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Kunckel, Johann: Ars Vitraria Experimentalis, Oder Vollkommene Glasmacher-Kunst. Frankfurt (Main) u. a., 1679.

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ANTHONII NERI Fünfftes Buch/
Das fünffte Buch/
von der Glasmacher-Kunst/
ANTHONII NERI
von Florentz.

Der Jnhalt dieses Fünfften Buchs.
HJerinnnen wird gezeiget die rechte Art und Weise/ eine
Massam des Smaragds/ Topases/ Chrysolits/ Hyacinths/
Granats/ Sapphiers/ Berils oder Meerwasser und andere
Farben/ zu machen; Und zwar mit solcher Zierde und
Schönheit/ daß sie auch die natürlichen Edelgesteine/ doch ohne die
Härte/ an Schönheit übertreffen: denn es wird hier diese oberwehnte
Massa nicht auff eine gemeine/ sondern auff eine gantz neue/ und bißher
ungewöhnliche Chymische Manier/ nemlich des Isaaci Hollandi, zu-
verfertigen angewiesen/ welche auch alle andere/ die anietzo im Gebrauch
sind/ an Zierrath und Schönheit der Farben gar weit übertreffen
wird.

Das 75. Capitel.

DAß man die Smaragd/ Topas/ Chrysolit/ Sapphier/ Granaten/
und fast allerley Arten der Edelgesteine so genau nachahmen könne/
daß sie an der Farbe/ Glantz/ Politur und Schönheit (die Härte eintzig
und allein ausgenommen) die rechten Orientalischen Edelgesteine über-
träfen/ ist eine so schöne und angenehme Sache/ daß ich darfür halte/ es
wird niemand seyn/ der solches nicht zuwissen verlanget/ und mit allem
Fleiß suchet.

Weßwegen ich in diesem Buche die Art/ die Umbstände und die
hierzu nöthige Anmerckungen beschreibe/ selbige also zuverfertigen/ daß
sie/ wie gedacht/ nicht nur denen natürlichen Edelgesteinen gleich/ son-
dern solche/ (ausgenommen die Härte) noch übertreffen.

Es ist aber kein Zweifel/ daß nicht verständige und fleißige Künst-
ler/ in dieser Arbeit/ ein mehrers als hier beschrieben wird/ erfinden
werden.

Dieser modus, welchen ich aus dem Isaaco Hollando genommen/

übertrifft
ANTHONII NERI Fuͤnfftes Buch/
Das fuͤnffte Buch/
von der Glasmacher-Kunſt/
ANTHONII NERI
von Florentz.

Der Jnhalt dieſes Fuͤnfften Buchs.
HJerinnnen wird gezeiget die rechte Art und Weiſe/ eine
Maſſam des Smaragds/ Topaſes/ Chryſolits/ Hyacinths/
Granats/ Sapphiers/ Berils oder Meerwaſſer und andere
Farben/ zu machen; Und zwar mit ſolcher Zierde und
Schoͤnheit/ daß ſie auch die natuͤrlichen Edelgeſteine/ doch ohne die
Haͤrte/ an Schoͤnheit uͤbertreffen: denn es wird hier dieſe oberwehnte
Maſſa nicht auff eine gemeine/ ſondern auff eine gantz neue/ und bißher
ungewoͤhnliche Chymiſche Manier/ nemlich des Iſaaci Hollandi, zu-
verfertigen angewieſen/ welche auch alle andere/ die anietzo im Gebrauch
ſind/ an Zierrath und Schoͤnheit der Farben gar weit uͤbertreffen
wird.

Das 75. Capitel.

