Kretzer, Max: Meister Timpe. Berlin, 1888."Du sollst Deinen Vater und Deine Mutter ehren, auf Er drehte sich um und verließ das Zimmer nach dem Und auch Franz ging mit kurzen Abschiedsworten. „Du ſollſt Deinen Vater und Deine Mutter ehren, auf Er drehte ſich um und verließ das Zimmer nach dem Und auch Franz ging mit kurzen Abſchiedsworten. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0118" n="106"/> <p>„Du ſollſt Deinen Vater und Deine Mutter ehren, auf<lb/> daß es Dir wohlgehe und Du lange lebeſt auf Erden. ...<lb/> Ihr habt vergeſſen, ihm die Zuchtruthe zu geben — wehe<lb/> Dir, Johannes, wenn der Tag kommt, wo er, der da ſteht,<lb/> vergißt, was Du an ihm gethan haſt. ... Gute Nacht!“</p><lb/> <p>Er drehte ſich um und verließ das Zimmer nach dem<lb/> Flur hinaus, wo er leiſe ſtöhnend die Treppe erklomm.</p><lb/> <p>Und auch Franz ging mit kurzen Abſchiedsworten.<lb/> Meiſter Timpe aber wiſchte ſich verſtohlen eine Thräne aus<lb/> den Augen, wußte aber ſelbſt nicht, wem ſie gelte: dem<lb/> Vater oder dem Sohne.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </body> </text> </TEI> [106/0118]
„Du ſollſt Deinen Vater und Deine Mutter ehren, auf
daß es Dir wohlgehe und Du lange lebeſt auf Erden. ...
Ihr habt vergeſſen, ihm die Zuchtruthe zu geben — wehe
Dir, Johannes, wenn der Tag kommt, wo er, der da ſteht,
vergißt, was Du an ihm gethan haſt. ... Gute Nacht!“
Er drehte ſich um und verließ das Zimmer nach dem
Flur hinaus, wo er leiſe ſtöhnend die Treppe erklomm.
Und auch Franz ging mit kurzen Abſchiedsworten.
Meiſter Timpe aber wiſchte ſich verſtohlen eine Thräne aus
den Augen, wußte aber ſelbſt nicht, wem ſie gelte: dem
Vater oder dem Sohne.
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Zitationshilfe: | Kretzer, Max: Meister Timpe. Berlin, 1888, S. 106. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kretzer_timpe_1888/118>, abgerufen am 16.02.2025. |