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Kugler, Franz: Die Incantada. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 15. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 81–146. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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Wer hätte in dem phantastischen Wandrer, der beim frühsten Morgen einsam und irr über die Hügel des alten Macedonerlandes hinstürmte, den ehrenwerthen brittischen Maler James Stuart erkennen mögen! Von europäisch civilisirter Tracht, von Haarbeutel, Puder, Schnallen und was sonst dazu gehörte, war nichts an ihm zu finden. Er erschien wie ein Eingeborner des Landes; doch hatte er den langen rothen Kaftan, der ihn am schnelleren Laufen verhinderte und ihn seinen Verfolgern schon von Weitem sichtbar machen konnte, von sich geworfen und auch seine übrige Tracht, so gut er es in der Hast vermochte, abenteuerlich entstellt. Die bunte Schärpe hatte er um den Feß geschlungen; ihre Enden flatterten ihm seltsam um das Haupt. Ausgesandte Spürer hätten ihn nicht ganz leicht wieder erkennen mögen. Immer war es ihm, als höre er noch den Ruf der Meute, die zur Nachtzeit seine Spur verfolgt hatte; wie ein aufgescheuchtes Wild war er stundenlang querfeldein geflohen.

Die Sonne war bereits emporgestiegen, als er auf

Wer hätte in dem phantastischen Wandrer, der beim frühsten Morgen einsam und irr über die Hügel des alten Macedonerlandes hinstürmte, den ehrenwerthen brittischen Maler James Stuart erkennen mögen! Von europäisch civilisirter Tracht, von Haarbeutel, Puder, Schnallen und was sonst dazu gehörte, war nichts an ihm zu finden. Er erschien wie ein Eingeborner des Landes; doch hatte er den langen rothen Kaftan, der ihn am schnelleren Laufen verhinderte und ihn seinen Verfolgern schon von Weitem sichtbar machen konnte, von sich geworfen und auch seine übrige Tracht, so gut er es in der Hast vermochte, abenteuerlich entstellt. Die bunte Schärpe hatte er um den Feß geschlungen; ihre Enden flatterten ihm seltsam um das Haupt. Ausgesandte Spürer hätten ihn nicht ganz leicht wieder erkennen mögen. Immer war es ihm, als höre er noch den Ruf der Meute, die zur Nachtzeit seine Spur verfolgt hatte; wie ein aufgescheuchtes Wild war er stundenlang querfeldein geflohen.

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[0008] Wer hätte in dem phantastischen Wandrer, der beim frühsten Morgen einsam und irr über die Hügel des alten Macedonerlandes hinstürmte, den ehrenwerthen brittischen Maler James Stuart erkennen mögen! Von europäisch civilisirter Tracht, von Haarbeutel, Puder, Schnallen und was sonst dazu gehörte, war nichts an ihm zu finden. Er erschien wie ein Eingeborner des Landes; doch hatte er den langen rothen Kaftan, der ihn am schnelleren Laufen verhinderte und ihn seinen Verfolgern schon von Weitem sichtbar machen konnte, von sich geworfen und auch seine übrige Tracht, so gut er es in der Hast vermochte, abenteuerlich entstellt. Die bunte Schärpe hatte er um den Feß geschlungen; ihre Enden flatterten ihm seltsam um das Haupt. Ausgesandte Spürer hätten ihn nicht ganz leicht wieder erkennen mögen. Immer war es ihm, als höre er noch den Ruf der Meute, die zur Nachtzeit seine Spur verfolgt hatte; wie ein aufgescheuchtes Wild war er stundenlang querfeldein geflohen. Die Sonne war bereits emporgestiegen, als er auf

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Zitationshilfe: Kugler, Franz: Die Incantada. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 15. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 81–146. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kugler_incantada_1910/8>, abgerufen am 27.11.2024.