Krafft, Guido: Lehrbuch der Landwirthschaft auf wissenschaftlicher und praktischer Grundlage. Bd. 3. Berlin, 1876.Die Rindviehzucht. Zweck, die flüssigen Fetttröpfchen durch Erschütterung in den starren Zustand zuüberführen. Nach weiterer, wenn auch schwächerer Bearbeitung tritt, ohne daß vorher an der Milch eine Veränderung zu bemerken ist, fast plötzlich die Bildung von Butterklümpchen auf und zwar am leichtesten bei einer Butterungstemperatur von 18°C., welche den erstarrten Fettkügel- chen einen bestimmten Grad festweicher Consistenz verleiht. Durch jeden Schlag oder Stoß werden nicht alle Kügelchen gleichzeitig erschüttert, weil ein Ausweichen derselben in der bewegten Flüssigkeit statt- findet. Das Buttern der Milch, bei welcher die Milchkügelchen weiter von einander ent- fernt sind als beim Rahme, benöthigt daher mehr Zeit als das Buttern des Rahmes. Letzteres erfolgt auch deshalb schneller, weil sich in dem Rahme vorwiegend die größten, am leichtesten sich vereinigenden Fetttröpf- [Abbildung]
Fig. 94. chen finden. Das eben Erwähnte gibt auch eine befriedigende Erklärung für die That-Vergrößerter Rahmtropfen nach sache, daß in der Buttermilch nur die kleinsten Milchkügelchen zurückbleiben und für die Butterabscheidung nicht mit herangezogen werden können. Die Ausbeute an Butter wird vermehrt, wenn der Rahm nicht im süßen, [Abbildung]
Fig. 95. [Abbildung]
Fig. 96. [Abbildung]
Fig. 97. [Abbildung]
Fig. 95. Clifton'sches atmosphärisches Butterfaß vom land- und forstwirthschaftlichen Verkehrs- Fig. 96. Clifton'sches atmosphärisches Butterfaß im Durchschnitte. Fig. 97. Anthony'sche Buttermaschine von Chr. Schubart & Hesse -- Dresden. -- Preis: für 4 Kilogr. Die Rindviehzucht. Zweck, die flüſſigen Fetttröpfchen durch Erſchütterung in den ſtarren Zuſtand zuüberführen. Nach weiterer, wenn auch ſchwächerer Bearbeitung tritt, ohne daß vorher an der Milch eine Veränderung zu bemerken iſt, faſt plötzlich die Bildung von Butterklümpchen auf und zwar am leichteſten bei einer Butterungstemperatur von 18°C., welche den erſtarrten Fettkügel- chen einen beſtimmten Grad feſtweicher Conſiſtenz verleiht. Durch jeden Schlag oder Stoß werden nicht alle Kügelchen gleichzeitig erſchüttert, weil ein Ausweichen derſelben in der bewegten Flüſſigkeit ſtatt- findet. Das Buttern der Milch, bei welcher die Milchkügelchen weiter von einander ent- fernt ſind als beim Rahme, benöthigt daher mehr Zeit als das Buttern des Rahmes. Letzteres erfolgt auch deshalb ſchneller, weil ſich in dem Rahme vorwiegend die größten, am leichteſten ſich vereinigenden Fetttröpf- [Abbildung]
Fig. 94. chen finden. Das eben Erwähnte gibt auch eine befriedigende Erklärung für die That-Vergrößerter Rahmtropfen nach ſache, daß in der Buttermilch nur die kleinſten Milchkügelchen zurückbleiben und für die Butterabſcheidung nicht mit herangezogen werden können. Die Ausbeute an Butter wird vermehrt, wenn der Rahm nicht im ſüßen, [Abbildung]
Fig. 95. [Abbildung]
Fig. 96. [Abbildung]
Fig. 97. [Abbildung]
Fig. 95. Clifton’ſches atmoſphäriſches Butterfaß vom land- und forſtwirthſchaftlichen Verkehrs- Fig. 96. Clifton’ſches atmoſphäriſches Butterfaß im Durchſchnitte. Fig. 97. Anthony’ſche Buttermaſchine von Chr. Schubart & Heſſe — Dresden. — Preis: für 4 Kilogr. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <div n="6"> <div n="7"> <p><pb facs="#f0165" n="149"/><fw place="top" type="header">Die Rindviehzucht.</fw><lb/> Zweck, die flüſſigen Fetttröpfchen durch Erſchütterung in den ſtarren Zuſtand zu<lb/> überführen. Nach weiterer, wenn auch ſchwächerer Bearbeitung tritt, ohne daß vorher<lb/> an der Milch eine Veränderung zu bemerken iſt, faſt plötzlich die Bildung von<lb/> Butterklümpchen auf und zwar am leichteſten bei einer Butterungstemperatur von<lb/> 18°<hi rendition="#aq">C.