Krafft, Guido: Lehrbuch der Landwirthschaft auf wissenschaftlicher und praktischer Grundlage. Bd. 1. Berlin, 1875.Allgemeine Ackerbaulehre. [Abbildung]
Fig. 128. bei einfacher Reinigung das AusputzenArbeitsstellung der Dampfdreschmaschine von Clayton & Shuttleworth--Lincoln und Wien. -- Breite 1.4 Meter, Preis sammt 8pferdiger Locomobile, Theer- oder bei doppelter Reinigung das Aus- putzen und Sortiren der Körner. Die Letzteren werden daher von diesen Dresch- maschinen in nahezu marktfertigen Zu- stande geliefert. Bei der größeren Trommel- breite (1.25--1.5 M.) dieser Maschinen und der erhöhteren Leistungsfähigkeit wird stets die Dampfkraft als Motor ver- wendet. Am häufigsten werden die Dresch- maschinen durch transportable Dampf- maschinen, den Locomobilen, in Be- wegung gesetzt, um das Ausdreschen an jedem beliebigen Orte, am Felde selbst oder im Hofe vornehmen zu können. Eine Maschine dieser Art mit 10 Pferdekräften von Ransomes, Sims & Head zeigt die Fig 127 (s. S. 285). Dieselbe ist mit einer Vorrichtung zur Heizung mit Stroh, Schilf, Maisstengeln etc. versehen, welche jedoch leicht abgenommen werden kann, um wie gewöhnlich Holz oder Kohle als Brenn- material verwenden zu können. Der Ein- führungsapparat für Stroh und Stengel besteht aus einem vor die Feuerbüchse ge- legten Walzenpaare mit Einlegetisch das in gleicher Weise wie bei den Häckselschneidern eingerichtet ist. Dieser Einführungsapparat, welcher von der Locomobile selbst in Be- wegung gesetzt wird, hat den Zweck das Stroh fächerartig in der Feuerbüchse aus- zubreiten, um die vollständige Verbrennung desselben zu ermöglichen. Die durch den Rost in den Aschenkasten fallende Asche wird durch die Einleitung von Dampf stets feucht erhalten. Die Maschine consumirt per Pferdekraft und Stunde 12 Kilogr. Stroh oder 3.2 Kilogr. Kohle. Zum Ausdreschen von 100 Garben Weizen sind ungefähr 10--12 Garben Stroh erforderlich. Die Zusammenstellung einer trans- Allgemeine Ackerbaulehre. [Abbildung]
Fig. 128. bei einfacher Reinigung das AusputzenArbeitsſtellung der Dampfdreſchmaſchine von Clayton & Shuttleworth—Lincoln und Wien. — Breite 1.4 Meter, Preis ſammt 8pferdiger Locomobile, Theer- oder bei doppelter Reinigung das Aus- putzen und Sortiren der Körner. Die Letzteren werden daher von dieſen Dreſch- maſchinen in nahezu marktfertigen Zu- ſtande geliefert. Bei der größeren Trommel- breite (1.25—1.5 M.) dieſer Maſchinen und der erhöhteren Leiſtungsfähigkeit wird ſtets die Dampfkraft als Motor ver- wendet. Am häufigſten werden die Dreſch- maſchinen durch transportable Dampf- maſchinen, den Locomobilen, in Be- wegung geſetzt, um das Ausdreſchen an jedem beliebigen Orte, am Felde ſelbſt oder im Hofe vornehmen zu können. Eine Maſchine dieſer Art mit 10 Pferdekräften von Ranſomes, Sims & Head zeigt die Fig 127 (ſ. S. 285). Dieſelbe iſt mit einer Vorrichtung zur Heizung mit Stroh, Schilf, Maisſtengeln ꝛc. verſehen, welche jedoch leicht abgenommen werden kann, um wie gewöhnlich Holz oder Kohle als Brenn- material verwenden zu können. Der Ein- führungsapparat für Stroh und Stengel beſteht aus einem vor die Feuerbüchſe ge- legten Walzenpaare mit Einlegetiſch das in gleicher Weiſe wie bei den Häckſelſchneidern eingerichtet iſt. Dieſer Einführungsapparat, welcher von der Locomobile ſelbſt in Be- wegung geſetzt wird, hat den Zweck das Stroh fächerartig in der Feuerbüchſe aus- zubreiten, um die vollſtändige Verbrennung deſſelben zu ermöglichen. Die durch den Roſt in den Aſchenkaſten fallende Aſche wird durch die Einleitung von Dampf ſtets feucht erhalten. Die Maſchine conſumirt per Pferdekraft und Stunde 12 Kilogr. Stroh oder 3.2 Kilogr. Kohle. Zum Ausdreſchen von 100 Garben Weizen ſind ungefähr 10—12 Garben Stroh erforderlich. Die Zuſammenſtellung einer trans- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <p><pb facs="#f0304" n="286"/><fw place="top" type="header">Allgemeine Ackerbaulehre.</fw><lb/><figure><head>Fig. 128. </head><p>Arbeitsſtellung der Dampfdreſchmaſchine von Clayton & Shuttleworth—Lincoln und Wien. — Breite 1.4 Meter, Preis ſammt 8pferdiger Locomobile, Theer-<lb/> decke, Treibriemen ꝛc. 11800 Mark, 5900 fl., Leiſtungsfähigkeit in 10 Stunden 165 Hectol. Wintergetreide, 220 Hectol. Sommergetreide.</p></figure><lb/> bei einfacher Reinigung das Ausputzen<lb/> oder bei doppelter Reinigung das Aus-<lb/> putzen und Sortiren der Körner. Die<lb/> Letzteren werden daher von dieſen Dreſch-<lb/> maſchinen in nahezu marktfertigen Zu-<lb/> ſtande geliefert. Bei der größeren Trommel-<lb/> breite (1.25—1.5 M.) dieſer Maſchinen<lb/> und der erhöhteren Leiſtungsfähigkeit wird<lb/> ſtets die Dampfkraft als Motor ver-<lb/> wendet. Am häufigſten werden die Dreſch-<lb/> maſchinen durch transportable Dampf-<lb/> maſchinen, den Locomobilen, in Be-<lb/> wegung geſetzt, um das Ausdreſchen an<lb/> jedem beliebigen Orte, am Felde ſelbſt<lb/> oder im Hofe vornehmen zu können. Eine<lb/> Maſchine dieſer Art mit 10 Pferdekräften<lb/> von Ranſomes, Sims & Head zeigt die<lb/> Fig 127 (ſ. S. 285). Dieſelbe iſt mit<lb/> einer Vorrichtung zur Heizung mit Stroh,<lb/> Schilf, Maisſtengeln ꝛc. verſehen, welche<lb/> jedoch leicht abgenommen werden kann, um<lb/> wie gewöhnlich Holz oder Kohle als Brenn-<lb/> material verwenden zu können. Der Ein-<lb/> führungsapparat für Stroh und Stengel<lb/> beſteht aus einem vor die Feuerbüchſe ge-<lb/> legten Walzenpaare mit Einlegetiſch das in<lb/> gleicher Weiſe wie bei den Häckſelſchneidern<lb/> eingerichtet iſt. Dieſer Einführungsapparat,<lb/> welcher von der Locomobile ſelbſt in Be-<lb/> wegung geſetzt wird, hat den Zweck das<lb/> Stroh fächerartig in der Feuerbüchſe aus-<lb/> zubreiten, um die vollſtändige Verbrennung<lb/> deſſelben zu ermöglichen. Die durch den Roſt<lb/> in den Aſchenkaſten fallende Aſche wird<lb/> durch die Einleitung von Dampf ſtets feucht<lb/> erhalten. Die Maſchine conſumirt per<lb/> Pferdekraft und Stunde 12 Kilogr. Stroh<lb/> oder 3.2 Kilogr. Kohle. Zum Ausdreſchen<lb/> von 100 Garben Weizen ſind ungefähr<lb/> 10—12 Garben Stroh erforderlich.</p><lb/> <p>Die Zuſammenſtellung einer trans-<lb/> portablen Dampfdreſchmaſchine mit einer<lb/> Locomobile nach der vorzüglichen Con-<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [286/0304]
Allgemeine Ackerbaulehre.
[Abbildung Fig. 128. Arbeitsſtellung der Dampfdreſchmaſchine von Clayton & Shuttleworth—Lincoln und Wien. — Breite 1.4 Meter, Preis ſammt 8pferdiger Locomobile, Theer-
decke, Treibriemen ꝛc. 11800 Mark, 5900 fl., Leiſtungsfähigkeit in 10 Stunden 165 Hectol. Wintergetreide, 220 Hectol. Sommergetreide.]
bei einfacher Reinigung das Ausputzen
oder bei doppelter Reinigung das Aus-
putzen und Sortiren der Körner. Die
Letzteren werden daher von dieſen Dreſch-
maſchinen in nahezu marktfertigen Zu-
ſtande geliefert. Bei der größeren Trommel-
breite (1.25—1.5 M.) dieſer Maſchinen
und der erhöhteren Leiſtungsfähigkeit wird
ſtets die Dampfkraft als Motor ver-
wendet. Am häufigſten werden die Dreſch-
maſchinen durch transportable Dampf-
maſchinen, den Locomobilen, in Be-
wegung geſetzt, um das Ausdreſchen an
jedem beliebigen Orte, am Felde ſelbſt
oder im Hofe vornehmen zu können. Eine
Maſchine dieſer Art mit 10 Pferdekräften
von Ranſomes, Sims & Head zeigt die
Fig 127 (ſ. S. 285). Dieſelbe iſt mit
einer Vorrichtung zur Heizung mit Stroh,
Schilf, Maisſtengeln ꝛc. verſehen, welche
jedoch leicht abgenommen werden kann, um
wie gewöhnlich Holz oder Kohle als Brenn-
material verwenden zu können. Der Ein-
führungsapparat für Stroh und Stengel
beſteht aus einem vor die Feuerbüchſe ge-
legten Walzenpaare mit Einlegetiſch das in
gleicher Weiſe wie bei den Häckſelſchneidern
eingerichtet iſt. Dieſer Einführungsapparat,
welcher von der Locomobile ſelbſt in Be-
wegung geſetzt wird, hat den Zweck das
Stroh fächerartig in der Feuerbüchſe aus-
zubreiten, um die vollſtändige Verbrennung
deſſelben zu ermöglichen. Die durch den Roſt
in den Aſchenkaſten fallende Aſche wird
durch die Einleitung von Dampf ſtets feucht
erhalten. Die Maſchine conſumirt per
Pferdekraft und Stunde 12 Kilogr. Stroh
oder 3.2 Kilogr. Kohle. Zum Ausdreſchen
von 100 Garben Weizen ſind ungefähr
10—12 Garben Stroh erforderlich.
Die Zuſammenſtellung einer trans-
portablen Dampfdreſchmaſchine mit einer
Locomobile nach der vorzüglichen Con-
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