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Krafft, Guido: Lehrbuch der Landwirthschaft auf wissenschaftlicher und praktischer Grundlage. Bd. 1. Berlin, 1875.

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Die Melioration.
Grabentheile ausschachten kann. Die Grabensohle wird nur so schmal (3--15 Cm.)
ausgehoben, daß gerade die Drainröhre Platz findet. Wesentlich erleichtert wird die
Grabenarbeit durch die Verwendung englischer Draingeräthe.
Ein Satz solcher Geräthe besteht gewöhnlich aus 3 Drainspaten,
Fig. 17, verschiedener Größe, deren verjüngtes Blatt den zweck-
mäßigsten Grabendimensionen bei bindigerem Boden angepaßt
ist, ferner aus einem Hohlspaten für den festeren Untergrund,
2 Schaufelhaken und dem Schwanenhals, Fig. 18, zum Ent-
fernen der abgebröckelten Erde. Anstatt der Säuberung mit
dem Schwanenhalse läßt man auch die Sohle mit einem Reisig-
besen auskehren und überdies muldenförmig mit rund ge-
schnittenen, an Stangen befestigten Holzstücken zusammenstampfen.
Die mit dem Graben ausgehobene Erde wirft man auf die
[Abbildung] Fig. 16.

Querschnitt
durch einen Graben für
einen Sammeldrain.

eine Seite, während auf die andere Grabenseite mittlerweile die erforderlichen Drain-
röhren zugeführt werden.

Mit dem Legen der Röhren be-
ginnt man gleichfals am tiefsten
Punkte des Terrains. Sie werden
entweder mit der Hand oder dem
Legehaken in die richtige Lage in die
Grabensohle gebracht und sorgfältig
aneinander gestoßen. Im sehr fein-
sandigen, sich verschlemmenden
Boden schützt man zuweilen die
Stoßfugen mit kurzen, über die
Drainröhren geschobenen Röhren-
stücken von größerem Durchmesser,
den Muffen, Fig. 19. Für gewöhn-
lich läßt man jedoch die Muffen
weg, da sie die Anlage nicht nur
vertheuern, sondern auch das Ein-
strömen des Wassers durch die Stoß-
fugen hemmen. Bei lockerem Erd-
reiche schiebt man kleine Brettchen
unter die Röhren oder spreitzt sie
zur Sicherung ihrer Lage gegen die

[Abbildung] Fig. 17.

Englischer
Drainspaten.

[Abbildung] Fig. 18.

Schwanenhals.

Grabenwand. Gleich nach dem Legen wird der Graben mit der zur Seite gelegten
Erde vorsichtig, damit die Röhren nicht
aus ihrer Lage kommen, wieder zugefüllt.
Bei leicht verschlemmendem Boden giebt
man unmittelbar auf die Drainröhren
[Abbildung] Fig. 19.

Zwei durch eine Muffe verbundene
Drainröhren.

eine Schichte thoniger Erde, um ein Verstopfen der Drainzüge zu verhindern.

Die Melioration.
Grabentheile ausſchachten kann. Die Grabenſohle wird nur ſo ſchmal (3—15 Cm.)
ausgehoben, daß gerade die Drainröhre Platz findet. Weſentlich erleichtert wird die
Grabenarbeit durch die Verwendung engliſcher Draingeräthe.
Ein Satz ſolcher Geräthe beſteht gewöhnlich aus 3 Drainſpaten,
Fig. 17, verſchiedener Größe, deren verjüngtes Blatt den zweck-
mäßigſten Grabendimenſionen bei bindigerem Boden angepaßt
iſt, ferner aus einem Hohlſpaten für den feſteren Untergrund,
2 Schaufelhaken und dem Schwanenhals, Fig. 18, zum Ent-
fernen der abgebröckelten Erde. Anſtatt der Säuberung mit
dem Schwanenhalſe läßt man auch die Sohle mit einem Reiſig-
beſen auskehren und überdies muldenförmig mit rund ge-
ſchnittenen, an Stangen befeſtigten Holzſtücken zuſammenſtampfen.
Die mit dem Graben ausgehobene Erde wirft man auf die
[Abbildung] Fig. 16.

Querſchnitt
durch einen Graben für
einen Sammeldrain.

eine Seite, während auf die andere Grabenſeite mittlerweile die erforderlichen Drain-
röhren zugeführt werden.