</hi>, welche den erſtarrten Fettkügel-<lb/> chen einen beſtimmten Grad feſtweicher<lb/> Conſiſtenz verleiht. Durch jeden Schlag<lb/> oder Stoß werden nicht alle Kügelchen<lb/> gleichzeitig erſchüttert, weil ein Ausweichen<lb/> derſelben in der bewegten Flüſſigkeit ſtatt-<lb/> findet. Das Buttern der Milch, bei welcher<lb/> die Milchkügelchen weiter von einander ent-<lb/> fernt ſind als beim Rahme, benöthigt daher<lb/> mehr Zeit als das Buttern des Rahmes.<lb/> Letzteres erfolgt auch deshalb ſchneller, weil<lb/> ſich in dem Rahme vorwiegend die größten,<lb/> am leichteſten ſich vereinigenden Fetttröpf-<lb/><figure><head>Fig. 94. </head><p>Vergrößerter Rahmtropfen nach<lb/> vollendeter Butterung (35 Minuten) nach Rhode.<lb/> — <hi rendition="#aq">k</hi> Butterklümpchen, <hi rendition="#aq">l</hi> kleinſte Fettkügelchen in<lb/> der Buttermilch.</p></figure><lb/> chen finden. Das eben Erwähnte gibt auch eine befriedigende Erklärung für die That-<lb/> ſache, daß in der Buttermilch nur die kleinſten Milchkügelchen zurückbleiben und für<lb/> die Butterabſcheidung nicht mit herangezogen werden können.</p><lb/> <p>Die Ausbeute an Butter wird vermehrt, wenn der Rahm nicht im ſüßen,<lb/> ſondern im geſäuerten Zuſtande verbuttert wird. Durch die ſich unter dem Einfluſſe<lb/> des Sauerſtoffes der Luft ſich bildende Milchſäure wird nach der älteren Anſchauung<lb/><figure><head>Fig. 95.</head></figure><lb/><figure><head>Fig. 96.</head></figure><lb/><figure><head>Fig. 97.</head></figure><lb/><figure><p>Fig. 95. Clifton’ſches atmoſphäriſches Butterfaß vom land- und forſtwirthſchaftlichen Verkehrs-<lb/> bureau — Wien. — Preis: zu 3 Liter 5 fl. (10 Mark), zu 14 Liter 14 fl. (28 Mark).</p><lb/><p>Fig. 96. Clifton’ſches atmoſphäriſches Butterfaß im Durchſchnitte.</p><lb/><p>Fig. 97. Anthony’ſche Buttermaſchine von Chr. Schubart & Heſſe — Dresden. — Preis: für 4 Kilogr.<lb/> Butter 24 Mark (12 fl.), für 15 Kilogr. Butter 54 Mark (27 fl.).</p></figure><lb/></p> </div> </div> </div> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [149/0165]
Die Rindviehzucht.
Zweck, die flüſſigen Fetttröpfchen durch Erſchütterung in den ſtarren Zuſtand zu
überführen. Nach weiterer, wenn auch ſchwächerer Bearbeitung tritt, ohne daß vorher
an der Milch eine Veränderung zu bemerken iſt, faſt plötzlich die Bildung von
Butterklümpchen auf und zwar am leichteſten bei einer Butterungstemperatur von
18°C., welche den erſtarrten Fettkügel-
chen einen beſtimmten Grad feſtweicher
Conſiſtenz verleiht. Durch jeden Schlag
oder Stoß werden nicht alle Kügelchen
gleichzeitig erſchüttert, weil ein Ausweichen
derſelben in der bewegten Flüſſigkeit ſtatt-
findet. Das Buttern der Milch, bei welcher
die Milchkügelchen weiter von einander ent-
fernt ſind als beim Rahme, benöthigt daher
mehr Zeit als das Buttern des Rahmes.
Letzteres erfolgt auch deshalb ſchneller, weil
ſich in dem Rahme vorwiegend die größten,
am leichteſten ſich vereinigenden Fetttröpf-
[Abbildung Fig. 94. Vergrößerter Rahmtropfen nach
vollendeter Butterung (35 Minuten) nach Rhode.
— k Butterklümpchen, l kleinſte Fettkügelchen in
der Buttermilch.]
chen finden. Das eben Erwähnte gibt auch eine befriedigende Erklärung für die That-
ſache, daß in der Buttermilch nur die kleinſten Milchkügelchen zurückbleiben und für
die Butterabſcheidung nicht mit herangezogen werden können.
Die Ausbeute an Butter wird vermehrt, wenn der Rahm nicht im ſüßen,
ſondern im geſäuerten Zuſtande verbuttert wird. Durch die ſich unter dem Einfluſſe
des Sauerſtoffes der Luft ſich bildende Milchſäure wird nach der älteren Anſchauung
[Abbildung Fig. 95.]
[Abbildung Fig. 96.]
[Abbildung Fig. 97.]
[Abbildung Fig. 95. Clifton’ſches atmoſphäriſches Butterfaß vom land- und forſtwirthſchaftlichen Verkehrs-
bureau — Wien. — Preis: zu 3 Liter 5 fl. (10 Mark), zu 14 Liter 14 fl. (28 Mark).
Fig. 96. Clifton’ſches atmoſphäriſches Butterfaß im Durchſchnitte.
Fig. 97. Anthony’ſche Buttermaſchine von Chr. Schubart & Heſſe — Dresden. — Preis: für 4 Kilogr.
Butter 24 Mark (12 fl.), für 15 Kilogr. Butter 54 Mark (27 fl.).]
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |