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Krane, Friedrich von: Die Dressur des Reitpferdes (Campagne- und Gebrauchs-Pferdes). Münster, 1856.

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Ueber das Exterieur und den Gang des Pferdes.
[Abbildung] (Tafel A.)

I. Halswirbel.
II. Rückenwirbel.
II a. Stachelfortsätze des
Widerrisses.
III. Wahre Rippen.
IV. Brustbein.
1. Schulterblatt.
1 a. Gräthe desselben.
2. Armbein.
3. Vorarm.
3 a. Ellenbogenhöcker.
4. Knochen des Knie's.
5. Schienbein.
5 a. Griffelbein.
5 b. Sesambein.
6. Fesselbein.
7. Kronbein.
8. Knochen des Hufs.
8 a. Hufbein.
8 b. Strahlbein.

Beleuchten wir nunmehr den Bau der Vordergliedmas-
sen
. -- Die Schulterblätter schliessen die vorderen Seiten des
Brustkorbes, an dem sie nur durch Muskeln und die Deckhaut
befestigt sind, auf beiden Seiten tragend ein.

Sie haben eine auf- und abwärtsgehende Bewegung um einen
Drehpunkt, der etwa vier Finger breit von der oberen Spitze der-
selben abwärts liegt. Hiedurch wird sich der Theil der Schulter,
welcher oberhalb des Drehpunktes liegt, abwärts bewegen,
wenn sich der Theil, welcher unterhalb des Drehpunktes liegt,
aufwärts bewegt, und umgekehrt. Diese Bewegung des oberen
Randes der Schulter wird durch ein weites Vorrutschen von
Sattel und Vordergepäck gestört.

Ein hoher und scharfer Widerriss ist, weil er dies Vor-
rutschen verhindert, beim Reitpferde eine bemerkenswerthe Eigen-
schaft. Die Bewegung der Schulter ist Ursache, dass das Pferd
seine Vordergliedmassen bedeutend heben kann, ohne dass der

Ueber das Exterieur und den Gang des Pferdes.
[Abbildung] (Tafel A.)

I. Halswirbel.
II. Rückenwirbel.
II a. Stachelfortsätze des
Widerrisses.
III. Wahre Rippen.
IV. Brustbein.
1. Schulterblatt.
1 a. Gräthe desselben.
2. Armbein.
3. Vorarm.
3 a. Ellenbogenhöcker.
4. Knochen des Knie’s.
5. Schienbein.
5 a. Griffelbein.
5 b. Sesambein.
6. Fesselbein.
7. Kronbein.
8. Knochen des Hufs.
8 a. Hufbein.
8 b. Strahlbein.

Beleuchten wir nunmehr den Bau der Vordergliedmas-
sen
. — Die Schulterblätter schliessen die vorderen Seiten des
Brustkorbes, an dem sie nur durch Muskeln und die Deckhaut
befestigt sind, auf beiden Seiten tragend ein.

Sie haben eine auf- und abwärtsgehende Bewegung um einen
Drehpunkt, der etwa vier Finger breit von der oberen Spitze der-
selben abwärts liegt. Hiedurch wird sich der Theil der Schulter,
welcher oberhalb des Drehpunktes liegt, abwärts bewegen,
wenn sich der Theil, welcher unterhalb des Drehpunktes liegt,
aufwärts bewegt, und umgekehrt. Diese Bewegung des oberen
Randes der Schulter wird durch ein weites Vorrutschen von
Sattel und Vordergepäck gestört.

Ein hoher und scharfer Widerriss ist, weil er dies Vor-
rutschen verhindert, beim Reitpferde eine bemerkenswerthe Eigen-
schaft. Die Bewegung der Schulter ist Ursache, dass das Pferd
seine Vordergliedmassen bedeutend heben kann, ohne dass der

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[9/0031] Ueber das Exterieur und den Gang des Pferdes. [Abbildung (Tafel A.) I. Halswirbel. II. Rückenwirbel. II a. Stachelfortsätze des Widerrisses. III. Wahre Rippen. IV. Brustbein. 1. Schulterblatt. 1 a. Gräthe desselben. 2. Armbein. 3. Vorarm. 3 a. Ellenbogenhöcker. 4. Knochen des Knie’s. 5. Schienbein. 5 a. Griffelbein. 5 b. Sesambein. 6. Fesselbein. 7. Kronbein. 8. Knochen des Hufs. 8 a. Hufbein. 8 b. Strahlbein.] Beleuchten wir nunmehr den Bau der Vordergliedmas- sen. — Die Schulterblätter schliessen die vorderen Seiten des Brustkorbes, an dem sie nur durch Muskeln und die Deckhaut befestigt sind, auf beiden Seiten tragend ein. Sie haben eine auf- und abwärtsgehende Bewegung um einen Drehpunkt, der etwa vier Finger breit von der oberen Spitze der- selben abwärts liegt. Hiedurch wird sich der Theil der Schulter, welcher oberhalb des Drehpunktes liegt, abwärts bewegen, wenn sich der Theil, welcher unterhalb des Drehpunktes liegt, aufwärts bewegt, und umgekehrt. Diese Bewegung des oberen Randes der Schulter wird durch ein weites Vorrutschen von Sattel und Vordergepäck gestört. Ein hoher und scharfer Widerriss ist, weil er dies Vor- rutschen verhindert, beim Reitpferde eine bemerkenswerthe Eigen- schaft. Die Bewegung der Schulter ist Ursache, dass das Pferd seine Vordergliedmassen bedeutend heben kann, ohne dass der

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Zitationshilfe: Krane, Friedrich von: Die Dressur des Reitpferdes (Campagne- und Gebrauchs-Pferdes). Münster, 1856, S. 9. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/krane_reitpferd_1856/31>, abgerufen am 23.11.2024.