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Kunckel, Johann: Ars Vitraria Experimentalis, Oder Vollkommene Glasmacher-Kunst. Frankfurt (Main) u. a., 1679.

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Anthonii Neri von der Glas-Kunst.
nen andern Steinen. So viel in diesen zweyen Capiteln ent-
halten. Dahero ich dieses auch denen Liebhabern zur son-
derbaren Nachricht zu melden nicht umbgehen können.

Zum Beschluß/ weiln bier in dem 64. Capitel des arsenici
albi
Crystallin/ (welches nichts anders als ein sublimirter
weisser arsenicus ist/ wiewohl er immerzu/ in einer Sublimation
Crystallinischer auffsteiget als in der andern) gedacht/ und
in der Composition gebraucht wird/ von dessen genealogia und
ehrlichen Herkommen ich droben in meinen Anmerckungen
über das 12. Capitel ausführlich gehandelt/ bin ich doch der
Zeit gefragt worden/ woher denn der gelbe und rothe arsenic
komme? Was vor Unterscheid unter denen dreyerley Sor-
ten oder Secten des Arsenics/ und worinn solcher Unter-
scheid bestehe/ wovon ich zwar schon in einen andern scripto
gehandelt; doch gebe ich hiervon nochmals Wiederholungs-
Weise diesen Bericht/ daß/ wenn man bey denen Hütten/ wo
das Arsenicum zubereitet wird/ nimmt zu 100. Pfund Arse-
nico-Meel (wie es daselbst genannt wird) 10. Pfund gel-
ben Schwefel und sublimirt es zusammen/ so wird Arsenicum
Citrinum oder gelber Arsenic daraus. Wer hierinnen zwei-
felt/ der nehme ungefehr dieser Proportion von Arsenic und
Schwefel/ mische sie wohl untereinander/ und sublimire sie/ so
kan er den Arsenic so schön machen als er selbst verlangt. Mit
dem rothen Arsenic hat es fast eben die Art/ nur daß dem
Schwefel noch eine minera zugesetzt wird/ welche sie daselbst
Kupffer-Nickel nennen/ wenn diese zusammen mit dem Ar-
senico sublimiret werden/ so machen sie einen sehr schönen ro-
then Arsenic. Will also mit diesen gifftigen Wurm meine An-
merckungen über dieses vierdte Buch auch geendet
und beschlossen haben.

Das
P ij

Anthonii Neri von der Glas-Kunſt.
nen andern Steinen. So viel in dieſen zweyen Capiteln ent-
halten. Dahero ich dieſes auch denen Liebhabern zur ſon-
derbaren Nachricht zu melden nicht umbgehen koͤnnen.

Zum Beſchluß/ weiln bier in dem 64. Capitel des arſenici
albi
Cryſtallin/ (welches nichts anders als ein ſublimirter
weiſſer arſenicus iſt/ wiewohl er immerzu/ in einer Sublimation
Cryſtalliniſcher auffſteiget als in der andern) gedacht/ und
in der Compoſition gebraucht wird/ von deſſen genealogia und
ehrlichen Herkommen ich droben in meinen Anmerckungen
uͤber das 12. Capitel ausfuͤhrlich gehandelt/ bin ich doch der
Zeit gefragt worden/ woher denn der gelbe und rothe arſenic
komme? Was vor Unterſcheid unter denen dreyerley Sor-
ten oder Secten des Arſenics/ und worinn ſolcher Unter-
ſcheid beſtehe/ wovon ich zwar ſchon in einen andern ſcripto
gehandelt; doch gebe ich hiervon nochmals Wiederholungs-
Weiſe dieſen Bericht/ daß/ wenn man bey denen Huͤtten/ wo
das Arſenicum zubereitet wird/ nimmt zu 100. Pfund Arſe-
nico-Meel (wie es daſelbſt genannt wird) 10. Pfund gel-
ben Schwefel und ſublimirt es zuſammen/ ſo wird Arſenicum
Citrinum oder gelber Arſenic daraus. Wer hierinnen zwei-
felt/ der nehme ungefehr dieſer Proportion von Arſenic und
Schwefel/ miſche ſie wohl untereinander/ und ſublimire ſie/ ſo
kan er den Arſenic ſo ſchoͤn machen als er ſelbſt verlangt. Mit
dem rothen Arſenic hat es faſt eben die Art/ nur daß dem
Schwefel noch eine minera zugeſetzt wird/ welche ſie daſelbſt
Kupffer-Nickel nennen/ wenn dieſe zuſammen mit dem Ar-
ſenico ſublimiret werden/ ſo machen ſie einen ſehr ſchoͤnen ro-
then Arſenic. Will alſo mit dieſen gifftigen Wurm meine An-
merckungen uͤber dieſes vierdte Buch auch geendet
und beſchloſſen haben.

Das
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[115/0155] Anthonii Neri von der Glas-Kunſt. nen andern Steinen. So viel in dieſen zweyen Capiteln ent- halten. Dahero ich dieſes auch denen Liebhabern zur ſon- derbaren Nachricht zu melden nicht umbgehen koͤnnen. Zum Beſchluß/ weiln bier in dem 64. Capitel des arſenici albi Cryſtallin/ (welches nichts anders als ein ſublimirter weiſſer arſenicus iſt/ wiewohl er immerzu/ in einer Sublimation Cryſtalliniſcher auffſteiget als in der andern) gedacht/ und in der Compoſition gebraucht wird/ von deſſen genealogia und ehrlichen Herkommen ich droben in meinen Anmerckungen uͤber das 12. Capitel ausfuͤhrlich gehandelt/ bin ich doch der Zeit gefragt worden/ woher denn der gelbe und rothe arſenic komme? Was vor Unterſcheid unter denen dreyerley Sor- ten oder Secten des Arſenics/ und worinn ſolcher Unter- ſcheid beſtehe/ wovon ich zwar ſchon in einen andern ſcripto gehandelt; doch gebe ich hiervon nochmals Wiederholungs- Weiſe dieſen Bericht/ daß/ wenn man bey denen Huͤtten/ wo das Arſenicum zubereitet wird/ nimmt zu 100. Pfund Arſe- nico-Meel (wie es daſelbſt genannt wird) 10. Pfund gel- ben Schwefel und ſublimirt es zuſammen/ ſo wird Arſenicum Citrinum oder gelber Arſenic daraus. Wer hierinnen zwei- felt/ der nehme ungefehr dieſer Proportion von Arſenic und Schwefel/ miſche ſie wohl untereinander/ und ſublimire ſie/ ſo kan er den Arſenic ſo ſchoͤn machen als er ſelbſt verlangt. Mit dem rothen Arſenic hat es faſt eben die Art/ nur daß dem Schwefel noch eine minera zugeſetzt wird/ welche ſie daſelbſt Kupffer-Nickel nennen/ wenn dieſe zuſammen mit dem Ar- ſenico ſublimiret werden/ ſo machen ſie einen ſehr ſchoͤnen ro- then Arſenic. Will alſo mit dieſen gifftigen Wurm meine An- merckungen uͤber dieſes vierdte Buch auch geendet und beſchloſſen haben. Das P ij

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Zitationshilfe: Kunckel, Johann: Ars Vitraria Experimentalis, Oder Vollkommene Glasmacher-Kunst. Frankfurt (Main) u. a., 1679, S. 115. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kunckel_glasmacher_1679/155>, abgerufen am 17.05.2024.