Krafft, Guido: Lehrbuch der Landwirthschaft auf wissenschaftlicher und praktischer Grundlage. Bd. 1. Berlin, 1875.Abgemeine Ackerbaulehre. Die Kosten der Drainage richten sich nach den Kosten der Erdarbeiten und Nivellement, Planaufstellung etc. ......... 5 Mark 1000 Meter Graben ausschachten a 8 Pf. ..... 80 " 2520 Stück 0.35 M. langer Röhren von 40 Mm. Durch- messer per Tausend 15 Mark ........ 38 " 340 Stück 0.35 M. langer Röhren von 80 Mm. Durch- messer per Tausend 30 Mark ........ 10 " Röhrenlegen und Verschütten a Meter 3.5 Pf. .... 35 " 4 Gespannstage zum Röhren zuführen etc. a 5 Mark .. 20 " Technische Leitung, Aufsicht etc. 5 % des vorigen Capitals- aufwandes .............. 9 " per 1 Hektar in Summa 197 Mark (98 fl. 50). Bei größerer Drainentfernung, leichterer Grabenarbeit verringern sich die Kosten Die meiste Veranlassung, daß die Drainage unwirksam wird, geben die Ver- Abgemeine Ackerbaulehre. Die Koſten der Drainage richten ſich nach den Koſten der Erdarbeiten und Nivellement, Planaufſtellung ꝛc. ......... 5 Mark 1000 Meter Graben ausſchachten à 8 Pf. ..... 80 „ 2520 Stück 0.35 M. langer Röhren von 40 Mm. Durch- meſſer per Tauſend 15 Mark ........ 38 „ 340 Stück 0.35 M. langer Röhren von 80 Mm. Durch- meſſer per Tauſend 30 Mark ........ 10 „ Röhrenlegen und Verſchütten à Meter 3.5 Pf. .... 35 „ 4 Geſpannstage zum Röhren zuführen ꝛc. à 5 Mark .. 20 „ Techniſche Leitung, Aufſicht ꝛc. 5 % des vorigen Capitals- aufwandes .............. 9 „ per 1 Hektar in Summa 197 Mark (98 fl. 50). Bei größerer Drainentfernung, leichterer Grabenarbeit verringern ſich die Koſten Die meiſte Veranlaſſung, daß die Drainage unwirkſam wird, geben die Ver- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <div n="6"> <pb facs="#f0098" n="80"/> <fw place="top" type="header">Abgemeine Ackerbaulehre.</fw><lb/> <p>Die <hi rendition="#g">Koſten</hi> der Drainage richten ſich nach den Koſten der Erdarbeiten und<lb/> dem Materialverbrauche. Für letzteren iſt die Entfernung und das Kaliber der<lb/> Drains maßgebend. Bei 10 Meter Entfernung der Drainzüge beträgt z. B.<lb/> die Grabenlänge auf 1 Hektar 1000 Meter, wofür ſammt Einrechnung der durch<lb/> Zerbrechen unbrauchbar werdenden Röhren rund 2860 Stück 0.35 Meter langer<lb/> Röhren nothwendig ſind. Das Tauſend gebrannter Röhren koſtet je nach dem Röhren-<lb/> durchmeſſer 15—30 Mark. 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Nachdem ſich dieſe Koſten bei der langen<lb/> Dauer der Drainanlage auf eine Reihe von Jahren vertheilen, ſo beläuft ſich der<lb/> Jahresaufwand für ein drainirtes Feld nur auf 5 % Zins und 2 bis höchſtens 3 %<lb/> Amortiſation und Reparatur d. i. in unſerem obigen Falle auf 13.80—15.70 Mark<lb/> (6.90—7.85 fl.). Dieſem jährlichen Aufwande ſtehen oft bedeutende durch die<lb/> Drainage herbeigeführte Mehrerträge gegenüber, welche ſich jedoch in ihrer vollen<lb/> Wirkung erſt zwei, drei Jahre nach der erſten Anlage zeigen, dann aber 30, 60 bis<lb/> 200 % des Ertrages vor dem Drainiren ausmachen können. Soll dieſe Erhöhung der<lb/> Fruchtbarkeit bleibend ſein, ſo muß die Drainage nicht nur ſtets wirkſam erhalten<lb/> werden, ſondern es muß auch für den durch die Drainage hervorgebrachten ſchnelleren<lb/> Umſatz der Pflanzennährſtoffe im Boden ausreichender Düngererſatz geboten werden.</p><lb/> <p>Die meiſte Veranlaſſung, daß die Drainage unwirkſam wird, geben die Ver-<lb/> ſtopfungen der Drainzüge durch Pflanzenwurzeln, Thiere und Schlammabſatz. Die-<lb/> ſelben ſind nur durch Aufreißen der Gräben und Erneuern der Drainzüge zu beheben.<lb/> Um derartige koſtſpielige Reparaturen möglichſt zu vermeiden, wird man ſchon bei der<lb/> erſten Anlage auf die Möglichkeit derartiger Verſtopfungen Rückſicht zu nehmen haben.<lb/> Sind z. 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Abgemeine Ackerbaulehre.
