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Krafft, Guido: Lehrbuch der Landwirthschaft auf wissenschaftlicher und praktischer Grundlage. Bd. 1. Berlin, 1875.

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Allgemeine Ackerbaulehre.
weiterem Vorrücken der Maschine gleiten diese Büschel längs den zugeschärften Finger-
kanten in den Winkel zwischen Messerschneide und Finger, um dort bei der Ver-
schiebung des Messers an die Fingerkante angepreßt und schließlich bei dem Durch-
gange des Messers durch den Fingerschlitz abgeschnitten zu werden. Bei entsprechender
Geschwindigkeit der Schneiden, welche bei Sägemessern geringer ausfallen kann und so
bedeutend sein muß, daß der Halm nicht ausweichen kann, wird ein Theil der Halme
auch ohne Andrücken an die Finger abgeschnitten. Damit das stehende Getreide oder Gras
sicher und rein von dem gemähten abgetheilt wird, befindet sich an jenem Ende des
Schneideapparates, welches den Fahrrädern entgegengesetzt ist, ein Theiler. Derselbe besteht
aus einem beweglichen, zugespitzten Schuh und zwei aufgesetzten Rundeisenstangen.

Die Messer werden in demselben Momente, als sie seitwärts gehen, auch noch
gleichzeitig mit der Fortbewegung der ganzen Maschine, nach vorwärts bewegt. Die
Art und Weise dieser Bewegung bedingt im Zusammenhange mit der Scheerenzahl
die Schönheit und Gleichmäßigkeit des Schnittes. Die zuverläßlichsten Anhaltspunkte
zur Beurtheilung des Schnittes ergiebt die graphische Darstellung oder das Diagramm
der Messerbewegung.

Die erforderlichen Momente zur Construction des Diagramms 1) ergeben sich aus dem
Kopfe der nachstehenden Tabelle, in welcher die Abmessungen (in Cm.) des Schneideapparates
mehrere der bekanntesten Mähemaschinen aufgenommen sind.

[Tabelle]

Zur Erläuterung sei erwähnt, daß man unter Abscheerungswinkel jenen Winkel ver-
steht, welchen die Schneidekante des Messers mit der Fiugerkante oder der Zugrichtung bildet.
Unter horizontalem Hub versteht man die horizontale Verschiebung der Messer.

1) Näheres G. Krafft, Der Schnitt der Getreidemähemaschinen. Landw. Wchbl.
Wien 1870. Nr. 1.

Allgemeine Ackerbaulehre.
weiterem Vorrücken der Maſchine gleiten dieſe Büſchel längs den zugeſchärften Finger-
kanten in den Winkel zwiſchen Meſſerſchneide und Finger, um dort bei der Ver-
ſchiebung des Meſſers an die Fingerkante angepreßt und ſchließlich bei dem Durch-
gange des Meſſers durch den Fingerſchlitz abgeſchnitten zu werden. Bei entſprechender
Geſchwindigkeit der Schneiden, welche bei Sägemeſſern geringer ausfallen kann und ſo
bedeutend ſein muß, daß der Halm nicht ausweichen kann, wird ein Theil der Halme
auch ohne Andrücken an die Finger abgeſchnitten. Damit das ſtehende Getreide oder Gras
ſicher und rein von dem gemähten abgetheilt wird, befindet ſich an jenem Ende des
Schneideapparates, welches den Fahrrädern entgegengeſetzt iſt, ein Theiler. Derſelbe beſteht
aus einem beweglichen, zugeſpitzten Schuh und zwei aufgeſetzten Rundeiſenſtangen.

Die Meſſer werden in demſelben Momente, als ſie ſeitwärts gehen, auch noch
gleichzeitig mit der Fortbewegung der ganzen Maſchine, nach vorwärts bewegt. Die
Art und Weiſe dieſer Bewegung bedingt im Zuſammenhange mit der Scheerenzahl
die Schönheit und Gleichmäßigkeit des Schnittes. Die zuverläßlichſten Anhaltspunkte
zur Beurtheilung des Schnittes ergiebt die graphiſche Darſtellung oder das Diagramm
der Meſſerbewegung.

Die erforderlichen Momente zur Conſtruction des Diagramms 1) ergeben ſich aus dem
Kopfe der nachſtehenden Tabelle, in welcher die Abmeſſungen (in Cm.) des Schneideapparates
mehrere der bekannteſten Mähemaſchinen aufgenommen ſind.

[Tabelle]

Zur Erläuterung ſei erwähnt, daß man unter Abſcheerungswinkel jenen Winkel ver-
ſteht, welchen die Schneidekante des Meſſers mit der Fiugerkante oder der Zugrichtung bildet.
Unter horizontalem Hub verſteht man die horizontale Verſchiebung der Meſſer.

1) Näheres G. Krafft, Der Schnitt der Getreidemähemaſchinen. Landw. Wchbl.
Wien 1870. Nr. 1.
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[248/0266] Allgemeine Ackerbaulehre. weiterem Vorrücken der Maſchine gleiten dieſe Büſchel längs den zugeſchärften Finger- kanten in den Winkel zwiſchen Meſſerſchneide und Finger, um dort bei der Ver- ſchiebung des Meſſers an die Fingerkante angepreßt und ſchließlich bei dem Durch- gange des Meſſers durch den Fingerſchlitz abgeſchnitten zu werden. Bei entſprechender Geſchwindigkeit der Schneiden, welche bei Sägemeſſern geringer ausfallen kann und ſo bedeutend ſein muß, daß der Halm nicht ausweichen kann, wird ein Theil der Halme auch ohne Andrücken an die Finger abgeſchnitten. Damit das ſtehende Getreide oder Gras ſicher und rein von dem gemähten abgetheilt wird, befindet ſich an jenem Ende des Schneideapparates, welches den Fahrrädern entgegengeſetzt iſt, ein Theiler. Derſelbe beſteht aus einem beweglichen, zugeſpitzten Schuh und zwei aufgeſetzten Rundeiſenſtangen. Die Meſſer werden in demſelben Momente, als ſie ſeitwärts gehen, auch noch gleichzeitig mit der Fortbewegung der ganzen Maſchine, nach vorwärts bewegt. Die Art und Weiſe dieſer Bewegung bedingt im Zuſammenhange mit der Scheerenzahl die Schönheit und Gleichmäßigkeit des Schnittes. Die zuverläßlichſten Anhaltspunkte zur Beurtheilung des Schnittes ergiebt die graphiſche Darſtellung oder das Diagramm der Meſſerbewegung. Die erforderlichen Momente zur Conſtruction des Diagramms 1) ergeben ſich aus dem Kopfe der nachſtehenden Tabelle, in welcher die Abmeſſungen (in Cm.) des Schneideapparates mehrere der bekannteſten Mähemaſchinen aufgenommen ſind. Zur Erläuterung ſei erwähnt, daß man unter Abſcheerungswinkel jenen Winkel ver- ſteht, welchen die Schneidekante des Meſſers mit der Fiugerkante oder der Zugrichtung bildet. Unter horizontalem Hub verſteht man die horizontale Verſchiebung der Meſſer. 1) Näheres G. Krafft, Der Schnitt der Getreidemähemaſchinen. Landw. Wchbl. Wien 1870. Nr. 1.

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Zitationshilfe: Krafft, Guido: Lehrbuch der Landwirthschaft auf wissenschaftlicher und praktischer Grundlage. Bd. 1. Berlin, 1875, S. 248. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/krafft_landwirthschaft01_1875/266>, abgerufen am 22.11.2024.