Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kunckel, Johann: Ars Vitraria Experimentalis, Oder Vollkommene Glasmacher-Kunst. Frankfurt (Main) u. a., 1679.

Bild:
<< vorherige Seite
C. Merrets Historia
Zum Beschluß folget allhier die
Historia
Von dem Tropff- oder Thränen-Glas.

ES hat die Art dieses Glases der Durchleuchtigste Printz Rupert
am ersten aus Teutschland anhero in Engelland gebracht/
und Seiner Majestät dem König praesentiret/ als wel-
che solches Jhrer Societät in dem Groshamensischen Collegio mit-
getheilet haben: Es wurde von der Societät alsobalden ein Commissarius
deßwegen abgeordnet/ welcher vom besagten Glas dasjenige/ wie hier-
bey folget/ berichtet hat/ wie solches in dem Buch dieser Societät/ so viel
die Sache betrifft/ verzeichnet worden/ auch mit derselben Bewilligung
aus selbigen abgeschrieben/ und allhier mitgetheilet wird: solchen Be-
richt habe ich desto eyferiger verlanget/ damit diese eigentliche Manier
mit diesem Glaß zu procediren/ ein Muster und Exemplar aller andern
Experimenten wäre: denn also hat es der Herr Rupert Moray A. 1661.
der Societät fürgetragen.

[Abbildung]

A. B. der gläserne Faden. B. C. das Corpus. B. der Hals. A. das
Ende oder eusserste Drumm des Fadens.

Dieses Tropffglas wird aus einen grünen und wohlgereinigten
Glas bereitet: und wann das Glas-Metall/ wie sie es nennen/ nicht
wohl ausgekochet ist/ so sind sie nichts nutz/ sondern sie zerbrechen und
zerspringen alsobalden/ und fallen ins Wasser zu Boden.

Die beste Manier dergleichen Glas zu machen/ ist diese: Man
nimmt mit einen eysern Rohr oder Stäblem etwas Glasmetall aus dem
Topff/ und lässet es unmittelbar in ein kaltes Wasser tropffen/ darinnen
muß mans so lang/ biß es kalt worden/ liegen lassen.

Wann
C. Merrets Hiſtoria
Zum Beſchluß folget allhier die
Hiſtoria
Von dem Tropff- oder Thraͤnen-Glas.

ES hat die Art dieſes Glaſes der Durchleuchtigſte Printz Rupert
am erſten aus Teutſchland anhero in Engelland gebracht/
und Seiner Majeſtaͤt dem Koͤnig præſentiret/ als wel-
che ſolches Jhrer Societaͤt in dem Groshamenſiſchen Collegio mit-
getheilet haben: Es wurde von der Societaͤt alſobalden ein Commiſſarius
deßwegen abgeordnet/ welcher vom beſagten Glas dasjenige/ wie hier-
bey folget/ berichtet hat/ wie ſolches in dem Buch dieſer Societaͤt/ ſo viel
die Sache betrifft/ verzeichnet worden/ auch mit derſelben Bewilligung
aus ſelbigen abgeſchrieben/ und allhier mitgetheilet wird: ſolchen Be-
richt habe ich deſto eyferiger verlanget/ damit dieſe eigentliche Manier
mit dieſem Glaß zu procediren/ ein Muſter und Exemplar aller andern
Experimenten waͤre: denn alſo hat es der Herr Rupert Moray A. 1661.
der Societaͤt fuͤrgetragen.

[Abbildung]

A. B. der glaͤſerne Faden. B. C. das Corpus. B. der Hals. A. das
Ende oder euſſerſte Drumm des Fadens.

Dieſes Tropffglas wird aus einen gruͤnen und wohlgereinigten
Glas bereitet: und wann das Glas-Metall/ wie ſie es nennen/ nicht
wohl ausgekochet iſt/ ſo ſind ſie nichts nutz/ ſondern ſie zerbrechen und
zerſpringen alſobalden/ und fallen ins Waſſer zu Boden.

Die beſte Manier dergleichen Glas zu machen/ iſt dieſe: Man
nimmt mit einen eyſern Rohr oder Staͤblem etwas Glasmetall aus dem
Topff/ und laͤſſet es unmittelbar in ein kaltes Waſſer tropffen/ darinnen
muß mans ſo lang/ biß es kalt worden/ liegen laſſen.

