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Krafft, Guido: Lehrbuch der Landwirthschaft auf wissenschaftlicher und praktischer Grundlage. Bd. 3. Berlin, 1876.

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Die Schafzucht.
[Abbildung] Fig. 131.

2. Die Feinheit. Unter Feinheit des
Wollhaares versteht man den Inhalt seiner mitt-
leren Querschnittsfläche. Dieselbe wird entweder
durch oculare Schätzung oder durch Wollmesser
(Eirometer) bestimmt. Letztere gehen meist
von der unrichtigen Ansicht aus, daß der
Querschnitt des Wollhaares kreisrund sei.

[Abbildung] Fig. 132.
[Abbildung] Fig. 133.
[Abbildung] Fig. 134.
[Abbildung] Fig. 135.
[Abbildung] Fig. 136.
[Abbildung] Fig. 137.
[Abbildung]

Fig. 131. A. Unentfettetes Haarstränchen, nat. Gr.
B. Entfettetes Haarstränchen 25/1.

Fig. 132. Normalbogiges Wollhaar.

Fig. 133. Hochbogiges Wollhaar.

Fig. 134. Ueberbogiges oder gemaschtes Wollhaar.

Fig. 135. Flachbogiges Wollhaar.

Fig. 136. Gedehntbogiges Wollhaar.

Fig. 137. Schlichtes Wollhaar.

Die bekanutesten Wollmesser sind folgende:

1. Solche, welche ein vergrößertes Wollhaar messen.

a. Wollmesser von Dollond, bei welchem die Dicke des Haares durch die Ver-
schiebung einer im Brennpunkte halbirten Linse nach Graden = 1/10000 engl.
Zoll = 2.53968 Millimillimeter (= Mikra = m).

b. Wollmesser von Pilgramm, welcher das Haar mit einem in der Linse des
Mikroskopes eingeschnittenen Ocular-Mikrometer in 1/1000 pariser Linien =
2.25583 m mißt.

2. Solche, welche ein Wollhaar ohne Vergrößerung messen.

a. Wollmesser von Grawert. Das Wollhaar wird zwischen zwei sich nähernde
Schneiden gebracht, deren Abstand durch einen Zeiger in Graden = 1/5900
Pariser Linien = 0.45116 m angegeben wird.

3. Solche, welche mehrere vergrößerte Haare gleichzeitig messen.

a. Wollmesser von Voigtländer. Derselbe mißt einen Streifen von 10 neben
einander liegenden Wollhaaren. 1 Grad Voigtländer = 1/8100 Wiener Zoll =
0.32530 m.

4. Solche, welche mehrere Haare ohne Vergrößerung gleichzeitig messen.

a. Wollmesser von Köhler. Derselbe legt 100 Haare in den Einschnitt eines
Würfels und mißt die Dicke der zusammengedrückten Haare. 1 Grad Köhler
= 4.23300 m.

Die Schafzucht.
[Abbildung] Fig. 131.

2. Die Feinheit. Unter Feinheit des
Wollhaares verſteht man den Inhalt ſeiner mitt-
leren Querſchnittsfläche. Dieſelbe wird entweder
durch oculare Schätzung oder durch Wollmeſſer
(Eirometer) beſtimmt. Letztere gehen meiſt
von der unrichtigen Anſicht aus, daß der
Querſchnitt des Wollhaares kreisrund ſei.

[Abbildung] Fig. 132.
[Abbildung] Fig. 133.
[Abbildung] Fig. 134.
[Abbildung] Fig. 135.
[Abbildung] Fig. 136.
[Abbildung] Fig. 137.
[Abbildung]

Fig. 131. A. Unentfettetes Haarſtränchen, nat. Gr.
B. Entfettetes Haarſtränchen 25/1.

Fig. 132. Normalbogiges Wollhaar.

Fig. 133. Hochbogiges Wollhaar.

Fig. 134. Ueberbogiges oder gemaſchtes Wollhaar.

Fig. 135. Flachbogiges Wollhaar.

Fig. 136. Gedehntbogiges Wollhaar.

Fig. 137. Schlichtes Wollhaar.