DAß man die Smaragd/ Topas/ Chryſolit/ Sapphier/ Granaten/
und faſt allerley Arten der Edelgeſteine ſo genau nachahmen koͤnne/
daß ſie an der Farbe/ Glantz/ Politur und Schoͤnheit (die Haͤrte eintzig
und allein ausgenommen) die rechten Orientaliſchen Edelgeſteine uͤber-
traͤfen/ iſt eine ſo ſchoͤne und angenehme Sache/ daß ich darfuͤr halte/ es
wird niemand ſeyn/ der ſolches nicht zuwiſſen verlanget/ und mit allem
Fleiß ſuchet.

Weßwegen ich in dieſem Buche die Art/ die Umbſtaͤnde und die
hierzu noͤthige Anmerckungen beſchreibe/ ſelbige alſo zuverfertigen/ daß
ſie/ wie gedacht/ nicht nur denen natuͤrlichen Edelgeſteinen gleich/ ſon-
dern ſolche/ (ausgenommen die Haͤrte) noch uͤbertreffen.

Es iſt aber kein Zweifel/ daß nicht verſtaͤndige und fleißige Kuͤnſt-
ler/ in dieſer Arbeit/ ein mehrers als hier beſchrieben wird/ erfinden
werden.

Dieſer modus, welchen ich aus dem Iſaaco Hollando genommen/

uͤbertrifft
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[116/0156] ANTHONII NERI Fuͤnfftes Buch/ Das fuͤnffte Buch/ von der Glasmacher-Kunſt/ ANTHONII NERI von Florentz. Der Jnhalt dieſes Fuͤnfften Buchs. HJerinnnen wird gezeiget die rechte Art und Weiſe/ eine Maſſam des Smaragds/ Topaſes/ Chryſolits/ Hyacinths/ Granats/ Sapphiers/ Berils oder Meerwaſſer und andere Farben/ zu machen; Und zwar mit ſolcher Zierde und Schoͤnheit/ daß ſie auch die natuͤrlichen Edelgeſteine/ doch ohne die Haͤrte/ an Schoͤnheit uͤbertreffen: denn es wird hier dieſe oberwehnte Maſſa nicht auff eine gemeine/ ſondern auff eine gantz neue/ und bißher ungewoͤhnliche Chymiſche Manier/ nemlich des Iſaaci Hollandi, zu- verfertigen angewieſen/ welche auch alle andere/ die anietzo im Gebrauch ſind/ an Zierrath und Schoͤnheit der Farben gar weit uͤbertreffen wird. Das 75. Capitel. DAß man die Smaragd/ Topas/ Chryſolit/ Sapphier/ Granaten/ und faſt allerley Arten der Edelgeſteine ſo genau nachahmen koͤnne/ daß ſie an der Farbe/ Glantz/ Politur und Schoͤnheit (die Haͤrte eintzig und allein ausgenommen) die rechten Orientaliſchen Edelgeſteine uͤber- traͤfen/ iſt eine ſo ſchoͤne und angenehme Sache/ daß ich darfuͤr halte/ es wird niemand ſeyn/ der ſolches nicht zuwiſſen verlanget/ und mit allem Fleiß ſuchet. Weßwegen ich in dieſem Buche die Art/ die Umbſtaͤnde und die hierzu noͤthige Anmerckungen beſchreibe/ ſelbige alſo zuverfertigen/ daß ſie/ wie gedacht/ nicht nur denen natuͤrlichen Edelgeſteinen gleich/ ſon- dern ſolche/ (ausgenommen die Haͤrte) noch uͤbertreffen. Es iſt aber kein Zweifel/ daß nicht verſtaͤndige und fleißige Kuͤnſt- ler/ in dieſer Arbeit/ ein mehrers als hier beſchrieben wird/ erfinden werden. Dieſer modus, welchen ich aus dem Iſaaco Hollando genommen/ uͤbertrifft

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Zitationshilfe: Kunckel, Johann: Ars Vitraria Experimentalis, Oder Vollkommene Glasmacher-Kunst. Frankfurt (Main) u. a., 1679, S. 116. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kunckel_glasmacher_1679/156>, abgerufen am 23.11.2024.