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Kugler, Franz: Die Incantada. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 15. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 81–146. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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räuberischen Unternehmungen gegen Franken und Griechen nur zu gern behülflich sind. Ob man gegen Euch, ob gegen den reichen Baruch etwas im Schilde führen mag, weiß ich nicht; so eben aber habe ich Worte vernommen, die nur auf Euch zu deuten sein möchten. Ich sah von meinem Fenster, wie ein fremder Grieche mit einem Diener und einem Janitscharen zur Thür des Juden kam und jene Beiden eintraten, während der Janitschar draußen blieb. Der Grieche verweilte geraume Zeit. Endlich trat er wieder heraus und sagte zu dem Janitscharen mit boshaftem Lachen: Melde deinem Herrn, daß Alles nach Wunsch geht; melde aber auch dem Aga, mit dem ich gekommen bin, daß ich jenen Franken gefunden habe, der ihm auf der Straße nach Stambul entwischt ist. Er hat hier beim Juden Geschäfte und wird morgen wieder hier sein. Melde Alles genau; wie der Pascha, so wird auch der Aga dir's lohnen!

Stuart dankte Dimitri für die Mittheilung, die ihm allerdings in Betreff seiner eigenen Sicherheit nicht gleichgültig sein konnte. Er erzählte ihm dann von dem Verkaufsgeschäft, mit dem Logotheti sich bei Baruch eingeführt hatte. Dimitri schüttelte den Kopf. Ich fürchte, so bemerkte er, daß die Sache nicht ganz richtig ist. Indeß, was ist zu thun? Sorgt Ihr für Euch, werther Herr; ich werde jedenfalls dafür sorgen, daß für Debora's Schutz, wenn es dessen bedürfen sollte, ein kräftiger Arm in der Nähe ist.

räuberischen Unternehmungen gegen Franken und Griechen nur zu gern behülflich sind. Ob man gegen Euch, ob gegen den reichen Baruch etwas im Schilde führen mag, weiß ich nicht; so eben aber habe ich Worte vernommen, die nur auf Euch zu deuten sein möchten. Ich sah von meinem Fenster, wie ein fremder Grieche mit einem Diener und einem Janitscharen zur Thür des Juden kam und jene Beiden eintraten, während der Janitschar draußen blieb. Der Grieche verweilte geraume Zeit. Endlich trat er wieder heraus und sagte zu dem Janitscharen mit boshaftem Lachen: Melde deinem Herrn, daß Alles nach Wunsch geht; melde aber auch dem Aga, mit dem ich gekommen bin, daß ich jenen Franken gefunden habe, der ihm auf der Straße nach Stambul entwischt ist. Er hat hier beim Juden Geschäfte und wird morgen wieder hier sein. Melde Alles genau; wie der Pascha, so wird auch der Aga dir's lohnen!

Stuart dankte Dimitri für die Mittheilung, die ihm allerdings in Betreff seiner eigenen Sicherheit nicht gleichgültig sein konnte. Er erzählte ihm dann von dem Verkaufsgeschäft, mit dem Logotheti sich bei Baruch eingeführt hatte. Dimitri schüttelte den Kopf. Ich fürchte, so bemerkte er, daß die Sache nicht ganz richtig ist. Indeß, was ist zu thun? Sorgt Ihr für Euch, werther Herr; ich werde jedenfalls dafür sorgen, daß für Debora's Schutz, wenn es dessen bedürfen sollte, ein kräftiger Arm in der Nähe ist.

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[0061] räuberischen Unternehmungen gegen Franken und Griechen nur zu gern behülflich sind. Ob man gegen Euch, ob gegen den reichen Baruch etwas im Schilde führen mag, weiß ich nicht; so eben aber habe ich Worte vernommen, die nur auf Euch zu deuten sein möchten. Ich sah von meinem Fenster, wie ein fremder Grieche mit einem Diener und einem Janitscharen zur Thür des Juden kam und jene Beiden eintraten, während der Janitschar draußen blieb. Der Grieche verweilte geraume Zeit. Endlich trat er wieder heraus und sagte zu dem Janitscharen mit boshaftem Lachen: Melde deinem Herrn, daß Alles nach Wunsch geht; melde aber auch dem Aga, mit dem ich gekommen bin, daß ich jenen Franken gefunden habe, der ihm auf der Straße nach Stambul entwischt ist. Er hat hier beim Juden Geschäfte und wird morgen wieder hier sein. Melde Alles genau; wie der Pascha, so wird auch der Aga dir's lohnen! Stuart dankte Dimitri für die Mittheilung, die ihm allerdings in Betreff seiner eigenen Sicherheit nicht gleichgültig sein konnte. Er erzählte ihm dann von dem Verkaufsgeschäft, mit dem Logotheti sich bei Baruch eingeführt hatte. Dimitri schüttelte den Kopf. Ich fürchte, so bemerkte er, daß die Sache nicht ganz richtig ist. Indeß, was ist zu thun? Sorgt Ihr für Euch, werther Herr; ich werde jedenfalls dafür sorgen, daß für Debora's Schutz, wenn es dessen bedürfen sollte, ein kräftiger Arm in der Nähe ist.

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Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-15T14:01:39Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-15T14:01:39Z)

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Zitationshilfe: Kugler, Franz: Die Incantada. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 15. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 81–146. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kugler_incantada_1910/61>, abgerufen am 23.11.2024.