Die bekanuteſten Wollmeſſer ſind folgende:

1. Solche, welche ein vergrößertes Wollhaar meſſen.

a. Wollmeſſer von Dollond, bei welchem die Dicke des Haares durch die Ver-
ſchiebung einer im Brennpunkte halbirten Linſe nach Graden = 1/10000 engl.
Zoll = 2.53968 Millimillimeter (= Mikra = μ).

b. Wollmeſſer von Pilgramm, welcher das Haar mit einem in der Linſe des
Mikroſkopes eingeſchnittenen Ocular-Mikrometer in 1/1000 pariſer Linien =
2.25583 μ mißt.

2. Solche, welche ein Wollhaar ohne Vergrößerung meſſen.

a. Wollmeſſer von Grawert. Das Wollhaar wird zwiſchen zwei ſich nähernde
Schneiden gebracht, deren Abſtand durch einen Zeiger in Graden = 1/5900
Pariſer Linien = 0.45116 μ angegeben wird.

3. Solche, welche mehrere vergrößerte Haare gleichzeitig meſſen.

a. Wollmeſſer von Voigtländer. Derſelbe mißt einen Streifen von 10 neben
einander liegenden Wollhaaren. 1 Grad Voigtländer = 1/8100 Wiener Zoll =
0.32530 μ.

4. Solche, welche mehrere Haare ohne Vergrößerung gleichzeitig meſſen.

a. Wollmeſſer von Köhler. Derſelbe legt 100 Haare in den Einſchnitt eines
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= 4.23300 μ.

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[183/0199] Die Schafzucht. [Abbildung Fig. 131.] 2. Die Feinheit. Unter Feinheit des Wollhaares verſteht man den Inhalt ſeiner mitt- leren Querſchnittsfläche. Dieſelbe wird entweder durch oculare Schätzung oder durch Wollmeſſer (Eirometer) beſtimmt. Letztere gehen meiſt von der unrichtigen Anſicht aus, daß der Querſchnitt des Wollhaares kreisrund ſei. [Abbildung Fig. 132.] [Abbildung Fig. 133.] [Abbildung Fig. 134.] [Abbildung Fig. 135.] [Abbildung Fig. 136.] [Abbildung Fig. 137.] [Abbildung Fig. 131. A. Unentfettetes Haarſtränchen, nat. Gr. B. Entfettetes Haarſtränchen 25/1. Fig. 132. Normalbogiges Wollhaar. Fig. 133. Hochbogiges Wollhaar. Fig. 134. Ueberbogiges oder gemaſchtes Wollhaar. Fig. 135. Flachbogiges Wollhaar. Fig. 136. Gedehntbogiges Wollhaar. Fig. 137. Schlichtes Wollhaar.] Die bekanuteſten Wollmeſſer ſind folgende: 1. Solche, welche ein vergrößertes Wollhaar meſſen. a. Wollmeſſer von Dollond, bei welchem die Dicke des Haares durch die Ver- ſchiebung einer im Brennpunkte halbirten Linſe nach Graden = 1/10000 engl. Zoll = 2.53968 Millimillimeter (= Mikra = μ). b. Wollmeſſer von Pilgramm, welcher das Haar mit einem in der Linſe des Mikroſkopes eingeſchnittenen Ocular-Mikrometer in 1/1000 pariſer Linien = 2.25583 μ mißt. 2. Solche, welche ein Wollhaar ohne Vergrößerung meſſen. a. Wollmeſſer von Grawert. Das Wollhaar wird zwiſchen zwei ſich nähernde Schneiden gebracht, deren Abſtand durch einen Zeiger in Graden = 1/5900 Pariſer Linien = 0.45116 μ angegeben wird. 3. Solche, welche mehrere vergrößerte Haare gleichzeitig meſſen. a. Wollmeſſer von Voigtländer. Derſelbe mißt einen Streifen von 10 neben einander liegenden Wollhaaren. 1 Grad Voigtländer = 1/8100 Wiener Zoll = 0.32530 μ. 4. Solche, welche mehrere Haare ohne Vergrößerung gleichzeitig meſſen. a. Wollmeſſer von Köhler. Derſelbe legt 100 Haare in den Einſchnitt eines Würfels und mißt die Dicke der zuſammengedrückten Haare. 1 Grad Köhler = 4.23300 μ.

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Zitationshilfe: Krafft, Guido: Lehrbuch der Landwirthschaft auf wissenschaftlicher und praktischer Grundlage. Bd. 3. Berlin, 1876, S. 183. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/krafft_landwirthschaft03_1876/199>, abgerufen am 24.11.2024.