Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kuczynski, Jürgen: Tagebuch. Berlin, 1987.

Bild:
<< vorherige Seite

N001
unserer Schriftsteller und auch gegenüber den hiesigen Schrift- N002
stellern. Aber ich glaube, sie hat unrecht. Gegenwärtig scheint N003
mir unsere Linie des relativen laisser-aller die beste.

N001
So erfreulioh, wie viele Menschen mir sagen, wie gut ihr luoh N002
ist. Hoffentlich erlebt sie ihren Ruhm noch lange, und gleich- N003
zeitig gebe ich ihr völlig recht, nicht allzuviel ihrer Gesund- N004
heit nachzugeben.

N001
31.5.1978

N001
War am ersten Tag auf dem Schriftstellerkongreß. Der ganze N002
Kongreß bestätigte in jeder Beziehung, wie reoht ich habe, von N003
der großen Überlegenheit unserer Schriftsteller gegenüber den N004
Wissenschaftlern zu sprechen. Wirklich eine gute Veranstaltung!

N001
Nur als der Berliner Bezirksvorsitzende Görlich sprach, wurde ich N002
an alte Zeiten unserer Republik bzw, an Gesellschaftswissenschaft- N003
ler erinnert. Ursula scheint vorzüglich gesprochen zu haben - N004
etwas ganz seltenes" frei.

N001
Wundervoll und rührend der Abschied von Anna,* die sehr alt N002
geworden, aber wieder schreibt. Sprach auch persönlich ein paar N003
Minuten mit ihr - eine Arb Abschied?

N001
Sprach in Schwerin und Rostock und hatte wieder das Gefühl, N002
wie richtig und nützlich das für die Zuhörer ist. Offen und deut- N003
lich und kritisch und ermutigend natürlich und optimistisch für N004
uns wie immer. Was mich erstaunte, war, daß nach dem Schweriner N005
Vortrag die Genossen von unserem Bezirksorgan zu mir kamen, um im N006
Juni ein Interview mit mir zu verabreden.

N001
Schrieb den ersten Brief für unseren Briefwechsel, den Steen- N002
beok und ich zusammen veröffentlichen wollen. Br soll die Probleme

N001
unserer Schriftsteller und auch gegenüber den hiesigen Schrift- N002
stellern. Aber ich glaube, sie hat unrecht. Gegenwärtig scheint N003
mir unsere Linie des relativen laisser-aller die beste.

N001
So erfreulioh, wie viele Menschen mir sagen, wie gut ihr luoh N002
ist. Hoffentlich erlebt sie ihren Ruhm noch lange, und gleich- N003
zeitig gebe ich ihr völlig recht, nicht allzuviel ihrer Gesund- N004
heit nachzugeben.

N001
31.5.1978

N001
War am ersten Tag auf dem Schriftstellerkongreß. Der ganze N002
Kongreß bestätigte in jeder Beziehung, wie reoht ich habe, von N003
der großen Überlegenheit unserer Schriftsteller gegenüber den N004
Wissenschaftlern zu sprechen. Wirklich eine gute Veranstaltung!

N001
Nur als der Berliner Bezirksvorsitzende Görlich sprach, wurde ich N002
an alte Zeiten unserer Republik bzw, an Gesellschaftswissenschaft- N003
ler erinnert. Ursula scheint vorzüglich gesprochen zu haben - N004
etwas ganz seltenes» frei.

N001
Wundervoll und rührend der Abschied von Anna,* die sehr alt N002
geworden, aber wieder schreibt. Sprach auch persönlich ein paar N003
Minuten mit ihr - eine Arb Abschied?

N001
Sprach in Schwerin und Rostock und hatte wieder das Gefühl, N002
wie richtig und nützlich das für die Zuhörer ist. Offen und deut- N003
lich und kritisch und ermutigend natürlich und optimistisch für N004
uns wie immer. Was mich erstaunte, war, daß nach dem Schweriner N005
Vortrag die Genossen von unserem Bezirksorgan zu mir kamen, um im N006
Juni ein Interview mit mir zu verabreden.

