauchichten Töpffe. E. Des dritten oder Kühlofens Mundloch. F. Die Behältnüsse der Gefässe. G. Die Löcher des obern Gewölbes. H. Die länglichten Gefäß. Diejenigen Glasmacher aber/ welche zwey Oefen gebrauchen/ tigte
Von den Glasmacher-Oefen ꝛc. ſeyn/ deſſen Hoͤhe und Breite einen Spann groß ſeyn ſoll/ durch wel-ches die Hitze/ aus dieſem in den dritten oder Kuͤhloſen/ der an den an- dern ſtoͤſſet/ gehen koͤnne; Dieſer dritte oder Kuͤhlofen ſoll gevierdt/ 8. Werckſchuhe lang/ und 6. breit ſeyn/ auch wie der ander Ofen 2. Kam- mern oder Gewoͤlbe haben; vornher muß das untere Gewoͤlb ein Mund- loch haben/ damit man dadurch das Holtz auff den Herd/ welcher auff deſſelben Gewoͤlb-Boden iſt/ einlegen moͤge; es ſoll auch auff beyden Seiten dieſes Mundloches/ in der Mauren/ ein laͤnglichtes irdenes Be- haltnuͤß ſeyn/ ſo ungefehr 4. Werckſchuhe lang/ 2. hoch/ und anderthalb breit ſeyn muß: Das obere Gewoͤlb aber muß 2. Mundloͤcher haben/ eines zur rechten und das andere zur lincken Seiten/ ſo hoch und breit/ daß man die Gefaͤß fuͤglich darein ſetzen moͤge: dieſe Gefaͤſſe ſind 3. Werck- ſchuhe lang/ anderthalb Werckſchuhe tieff/ unten einẽ Werckſchuhe bꝛeit/ und oben rund; in dieſen werden die verfertigte Glaswercke/ damit ſie abkuͤhlen/ behalten/ als welche ſonſten leichtlich zerbrechen/ wann ſie nicht alſo gemach abgekuͤhlet worden; hernach ſollen dieſe Glasgefaͤſſe aus der obern Kammer genommen/ in die Behaͤltnuͤſſe geſetzet und gantz wiederum abgekuͤhlet werden. Die andere Figur. A. Der Bogen des andern Schmeltzofens. B. Das Mundloch der untern Kammer oder Gewoͤlbs. C. Die Fenſter des obern Gewoͤlbes. D. Die großbauchichten Toͤpffe. E. Des dritten oder Kuͤhlofens Mundloch. F. Die Behaͤltnuͤſſe der Gefaͤſſe. G. Die Loͤcher des obern Gewoͤlbes. H. Die laͤnglichten Gefaͤß. Diejenigen Glasmacher aber/ welche zwey Oefen gebrauchen/ tigte
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Von den Glasmacher-Oefen ꝛc.
ſeyn/ deſſen Hoͤhe und Breite einen Spann groß ſeyn ſoll/ durch wel-
ches die Hitze/ aus dieſem in den dritten oder Kuͤhloſen/ der an den an-
dern ſtoͤſſet/ gehen koͤnne; Dieſer dritte oder Kuͤhlofen ſoll gevierdt/ 8.
Werckſchuhe lang/ und 6. breit ſeyn/ auch wie der ander Ofen 2. Kam-
mern oder Gewoͤlbe haben; vornher muß das untere Gewoͤlb ein Mund-
loch haben/ damit man dadurch das Holtz auff den Herd/ welcher auff
deſſelben Gewoͤlb-Boden iſt/ einlegen moͤge; es ſoll auch auff beyden
Seiten dieſes Mundloches/ in der Mauren/ ein laͤnglichtes irdenes Be-
haltnuͤß ſeyn/ ſo ungefehr 4. Werckſchuhe lang/ 2. hoch/ und anderthalb
breit ſeyn muß: Das obere Gewoͤlb aber muß 2. Mundloͤcher haben/
eines zur rechten und das andere zur lincken Seiten/ ſo hoch und breit/
daß man die Gefaͤß fuͤglich darein ſetzen moͤge: dieſe Gefaͤſſe ſind 3. Werck-
ſchuhe lang/ anderthalb Werckſchuhe tieff/ unten einẽ Werckſchuhe bꝛeit/
und oben rund; in dieſen werden die verfertigte Glaswercke/ damit ſie
abkuͤhlen/ behalten/ als welche ſonſten leichtlich zerbrechen/ wann ſie
nicht alſo gemach abgekuͤhlet worden; hernach ſollen dieſe Glasgefaͤſſe
aus der obern Kammer genommen/ in die Behaͤltnuͤſſe geſetzet und gantz
wiederum abgekuͤhlet werden.
Die andere Figur.
A. Der Bogen des andern Schmeltzofens.
B. Das Mundloch der untern Kammer oder Gewoͤlbs.
C. Die Fenſter des obern Gewoͤlbes.
D. Die großbauchichten Toͤpffe.
E. Des dritten oder Kuͤhlofens Mundloch.
F. Die Behaͤltnuͤſſe der Gefaͤſſe.
G. Die Loͤcher des obern Gewoͤlbes.
H. Die laͤnglichten Gefaͤß.
Diejenigen Glasmacher aber/ welche zwey Oefen gebrauchen/
die ſchmeltzen oder calciniren in dem erſten die vermiſchten Materien;
und in dem andern oder Glasofen ſchmeltzen ſie dieſe Mixtur nicht nur
allein wiederum/ ſondern ſie legen auch die verfertigte Arbeit darein:
wiewohl ſie ſolche in unterſchiedlichen Gewoͤlbern/ zum theil aber in dem
andern ſchmeltzen/ und wieder ſchmeltzen/ und in den dritten die verfer-
tigte
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