Die Koſten der Drainage richten ſich nach den Koſten der Erdarbeiten und
dem Materialverbrauche. Für letzteren iſt die Entfernung und das Kaliber der
Drains maßgebend. Bei 10 Meter Entfernung der Drainzüge beträgt z. B.
die Grabenlänge auf 1 Hektar 1000 Meter, wofür ſammt Einrechnung der durch
Zerbrechen unbrauchbar werdenden Röhren rund 2860 Stück 0.35 Meter langer
Röhren nothwendig ſind. Das Tauſend gebrannter Röhren koſtet je nach dem Röhren-
durchmeſſer 15—30 Mark. Die Koſten für einen bindigen Lehmboden ſtellen ſich
für ein Hektar auf folgende Summen:
Nivellement, Planaufſtellung ꝛc. ......... 5 Mark
1000 Meter Graben ausſchachten à 8 Pf. ..... 80 „
2520 Stück 0.35 M. langer Röhren von 40 Mm. Durch-
meſſer per Tauſend 15 Mark ........ 38 „
340 Stück 0.35 M. langer Röhren von 80 Mm. Durch-
meſſer per Tauſend 30 Mark ........ 10 „
Röhrenlegen und Verſchütten à Meter 3.5 Pf. .... 35 „
4 Geſpannstage zum Röhren zuführen ꝛc. à 5 Mark .. 20 „
Techniſche Leitung, Aufſicht ꝛc. 5 % des vorigen Capitals-
aufwandes .............. 9 „
per 1 Hektar in Summa 197 Mark (98 fl. 50).
Bei größerer Drainentfernung, leichterer Grabenarbeit verringern ſich die Koſten
per Hektar auf 170 Mark (85 fl.), ſteigern ſich jedoch unter ſchwierigen Verhält-
niſſen bis auf 225 Mark (112 fl. 50 kr.). Nachdem ſich dieſe Koſten bei der langen
Dauer der Drainanlage auf eine Reihe von Jahren vertheilen, ſo beläuft ſich der
Jahresaufwand für ein drainirtes Feld nur auf 5 % Zins und 2 bis höchſtens 3 %
Amortiſation und Reparatur d. i. in unſerem obigen Falle auf 13.80—15.70 Mark
(6.90—7.85 fl.). Dieſem jährlichen Aufwande ſtehen oft bedeutende durch die
Drainage herbeigeführte Mehrerträge gegenüber, welche ſich jedoch in ihrer vollen
Wirkung erſt zwei, drei Jahre nach der erſten Anlage zeigen, dann aber 30, 60 bis
200 % des Ertrages vor dem Drainiren ausmachen können. Soll dieſe Erhöhung der
Fruchtbarkeit bleibend ſein, ſo muß die Drainage nicht nur ſtets wirkſam erhalten
werden, ſondern es muß auch für den durch die Drainage hervorgebrachten ſchnelleren
Umſatz der Pflanzennährſtoffe im Boden ausreichender Düngererſatz geboten werden.
Die meiſte Veranlaſſung, daß die Drainage unwirkſam wird, geben die Ver-
ſtopfungen der Drainzüge durch Pflanzenwurzeln, Thiere und Schlammabſatz. Die-
ſelben ſind nur durch Aufreißen der Gräben und Erneuern der Drainzüge zu beheben.
Um derartige koſtſpielige Reparaturen möglichſt zu vermeiden, wird man ſchon bei der
erſten Anlage auf die Möglichkeit derartiger Verſtopfungen Rückſicht zu nehmen haben.
Sind z. B. bei Torfboden oder kalkreichen Bodenarten Schlammabſätze von kohlen-
ſaurem Kalk und Eiſenoxydhydrat zu erwarten, ſo wählt man von vornherein ein
engeres Röhrenkaliber, damit durch ſtetes Vollfließen der Röhren der Luftzutritt,
welcher das Abſetzen dieſer Niederſchläge bewirkt, ausgeſchloſſen bleibt. Iſt nach der
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