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Krukenberg, Elsbeth: Die Frauenbewegung, ihre Ziele und ihre Bedeutung. Tübingen, 1905.

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wicklung in Baden weiterhin vor sich ging, wie ein Fortschritt
dem anderen folgte, wie das in Baden und Württemberg haupt-
sächlich dem vorwiegend in Süddeutschland ansätzigen Verein
"Frauenbildung-Frauenstudium" zu danken war, in den
sich der Verein "Reform" umgewandelt hatte, das möchte ich
in einer mir von einem Mitgliede jener Vereinigung freund-
lichst zur Verfügung gestellten Darlegung zum Schlusse dieses
Abschnittes noch besonders schildern.

Unterdessen war man auch in andern Landesteilen, war man
auch von seiten des Allgemeinen Deutschen Frauenvereins
nicht müßig gewesen. Schon im Jahre 1867, auf der ersten
Generalversammlung des Vereins, hatte Frau Henriette
Goldschmidt
-Leipzig die Frage des Frauenstudiums zur
Sprache gebracht und eine Petition einzureichen vorgeschlagen,
um den Frauen die norddeutschen Universitäten zu eröffnen.
Doch wurde der Anregung, obwohl sie allgemeine Zustimmung
fand, zunächst noch keine Folge gegeben. Aber auf jeder wei-
teren Versammlung: 1872 in Eisenach, 1873 in Stuttgart, 1875
in Gotha, 1876 in Frankfurt, 1877 in Hannover, 1879 in
Heidelberg u. s. w. kam die Frage des Frauenstudiums, resp.
der Frauengymnasien wieder zur Verhandlung.

Um den Frauen das Studium - zunächst in der Schweiz
- zu erleichtern, begann man außerdem 1883 in den Kreisen
des Allgemeinen Deutschen Frauenvereins
für die Errichtung eines Stipendienfonds zu sammeln
und diese Bestrebungen fanden so warmen Anklang, daß -
nach verschiedenen kleineren Schenkungen - dem Verein 1885
und 1886 und dann wieder 1892, 1893, 1895 und durch
ein bedeutendes Vermächtnis 1900 namhafte Summen für
diesen Zweck zufielen, so daß er im Laufe der Jahre bereits
rund 160000 Mk. zu Studienzwecken verwenden konnte und

wicklung in Baden weiterhin vor sich ging, wie ein Fortschritt
dem anderen folgte, wie das in Baden und Württemberg haupt-
sächlich dem vorwiegend in Süddeutschland ansätzigen Verein
Frauenbildung-Frauenstudium“ zu danken war, in den
sich der Verein „Reform“ umgewandelt hatte, das möchte ich
in einer mir von einem Mitgliede jener Vereinigung freund-
lichst zur Verfügung gestellten Darlegung zum Schlusse dieses
Abschnittes noch besonders schildern.

Unterdessen war man auch in andern Landesteilen, war man
auch von seiten des Allgemeinen Deutschen Frauenvereins
nicht müßig gewesen. Schon im Jahre 1867, auf der ersten
Generalversammlung des Vereins, hatte Frau Henriette
Goldschmidt
-Leipzig die Frage des Frauenstudiums zur
Sprache gebracht und eine Petition einzureichen vorgeschlagen,
um den Frauen die norddeutschen Universitäten zu eröffnen.
Doch wurde der Anregung, obwohl sie allgemeine Zustimmung
fand, zunächst noch keine Folge gegeben. Aber auf jeder wei-
teren Versammlung: 1872 in Eisenach, 1873 in Stuttgart, 1875
in Gotha, 1876 in Frankfurt, 1877 in Hannover, 1879 in
Heidelberg u. s. w. kam die Frage des Frauenstudiums, resp.
der Frauengymnasien wieder zur Verhandlung.

Um den Frauen das Studium – zunächst in der Schweiz
– zu erleichtern, begann man außerdem 1883 in den Kreisen
des Allgemeinen Deutschen Frauenvereins
für die Errichtung eines Stipendienfonds zu sammeln
und diese Bestrebungen fanden so warmen Anklang, daß –
nach verschiedenen kleineren Schenkungen – dem Verein 1885
und 1886 und dann wieder 1892, 1893, 1895 und durch
ein bedeutendes Vermächtnis 1900 namhafte Summen für
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[76/0086] wicklung in Baden weiterhin vor sich ging, wie ein Fortschritt dem anderen folgte, wie das in Baden und Württemberg haupt- sächlich dem vorwiegend in Süddeutschland ansätzigen Verein „Frauenbildung-Frauenstudium“ zu danken war, in den sich der Verein „Reform“ umgewandelt hatte, das möchte ich in einer mir von einem Mitgliede jener Vereinigung freund- lichst zur Verfügung gestellten Darlegung zum Schlusse dieses Abschnittes noch besonders schildern. Unterdessen war man auch in andern Landesteilen, war man auch von seiten des Allgemeinen Deutschen Frauenvereins nicht müßig gewesen. Schon im Jahre 1867, auf der ersten Generalversammlung des Vereins, hatte Frau Henriette Goldschmidt-Leipzig die Frage des Frauenstudiums zur Sprache gebracht und eine Petition einzureichen vorgeschlagen, um den Frauen die norddeutschen Universitäten zu eröffnen. Doch wurde der Anregung, obwohl sie allgemeine Zustimmung fand, zunächst noch keine Folge gegeben. Aber auf jeder wei- teren Versammlung: 1872 in Eisenach, 1873 in Stuttgart, 1875 in Gotha, 1876 in Frankfurt, 1877 in Hannover, 1879 in Heidelberg u. s. w. kam die Frage des Frauenstudiums, resp. der Frauengymnasien wieder zur Verhandlung. Um den Frauen das Studium – zunächst in der Schweiz – zu erleichtern, begann man außerdem 1883 in den Kreisen des Allgemeinen Deutschen Frauenvereins für die Errichtung eines Stipendienfonds zu sammeln und diese Bestrebungen fanden so warmen Anklang, daß – nach verschiedenen kleineren Schenkungen – dem Verein 1885 und 1886 und dann wieder 1892, 1893, 1895 und durch ein bedeutendes Vermächtnis 1900 namhafte Summen für diesen Zweck zufielen, so daß er im Laufe der Jahre bereits rund 160000 Mk. zu Studienzwecken verwenden konnte und

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Zitationshilfe: Krukenberg, Elsbeth: Die Frauenbewegung, ihre Ziele und ihre Bedeutung. Tübingen, 1905, S. 76. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/krukenberg_frauenbewegung_1905/86>, abgerufen am 22.11.2024.