Kunckel, Johann: Ars Vitraria Experimentalis, Oder Vollkommene Glasmacher-Kunst. Frankfurt (Main) u. a., 1679.C. Merrets Anmerckungen in die Bücher/ seln verführet/ umb denen dahin gebrachten Wein eine weislichte Farbzu geben/ und eine Fermentation zu machen/ als durch welches Mittel sie erhalten werden/ damit sie nicht verderben/ oder den Geschmack und Geruch verliehren/ wann sie in frembde Länder verführet werden. Das 115. Capitel. Die Ultramarinfarb. DJese wird/ wie Caesalpinus saget/ ins gemein also genennet/ und ist Es lehren ins gemein fast alle Autores, so von den Steinen und Boetius de Boot lehret/ im Buch von Edelgesteinen/ vom 123. biß Nechst diesem folget Birellus, welcher im 6. Buch vom 80. biß zu Das 116. Capitel. Eine Kermesin-Lacca. ES ist kein Zweiffel/ das Wort Lacca komme her von dem Gummi/ wel-
C. Merrets Anmerckungen in die Buͤcher/ ſeln verfuͤhret/ umb denen dahin gebrachten Wein eine weislichte Farbzu geben/ und eine Fermentation zu machen/ als durch welches Mittel ſie erhalten werden/ damit ſie nicht verderben/ oder den Geſchmack und Geruch verliehren/ wann ſie in frembde Laͤnder verfuͤhret werden. Das 115. Capitel. Die Ultramarinfarb. DJeſe wird/ wie Cæſalpinus ſaget/ ins gemein alſo genennet/ und iſt Es lehren ins gemein faſt alle Autores, ſo von den Steinen und Boetius de Boot lehret/ im Buch von Edelgeſteinen/ vom 123. biß Nechſt dieſem folget Birellus, welcher im 6. Buch vom 80. biß zu Das 116. Capitel. Eine Kermeſin-Lacca. ES iſt kein Zweiffel/ das Wort Lacca komme her von dem Gummi/ wel-
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C. Merrets Anmerckungen in die Buͤcher/
ſeln verfuͤhret/ umb denen dahin gebrachten Wein eine weislichte Farb
zu geben/ und eine Fermentation zu machen/ als durch welches Mittel
ſie erhalten werden/ damit ſie nicht verderben/ oder den Geſchmack und
Geruch verliehren/ wann ſie in frembde Laͤnder verfuͤhret werden.
Das 115. Capitel.
Die Ultramarinfarb.
DJeſe wird/ wie Cæſalpinus ſaget/ ins gemein alſo genennet/ und iſt
unter allen andern blauen Farben die ſchoͤnſte/ welche am Werth
dem feinen Gold/ wo nicht hoͤher/ doch auffs wenigſte gleich geſchaͤtzet
wird.
Es lehren ins gemein faſt alle Autores, ſo von den Steinen und
Farben handeln/ die Art und Weis/ dieſe Ultramarinfarb zu extrahi-
ren: es iſt dieſe Farb die allerzarteſte; und wann man hierzu nicht einen
ſehr guten Laſurſtein nimmt/ ſo iſt alle Arbeit vergebens angewandt: all-
hier wird uns genug ſeyn/ daß wir die Autores, welche davon geſchrie-
ben haben/ anzeigen; mit Unterlaſſung ihrer langen und verdruͤßlichen
Proceſſen.
Boetius de Boot lehret/ im Buch von Edelgeſteinen/ vom 123. biß
zu dem 142. Capitel/ mit vielen Worten: wie man nehmlich ſich in Aus-
leſung dieſes Steins verhalten ſoll (denn einige von gedachten Stei-
nen koͤnnen das Feuer erleiden/ und werden fixe Laſurſtein/ vom Aldro-
vando genennet; andere hingegen verliehren die Farb/ ſo bald ſie ins
Feuer kommen) Jtem/ wie man ſie calciniren ſoll: wie man die Geſaͤß/
die Laugen/ und die hartzigte Maſſa/ als mit welcher die Farb deſto beſ-
ſer extrahiret wird/ gelinde und ſtarck bereiten und zurichten ſoll; Auch
wie man das extrahirte waſchen ſolle/ damit es zur Farbe taugen koͤnne;
es lehret auch der gedachte Autor im letzten Capitel einen Weg/ wie man
dieſe Farb gar leicht/ und mit geringen Unkoſten extrahiren koͤnne.
Nechſt dieſem folget Birellus, welcher im 6. Buch vom 80. biß zu
den 109. Capitel/ alle dieſe oberwehnte Proceß/ noch auff einen kuͤrtzern
Weg beſchreibet: Etliche unter den Mahlern/ zerreiben den Laſurſtein
nur alſo roher/ und gebrauchen ihn.
Das 116. Capitel.
Eine Kermeſin-Lacca.
ES iſt kein Zweiffel/ das Wort Lacca komme her von dem Gummi/
wel-
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