N001
Schrieb den ersten Brief für unseren Briefwechsel, den Steen- N002
beok und ich zusammen veröffentlichen wollen. Br soll die Probleme

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="chapter">
        <pb facs="#f0687"/>
        <p><lb n="N001"/>
unserer Schriftsteller und auch gegenüber den hiesigen Schrift-     <lb n="N002"/>
stellern. Aber ich glaube, sie hat unrecht. Gegenwärtig scheint     <lb n="N003"/>
mir unsere Linie des relativen laisser-aller die beste.</p>
        <p><lb n="N001"/>
So erfreulioh, wie viele Menschen mir sagen, wie gut ihr luoh     <lb n="N002"/>
ist. Hoffentlich erlebt sie ihren Ruhm noch lange, und gleich-     <lb n="N003"/>
zeitig gebe ich ihr völlig recht, nicht allzuviel ihrer Gesund-     <lb n="N004"/>
heit nachzugeben.</p>
        <p><lb n="N001"/>
31.5.1978</p>
        <p><lb n="N001"/>
War am ersten Tag auf dem Schriftstellerkongreß. Der ganze     <lb n="N002"/>
Kongreß bestätigte in jeder Beziehung, wie reoht ich habe, von     <lb n="N003"/>
der großen Überlegenheit unserer Schriftsteller gegenüber den     <lb n="N004"/>
Wissenschaftlern zu sprechen. Wirklich eine gute Veranstaltung!</p>
        <p><lb n="N001"/>
Nur als der Berliner Bezirksvorsitzende Görlich sprach, wurde ich     <lb n="N002"/>
an alte Zeiten unserer Republik bzw, an Gesellschaftswissenschaft-     <lb n="N003"/>
ler erinnert. Ursula scheint vorzüglich gesprochen zu haben -     <lb n="N004"/>
etwas ganz seltenes» frei.</p>
        <p><lb n="N001"/>
Wundervoll und rührend der Abschied von Anna,* die sehr alt     <lb n="N002"/>
geworden, aber wieder schreibt. Sprach auch persönlich ein paar     <lb n="N003"/>
Minuten mit ihr - eine Arb Abschied?</p>
        <p><lb n="N001"/>
Sprach in Schwerin und Rostock und hatte wieder das Gefühl,     <lb n="N002"/>
wie richtig und nützlich das für die Zuhörer ist. Offen und deut-     <lb n="N003"/>
lich und kritisch und ermutigend natürlich und optimistisch für     <lb n="N004"/>
uns wie immer. Was mich erstaunte, war, daß nach dem Schweriner     <lb n="N005"/>
Vortrag die Genossen von unserem Bezirksorgan zu mir kamen, um im     <lb n="N006"/>
Juni ein Interview mit mir zu verabreden.</p>
        <p><lb n="N001"/>
Schrieb den ersten Brief für unseren Briefwechsel, den Steen-     <lb n="N002"/>
beok und ich zusammen veröffentlichen wollen. Br soll die Probleme</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0687] N001 unserer Schriftsteller und auch gegenüber den hiesigen Schrift- N002 stellern. Aber ich glaube, sie hat unrecht. Gegenwärtig scheint N003 mir unsere Linie des relativen laisser-aller die beste. N001 So erfreulioh, wie viele Menschen mir sagen, wie gut ihr luoh N002 ist. Hoffentlich erlebt sie ihren Ruhm noch lange, und gleich- N003 zeitig gebe ich ihr völlig recht, nicht allzuviel ihrer Gesund- N004 heit nachzugeben. N001 31.5.1978 N001 War am ersten Tag auf dem Schriftstellerkongreß. Der ganze N002 Kongreß bestätigte in jeder Beziehung, wie reoht ich habe, von N003 der großen Überlegenheit unserer Schriftsteller gegenüber den N004 Wissenschaftlern zu sprechen. Wirklich eine gute Veranstaltung! N001 Nur als der Berliner Bezirksvorsitzende Görlich sprach, wurde ich N002 an alte Zeiten unserer Republik bzw, an Gesellschaftswissenschaft- N003 ler erinnert. Ursula scheint vorzüglich gesprochen zu haben - N004 etwas ganz seltenes» frei. N001 Wundervoll und rührend der Abschied von Anna,* die sehr alt N002 geworden, aber wieder schreibt. Sprach auch persönlich ein paar N003 Minuten mit ihr - eine Arb Abschied? N001 Sprach in Schwerin und Rostock und hatte wieder das Gefühl, N002 wie richtig und nützlich das für die Zuhörer ist. Offen und deut- N003 lich und kritisch und ermutigend natürlich und optimistisch für N004 uns wie immer. Was mich erstaunte, war, daß nach dem Schweriner N005 Vortrag die Genossen von unserem Bezirksorgan zu mir kamen, um im N006 Juni ein Interview mit mir zu verabreden. N001 Schrieb den ersten Brief für unseren Briefwechsel, den Steen- N002 beok und ich zusammen veröffentlichen wollen. Br soll die Probleme

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Archiv der Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-01-09T11:07:09Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-01-09T11:07:09Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: dokumentiert; fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: ja;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kuczynski_tagebuch_1987
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kuczynski_tagebuch_1987/687
Zitationshilfe: Kuczynski, Jürgen: Tagebuch. Berlin, 1987, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kuczynski_tagebuch_1987/687>, abgerufen am 22.11.2024.