Wann
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0364" n="320"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">C. Merrets Hi&#x017F;toria</hi> </fw><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Zum Be&#x017F;chluß folget allhier die<lb/>
Hi&#x017F;toria<lb/>
Von dem Tropff- oder Thra&#x0364;nen-Glas.</hi> </head><lb/>
            <p><hi rendition="#in">E</hi>S hat die Art die&#x017F;es Gla&#x017F;es der Durchleuchtig&#x017F;te Printz Rupert<lb/>
am er&#x017F;ten aus Teut&#x017F;chland anhero in Engelland gebracht/<lb/>
und Seiner Maje&#x017F;ta&#x0364;t dem Ko&#x0364;nig <hi rendition="#aq">præ&#x017F;enti</hi>ret/ als wel-<lb/>
che &#x017F;olches Jhrer <hi rendition="#aq">Socie</hi>ta&#x0364;t in dem Groshamen&#x017F;i&#x017F;chen <hi rendition="#aq">Collegio</hi> mit-<lb/>
getheilet haben: Es wurde von der <hi rendition="#aq">Socie</hi>ta&#x0364;t al&#x017F;obalden ein <hi rendition="#aq">Commi&#x017F;&#x017F;arius</hi><lb/>
deßwegen abgeordnet/ welcher vom be&#x017F;agten Glas dasjenige/ wie hier-<lb/>
bey folget/ berichtet hat/ wie &#x017F;olches in dem Buch die&#x017F;er <hi rendition="#aq">Socie</hi>ta&#x0364;t/ &#x017F;o viel<lb/>
die Sache betrifft/ verzeichnet worden/ auch mit der&#x017F;elben Bewilligung<lb/>
aus &#x017F;elbigen abge&#x017F;chrieben/ und allhier mitgetheilet wird: &#x017F;olchen Be-<lb/>
richt habe ich de&#x017F;to eyferiger verlanget/ damit die&#x017F;e eigentliche Manier<lb/>
mit die&#x017F;em Glaß zu <hi rendition="#aq">procedi</hi>ren/ ein Mu&#x017F;ter und Exemplar aller andern<lb/><hi rendition="#aq">Experimen</hi>ten wa&#x0364;re: denn al&#x017F;o hat es der Herr Rupert <hi rendition="#aq">Moray A.</hi> 1661.<lb/>
der <hi rendition="#aq">Socie</hi>ta&#x0364;t fu&#x0364;rgetragen.</p><lb/>
            <figure/>
            <p><hi rendition="#aq">A. B.</hi> der gla&#x0364;&#x017F;erne Faden. <hi rendition="#aq">B. C.</hi> das <hi rendition="#aq">Corpus. B.</hi> der Hals. <hi rendition="#aq">A.</hi> das<lb/>
Ende oder eu&#x017F;&#x017F;er&#x017F;te Drumm des Fadens.</p><lb/>
            <p>Die&#x017F;es Tropffglas wird aus einen gru&#x0364;nen und wohlgereinigten<lb/>
Glas bereitet: und wann das Glas-Metall/ wie &#x017F;ie es nennen/ nicht<lb/>
wohl ausgekochet i&#x017F;t/ &#x017F;o &#x017F;ind &#x017F;ie nichts nutz/ &#x017F;ondern &#x017F;ie zerbrechen und<lb/>
zer&#x017F;pringen al&#x017F;obalden/ und fallen ins Wa&#x017F;&#x017F;er zu Boden.</p><lb/>
            <p>Die be&#x017F;te Manier dergleichen Glas zu machen/ i&#x017F;t die&#x017F;e: Man<lb/>
nimmt mit einen ey&#x017F;ern Rohr oder Sta&#x0364;blem etwas Glasmetall aus dem<lb/>
Topff/ und la&#x0364;&#x017F;&#x017F;et es unmittelbar in ein kaltes Wa&#x017F;&#x017F;er tropffen/ darinnen<lb/>
muß mans &#x017F;o lang/ biß es kalt worden/ liegen la&#x017F;&#x017F;en.</p>
            <fw place="bottom" type="catch">Wann</fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[320/0364] C. Merrets Hiſtoria Zum Beſchluß folget allhier die Hiſtoria Von dem Tropff- oder Thraͤnen-Glas. ES hat die Art dieſes Glaſes der Durchleuchtigſte Printz Rupert am erſten aus Teutſchland anhero in Engelland gebracht/ und Seiner Majeſtaͤt dem Koͤnig præſentiret/ als wel- che ſolches Jhrer Societaͤt in dem Groshamenſiſchen Collegio mit- getheilet haben: Es wurde von der Societaͤt alſobalden ein Commiſſarius deßwegen abgeordnet/ welcher vom beſagten Glas dasjenige/ wie hier- bey folget/ berichtet hat/ wie ſolches in dem Buch dieſer Societaͤt/ ſo viel die Sache betrifft/ verzeichnet worden/ auch mit derſelben Bewilligung aus ſelbigen abgeſchrieben/ und allhier mitgetheilet wird: ſolchen Be- richt habe ich deſto eyferiger verlanget/ damit dieſe eigentliche Manier mit dieſem Glaß zu procediren/ ein Muſter und Exemplar aller andern Experimenten waͤre: denn alſo hat es der Herr Rupert Moray A. 1661. der Societaͤt fuͤrgetragen. [Abbildung] A. B. der glaͤſerne Faden. B. C. das Corpus. B. der Hals. A. das Ende oder euſſerſte Drumm des Fadens. Dieſes Tropffglas wird aus einen gruͤnen und wohlgereinigten Glas bereitet: und wann das Glas-Metall/ wie ſie es nennen/ nicht wohl ausgekochet iſt/ ſo ſind ſie nichts nutz/ ſondern ſie zerbrechen und zerſpringen alſobalden/ und fallen ins Waſſer zu Boden. Die beſte Manier dergleichen Glas zu machen/ iſt dieſe: Man nimmt mit einen eyſern Rohr oder Staͤblem etwas Glasmetall aus dem Topff/ und laͤſſet es unmittelbar in ein kaltes Waſſer tropffen/ darinnen muß mans ſo lang/ biß es kalt worden/ liegen laſſen. Wann

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kunckel_glasmacher_1679
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kunckel_glasmacher_1679/364
Zitationshilfe: Kunckel, Johann: Ars Vitraria Experimentalis, Oder Vollkommene Glasmacher-Kunst. Frankfurt (Main) u. a., 1679, S. 320. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kunckel_glasmacher_1679/364>, abgerufen am 22.11.2024.