Krafft, Guido: Lehrbuch der Landwirthschaft auf wissenschaftlicher und praktischer Grundlage. Bd. 1. Berlin, 1875.Die Bodenbearbeitung. einander und mit dem Pflugbaume. Bei einigen Pflügen (Kleyle, Zugmayer--Wiener-Neustadt, Vidats--Pest) ist sie nicht wie gewöhnlich fest, sondern derart mit dem Pflugbaume rerbunden, daß der ganze Pflugkörper zur Erreichung einer größeren Furchentiefe gesenkt und gehoben werden kann. 5. Die Sohle (Schlitten) sichert den ruhigen Gang des Pfluges, indem sie [Abbildung]
Fig. 36. Um das Auswechseln der ganzen abgenützten Sohle zu ersparen, wird zuweilen rück-Schlittenpflugsohle von J. & F. Howard. wärts an der Sohle, z. B. bei dem Grignon Pflug ein kurzes Eisenstück (Ferse) an- geschraubt, welches nach Bedarf nur allein ausgewechselt wird. Bei manchen Pflügen (Sack--Plagwitz, Fig. 37, Eckert--Berlin) sucht man [Abbildung]
Fig. 37. Landseite des Gußstahl-Rajolpfluges für 30--50 Cm. 6. Der Pflugbaum (Grindel). Der Pflugbaum verbindet den Pflugkörper, 1) Dr. W. Hamm. Laudw. Wchbl. Wien. II. Jahrg. S. 485: "Pflug und Pflügen."
Freie Bearbeitung von J. E. Ransome: "Ploughs and Ploughing." Die Bodenbearbeitung. einander und mit dem Pflugbaume. Bei einigen Pflügen (Kleyle, Zugmayer—Wiener-Neuſtadt, Vidats—Peſt) iſt ſie nicht wie gewöhnlich feſt, ſondern derart mit dem Pflugbaume rerbunden, daß der ganze Pflugkörper zur Erreichung einer größeren Furchentiefe geſenkt und gehoben werden kann. 5. Die Sohle (Schlitten) ſichert den ruhigen Gang des Pfluges, indem ſie [Abbildung]
Fig. 36. Um das Auswechſeln der ganzen abgenützten Sohle zu erſparen, wird zuweilen rück-Schlittenpflugſohle von J. & F. Howard. wärts an der Sohle, z. B. bei dem Grignon Pflug ein kurzes Eiſenſtück (Ferſe) an- geſchraubt, welches nach Bedarf nur allein ausgewechſelt wird. Bei manchen Pflügen (Sack—Plagwitz, Fig. 37, Eckert—Berlin) ſucht man [Abbildung]
Fig. 37. Landſeite des Gußſtahl-Rajolpfluges für 30—50 Cm. 6. Der Pflugbaum (Grindel). Der Pflugbaum verbindet den Pflugkörper, 1) Dr. W. Hamm. Laudw. Wchbl. Wien. II. Jahrg. S. 485: „Pflug und Pflügen.“
Freie Bearbeitung von J. E. Ranſome: „Ploughs and Ploughing.“ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <p><pb facs="#f0123" n="105"/><fw place="top" type="header">Die Bodenbearbeitung.</fw><lb/> einander und mit dem Pflugbaume. Bei einigen Pflügen (Kleyle, Zugmayer—Wiener-<lb/> Neuſtadt, Vidats—Peſt) iſt ſie nicht wie gewöhnlich feſt, ſondern derart mit dem<lb/> Pflugbaume rerbunden, daß der ganze Pflugkörper zur Erreichung einer größeren<lb/> Furchentiefe geſenkt und gehoben werden kann.</p><lb/> <p>5. Die <hi rendition="#g">Sohle</hi> (Schlitten) ſichert den ruhigen Gang des Pfluges, indem ſie<lb/> dieſem die nöthige Unterſtützung giebt. Bei älteren Landpflügen beſteht dieſelbe aus<lb/> einem breiten, zuweilen mit Eiſenſchienen beſchlagenen Brette, welches, abgeſehen von<lb/> der raſchen Abnützung, den Nachtheil mit ſich bringt, daß die Furche feſt zuſammen-<lb/> geſchliffen wird. Zweckmäßiger ſind ſchmale, 70—90 Cm. lange, eiſerne Sohlen,<lb/> welche gewöhnlich an der Landſeite etwas aufgebogen werden. (Engliſche Schlitten-<lb/> formen, Fig. 36). Bei einigen Pflügen<lb/> wird die ganze Landſeite von der Sohle<lb/> aufwärts bis zum Pflugbaume durch das<lb/> ſog. Molterbrett (Landſeite) geſchloſſen.