Mit dem Legen der Röhren be-
ginnt man gleichfals am tiefſten
Punkte des Terrains. Sie werden
entweder mit der Hand oder dem
Legehaken in die richtige Lage in die
Grabenſohle gebracht und ſorgfältig
aneinander geſtoßen. Im ſehr fein-
ſandigen, ſich verſchlemmenden
Boden ſchützt man zuweilen die
Stoßfugen mit kurzen, über die
Drainröhren geſchobenen Röhren-
ſtücken von größerem Durchmeſſer,
den Muffen, Fig. 19. Für gewöhn-
lich läßt man jedoch die Muffen
weg, da ſie die Anlage nicht nur
vertheuern, ſondern auch das Ein-
ſtrömen des Waſſers durch die Stoß-
fugen hemmen. Bei lockerem Erd-
reiche ſchiebt man kleine Brettchen
unter die Röhren oder ſpreitzt ſie
zur Sicherung ihrer Lage gegen die

[Abbildung] Fig. 17.

Engliſcher
Drainſpaten.

[Abbildung] Fig. 18.

Schwanenhals.

Grabenwand. Gleich nach dem Legen wird der Graben mit der zur Seite gelegten
Erde vorſichtig, damit die Röhren nicht
aus ihrer Lage kommen, wieder zugefüllt.
Bei leicht verſchlemmendem Boden giebt
man unmittelbar auf die Drainröhren
[Abbildung] Fig. 19.

Zwei durch eine Muffe verbundene
Drainröhren.

eine Schichte thoniger Erde, um ein Verſtopfen der Drainzüge zu verhindern.

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[79/0097] Die Melioration. Grabentheile ausſchachten kann. Die Grabenſohle wird nur ſo ſchmal (3—15 Cm.) ausgehoben, daß gerade die Drainröhre Platz findet. Weſentlich erleichtert wird die Grabenarbeit durch die Verwendung engliſcher Draingeräthe. Ein Satz ſolcher Geräthe beſteht gewöhnlich aus 3 Drainſpaten, Fig. 17, verſchiedener Größe, deren verjüngtes Blatt den zweck- mäßigſten Grabendimenſionen bei bindigerem Boden angepaßt iſt, ferner aus einem Hohlſpaten für den feſteren Untergrund, 2 Schaufelhaken und dem Schwanenhals, Fig. 18, zum Ent- fernen der abgebröckelten Erde. Anſtatt der Säuberung mit dem Schwanenhalſe läßt man auch die Sohle mit einem Reiſig- beſen auskehren und überdies muldenförmig mit rund ge- ſchnittenen, an Stangen befeſtigten Holzſtücken zuſammenſtampfen. Die mit dem Graben ausgehobene Erde wirft man auf die [Abbildung Fig. 16. Querſchnitt durch einen Graben für einen Sammeldrain.] eine Seite, während auf die andere Grabenſeite mittlerweile die erforderlichen Drain- röhren zugeführt werden. Mit dem Legen der Röhren be- ginnt man gleichfals am tiefſten Punkte des Terrains. Sie werden entweder mit der Hand oder dem Legehaken in die richtige Lage in die Grabenſohle gebracht und ſorgfältig aneinander geſtoßen. Im ſehr fein- ſandigen, ſich verſchlemmenden Boden ſchützt man zuweilen die Stoßfugen mit kurzen, über die Drainröhren geſchobenen Röhren- ſtücken von größerem Durchmeſſer, den Muffen, Fig. 19. Für gewöhn- lich läßt man jedoch die Muffen weg, da ſie die Anlage nicht nur vertheuern, ſondern auch das Ein- ſtrömen des Waſſers durch die Stoß- fugen hemmen. Bei lockerem Erd- reiche ſchiebt man kleine Brettchen unter die Röhren oder ſpreitzt ſie zur Sicherung ihrer Lage gegen die [Abbildung Fig. 17. Engliſcher Drainſpaten.] [Abbildung Fig. 18. Schwanenhals.] Grabenwand. Gleich nach dem Legen wird der Graben mit der zur Seite gelegten Erde vorſichtig, damit die Röhren nicht aus ihrer Lage kommen, wieder zugefüllt. Bei leicht verſchlemmendem Boden giebt man unmittelbar auf die Drainröhren [Abbildung Fig. 19. Zwei durch eine Muffe verbundene Drainröhren.] eine Schichte thoniger Erde, um ein Verſtopfen der Drainzüge zu verhindern.

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Zitationshilfe: Krafft, Guido: Lehrbuch der Landwirthschaft auf wissenschaftlicher und praktischer Grundlage. Bd. 1. Berlin, 1875, S. 79. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/krafft_landwirthschaft01_1875/97>, abgerufen am 22.11.2024.