Krafft, Guido: Lehrbuch der Landwirthschaft auf wissenschaftlicher und praktischer Grundlage. Bd. 1. Berlin, 1875.Die Bodenbearbeitung. Ein Tiefergehen der Schwingpflüge wird auch durch kleinere Pferde und längere Die Breite der Pflugfurche wird durch Seitenanficht und Fig. 43 Grundriß 3. Das Zugkrafterforderniß des Pfluges. Die Zugkraft, welche der Pflug zur Ausführung seiner Arbeit erfordert, ist 1. Die Bodenbeschaffenheit. Gebundene, sehr feuchte Bodenarten werden 2. Die Pflugconstruction. Nach Versuchen von Pusey und Handley 1) 1) Nach Hamm. "Pflug und Pflügen." S. 498.
Die Bodenbearbeitung. Ein Tiefergehen der Schwingpflüge wird auch durch kleinere Pferde und längere Die Breite der Pflugfurche wird durch Seitenanficht und Fig. 43 Grundriß 3. Das Zugkrafterforderniß des Pfluges. Die Zugkraft, welche der Pflug zur Ausführung ſeiner Arbeit erfordert, iſt 1. Die Bodenbeſchaffenheit. Gebundene, ſehr feuchte Bodenarten werden 2. Die Pflugconſtruction. Nach Verſuchen von Puſey und Handley 1) 1) Nach Hamm. „Pflug und Pflügen.“ S. 498.
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Die Bodenbearbeitung.
Ein Tiefergehen der Schwingpflüge wird auch durch kleinere Pferde und längere
Zugſtränge, der Stelzpflüge durch Heben der Stelze erzielt. Vorübergehend wird
der Schwing- und der Stelzpflug durch Heben
der Sterzen tiefer in den Boden ein-
dringen. Bei Räderpflügen wird der größere
Tiefgang durch Verlängern des Grindels
oder durch Senkung des Grindelkopfes er-
reicht. Der Grindel wird verlängert, wenn
der die Zugkette haltende Vorſtecknagel weiter
nach vorne durch den mit einer Reihe von
Löchern verſehenen Grindel geſteckt wird. Das
Drücken auf die Sterzen läßt den Räderpflug
vorübergehend tiefer gehen.
Die Breite der Pflugfurche wird durch
den am Grindelkopfe, Fig. 43 A, oder an
dem Vordergeſtelle angebrachten horizontal
ſtehenden Stellungsbügel regulirt. Wird der
Zughaken im Stellungsbügel nach rechts
gegen die Landſeite des Pfluges verſchoben,
ſo nimmt der Pflug eine größere Breite, da
dann das Schar einen weniger ſpitzen Winkel
gegen die Zuglinie macht, daher einen breiteren
Schnitt ausführt und umgekehrt.
[Abbildung Fig. 42 Seitenanficht und Fig. 43 Grundriß
des Regulators am Ball'ſchen Pfluge. — B ein
um dem Bolzen C zur Regulirung des Tief-
ganges drehbarer Kamm, welcher durch den
doppelzinkigen Vorſtecknagel D in der horizontal
ſtehenden Schiene A zur Regulirung der
Furchenbreite fixirt werden kann.]
3. Das Zugkrafterforderniß des Pfluges.
Die Zugkraft, welche der Pflug zur Ausführung ſeiner Arbeit erfordert, iſt
von ſehr vielen Umſtänden abhängig. Es können ſich in dieſer Hinſicht bei der Be-
arbeitung von Ackerland Unterſchiede von 100—200 Kilogr. Zugkraft ergeben. Bei
gleicher Bodenbeſchaffenheit ſteigert ſich der Bedarf bei dem Aufbrechen von Wieſen-
land um weitere 50 Kilogr. Den hervorragendſten Einfluß auf den Zugkraftbedarf
nehmen:
1. Die Bodenbeſchaffenheit. Gebundene, ſehr feuchte Bodenarten werden
unzweifelhaft dem Eindringen des Pfluges in den Boden größeren Widerſtand ent-
gegenſtellen, als lockere Bodenarten von mäßigem Feuchtigkeitsgehalte. Reichlich mit
Wurzeln und Pflanzenreſten verſehener Boden wird gleichfalls mehr Widerſtand dem
Pfluge verurſachen. Ebenſo wird der Aufwand an Zugkraft mit der Tiefe und
Breite der Arbeit zunehmen.
2. Die Pflugconſtruction. Nach Verſuchen von Puſey und Handley 1)
gehen Räderpflüge leichter als Schwingpflüge ſo lange ſich die Räder des Vorder-
geſtelles nicht mit Erde belegt haben. Zwei Pflüge mit völlig gleichen Pflugkörpern,
der eine jedoch mit kurzem Grindel als Schwingpflug, der andere mit Rädern ergaben,
1) Nach Hamm. „Pflug und Pflügen.“ S. 498.
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