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Kugler, Franz: Die Incantada. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 15. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 81–146. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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des Tages, zu besuchen; doch verweilte er niemals lang. Es war augenscheinlich, daß die Unthätigkeit, der er sich früher hingegeben, ihn jetzt drückte; auch vernahm Stuart bald von ihm, daß er bei befreundeten Kaufleuten, die seine Geschicklichkeit und Rüstigkeit wohl zu nutzen wußten, gute Gelegenheit zur Thätigkeit und auch zum Erwerb gefunden habe. Stuart überzeugte sich zu seiner größten Freude, daß jener unerwartete Anfall das Gemüth seines jungen Freundes vollkommen geheilt hatte. Auch konnte er trotz seiner sorgfältigsten Aufmerksamkeit nichts wahrnehmen, was irgendwie eine Leidenschaft Dimitri's gegen Debora verrathen hätte. Daß Debora selbst allmählich ein anderes Ansehen gewann, als in den ersten Tagen, da er sie kennen gelernt, daß sie höher und kräftiger erschien, daß es aus ihren Augen zuweilen hervorleuchtete wie ein Blitz voll tiefer Glut, fiel ihm allerdings auf, doch lag eben nichts Befremdliches darin. War sie doch gerade in dem Alter, in welchem bei Frauen die körperliche Entwickelung mit überraschender Schnelligkeit zu erfolgen pflegt.

Die Aufnahme der architektonischen Theile der Incantada ließ Stuart bis zur Ankunft seines Freundes Revett anstehen, der schon in Athen überall bei diesen Theilen ihrer gemeinschaftlichen Arbeiten das Wichtigste besorgt hatte und darin eine bessere Erfahrung besaß. So vergingen einige Wochen, in denen Stuart keine Veranlassung hatte, das Haus des Juden zu besuchen. Er

des Tages, zu besuchen; doch verweilte er niemals lang. Es war augenscheinlich, daß die Unthätigkeit, der er sich früher hingegeben, ihn jetzt drückte; auch vernahm Stuart bald von ihm, daß er bei befreundeten Kaufleuten, die seine Geschicklichkeit und Rüstigkeit wohl zu nutzen wußten, gute Gelegenheit zur Thätigkeit und auch zum Erwerb gefunden habe. Stuart überzeugte sich zu seiner größten Freude, daß jener unerwartete Anfall das Gemüth seines jungen Freundes vollkommen geheilt hatte. Auch konnte er trotz seiner sorgfältigsten Aufmerksamkeit nichts wahrnehmen, was irgendwie eine Leidenschaft Dimitri's gegen Debora verrathen hätte. Daß Debora selbst allmählich ein anderes Ansehen gewann, als in den ersten Tagen, da er sie kennen gelernt, daß sie höher und kräftiger erschien, daß es aus ihren Augen zuweilen hervorleuchtete wie ein Blitz voll tiefer Glut, fiel ihm allerdings auf, doch lag eben nichts Befremdliches darin. War sie doch gerade in dem Alter, in welchem bei Frauen die körperliche Entwickelung mit überraschender Schnelligkeit zu erfolgen pflegt.

Die Aufnahme der architektonischen Theile der Incantada ließ Stuart bis zur Ankunft seines Freundes Revett anstehen, der schon in Athen überall bei diesen Theilen ihrer gemeinschaftlichen Arbeiten das Wichtigste besorgt hatte und darin eine bessere Erfahrung besaß. So vergingen einige Wochen, in denen Stuart keine Veranlassung hatte, das Haus des Juden zu besuchen. Er

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Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-15T14:01:39Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-15T14:01:39Z)

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Zitationshilfe: Kugler, Franz: Die Incantada. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 15. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 81–146. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kugler_incantada_1910/52>, abgerufen am 24.11.2024.