<lb/><figure><head>Fig. 36. </head><p>Schlittenpflugſohle von J. & F. Howard.</p></figure><lb/> Um das Auswechſeln der ganzen abgenützten Sohle zu erſparen, wird zuweilen rück-<lb/> wärts an der Sohle, z. B. bei dem Grignon Pflug ein kurzes Eiſenſtück (Ferſe) an-<lb/> geſchraubt, welches nach Bedarf nur allein ausgewechſelt wird.</p><lb/> <p>Bei manchen Pflügen (Sack—Plagwitz, Fig. 37, Eckert—Berlin) ſucht man<lb/> die immerhin erhebliche, gleitende<lb/> Reibung der Sohle durch Um-<lb/> wandlung in rollende Reibung<lb/> abzumindern. Zu dieſem Zwecke<lb/> werden an Stelle der Sohle und<lb/> Landſeite eine oder mehrere Anti-<lb/> frictionsrollen angebracht. Dieſe<lb/> Vorrichtungen müſſen jedoch ſehr<lb/> ſorgfältig ausgeführt werden, wenn<lb/> nicht die erhöhte Zapfenreibung<lb/> durch das Verſchmieren der<lb/> Zapfen mit Erde den beabſichtig-<lb/> ten Erfolg illuſoriſch machen ſoll.</p><lb/> <figure> <head>Fig. 37. </head> <p>Landſeite des Gußſtahl-Rajolpfluges für 30—50 Cm.<lb/> Tiefgang von R. Sack—Plagwitz. — <hi rendition="#aq">A</hi> Querſchnitt des Doppel-<lb/> Grindels bei <hi rendition="#aq">a, F</hi> Sohle, welche an Stelle des Antifrictions-<lb/> rades <hi rendition="#aq">C</hi> geſetzt werden kann; Preis 175 Mark, 87 fl. 50 kr.</p> </figure><lb/> <p>6. Der <hi rendition="#g">Pflugbaum</hi> (Grindel). Der Pflugbaum verbindet den Pflugkörper,<lb/> das Sech ꝛc. mit der Zugkraft und dient zur Aufnahme der Führungs- und Stellungs-<lb/> vorrichtungen. Der Grindel muß hinreichende Stärke beſitzen, da derſelbe allen zu<lb/> beſiegenden, oft bedeutenden Widerſtänden Trotz bieten muß. Bei den continentalen<lb/> und amerikaniſchen Pflügen wird derſelbe gewöhnlich aus Holz (Buchen-, junges<lb/> Eichen-, Eſchen-, Birken-Holz ꝛc.) bei den engliſchen Pflügen aus Eiſen angefertigt.<lb/> Um die eiſernen Grindeln bei möglichſt geringem Gewichte hinreichend dauerhaft zu<lb/> machen, verwendet man zu ihrer Herſtellung nach Hamm <note place="foot" n="1)"><hi rendition="#aq">Dr.</hi> W. Hamm. Laudw. Wchbl. Wien. <hi rendition="#aq">II.</hi> Jahrg. S. 485: „Pflug und Pflügen.“<lb/> Freie Bearbeitung von J. E. Ranſome: <hi rendition="#aq">„Ploughs and Ploughing.“</hi></note>: 1. maſſives Walzeiſen<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [105/0123]
Die Bodenbearbeitung.
einander und mit dem Pflugbaume. Bei einigen Pflügen (Kleyle, Zugmayer—Wiener-
Neuſtadt, Vidats—Peſt) iſt ſie nicht wie gewöhnlich feſt, ſondern derart mit dem
Pflugbaume rerbunden, daß der ganze Pflugkörper zur Erreichung einer größeren
Furchentiefe geſenkt und gehoben werden kann.
