Kotzebue, August von: Der Schutzgeist. Leipzig, 1814. Berengar. Wie? auch noch jetzt kann die Vernunft nicht siegen? Weicht meines Glückes mächtigem Gestirn! Azzo. Nur der Gewalt kann Treue unterliegen, Doch biet' ich Dir im Fallen noch die Stirn! Adelheid. So mögtet Ihr die edle Hitze dämpfen! Azzo. Ich kann nicht -- und ich will nicht! Berengar. Nun wohlan! So mögt Ihr um die Beute mit mir käm- pfen -- Die Ehre werd Euch noch -- Mann gegen Mann. Adelheid. Er unbewehrt -- Berengar.
Berengar. Wie? auch noch jetzt kann die Vernunft nicht siegen? Weicht meines Gluͤckes maͤchtigem Gestirn! Azzo. Nur der Gewalt kann Treue unterliegen, Doch biet' ich Dir im Fallen noch die Stirn! Adelheid. So moͤgtet Ihr die edle Hitze daͤmpfen! Azzo. Ich kann nicht — und ich will nicht! Berengar. Nun wohlan! So moͤgt Ihr um die Beute mit mir kaͤm- pfen — Die Ehre werd Euch noch — Mann gegen Mann. Adelheid. Er unbewehrt — Berengar.
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Berengar.
Wie? auch noch jetzt kann die Vernunft nicht
siegen?
Weicht meines Gluͤckes maͤchtigem Gestirn!
Azzo.
Nur der Gewalt kann Treue unterliegen,
Doch biet' ich Dir im Fallen noch die Stirn!
Adelheid.
So moͤgtet Ihr die edle Hitze daͤmpfen!
Azzo.
Ich kann nicht — und ich will nicht!
Berengar.
Nun wohlan!
So moͤgt Ihr um die Beute mit mir kaͤm-
pfen —
Die Ehre werd Euch noch — Mann gegen
Mann.
(zieht)
Adelheid.
Er unbewehrt —
Berengar.
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Zitationshilfe: | Kotzebue, August von: Der Schutzgeist. Leipzig, 1814, S. 173. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kotzebue_schutzgeist_1814/179>, abgerufen am 16.02.2025. |