5. Die Sohle (Schlitten) ſichert den ruhigen Gang des Pfluges, indem ſie
dieſem die nöthige Unterſtützung giebt. Bei älteren Landpflügen beſteht dieſelbe aus
einem breiten, zuweilen mit Eiſenſchienen beſchlagenen Brette, welches, abgeſehen von
der raſchen Abnützung, den Nachtheil mit ſich bringt, daß die Furche feſt zuſammen-
geſchliffen wird. Zweckmäßiger ſind ſchmale, 70—90 Cm. lange, eiſerne Sohlen,
welche gewöhnlich an der Landſeite etwas aufgebogen werden. (Engliſche Schlitten-
formen, Fig. 36). Bei einigen Pflügen
wird die ganze Landſeite von der Sohle
aufwärts bis zum Pflugbaume durch das
ſog. Molterbrett (Landſeite) geſchloſſen.
[Abbildung Fig. 36. Schlittenpflugſohle von J. & F. Howard.]
Um das Auswechſeln der ganzen abgenützten Sohle zu erſparen, wird zuweilen rück-
wärts an der Sohle, z. B. bei dem Grignon Pflug ein kurzes Eiſenſtück (Ferſe) an-
geſchraubt, welches nach Bedarf nur allein ausgewechſelt wird.
Bei manchen Pflügen (Sack—Plagwitz, Fig. 37, Eckert—Berlin) ſucht man
die immerhin erhebliche, gleitende
Reibung der Sohle durch Um-
wandlung in rollende Reibung
abzumindern. Zu dieſem Zwecke
werden an Stelle der Sohle und
Landſeite eine oder mehrere Anti-
frictionsrollen angebracht. Dieſe
Vorrichtungen müſſen jedoch ſehr
ſorgfältig ausgeführt werden, wenn
nicht die erhöhte Zapfenreibung
durch das Verſchmieren der
Zapfen mit Erde den beabſichtig-
ten Erfolg illuſoriſch machen ſoll.
[Abbildung Fig. 37. Landſeite des Gußſtahl-Rajolpfluges für 30—50 Cm.
Tiefgang von R. Sack—Plagwitz. — A Querſchnitt des Doppel-
Grindels bei a, F Sohle, welche an Stelle des Antifrictions-
rades C geſetzt werden kann; Preis 175 Mark, 87 fl. 50 kr.]
6. Der Pflugbaum (Grindel). Der Pflugbaum verbindet den Pflugkörper,
das Sech ꝛc. mit der Zugkraft und dient zur Aufnahme der Führungs- und Stellungs-
vorrichtungen. Der Grindel muß hinreichende Stärke beſitzen, da derſelbe allen zu
beſiegenden, oft bedeutenden Widerſtänden Trotz bieten muß. Bei den continentalen
und amerikaniſchen Pflügen wird derſelbe gewöhnlich aus Holz (Buchen-, junges
Eichen-, Eſchen-, Birken-Holz ꝛc.) bei den engliſchen Pflügen aus Eiſen angefertigt.
Um die eiſernen Grindeln bei möglichſt geringem Gewichte hinreichend dauerhaft zu
machen, verwendet man zu ihrer Herſtellung nach Hamm 1): 1. maſſives Walzeiſen
1) Dr. W. Hamm. Laudw. Wchbl. Wien. II. Jahrg. S. 485: „Pflug und Pflügen.“
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