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Kotzebue, August von: Der Schutzgeist. Leipzig, 1814.

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Antonio.
Nun, damals haben Lieb und Treue
Im Herzen Euch Altäre gebaut;
Durch Euch erblühte mein Glück aufs neue,
Durch Euch ist dieses Mädchen Braut;
Und was ich habe, und was ich besitze,
Von Eurer Gnad' ists ein Geschenk:
Nun fragt noch, ob ich Euch beschütze,
Der Königs-Milde eingedenk?
Wir Alle, so gering wir scheinen,
Wir achten die Treue ein Ehrenkleid,
Nun fragt noch, ob wir Alle für Einen
Im Kampfe stehn für Adelheid?
Doch seyd getrost! zu unsern Hütten
Verirrt kein Spürhund sich so leicht,
Denn wo die Armuth eingeschritten,
Da wird die Habsucht bald verscheucht.
Adelheid.
So bleib' ich ruhig in Euren Händen
Und halte mich verborgen still,
Bis
Antonio.
Nun, damals haben Lieb und Treue
Im Herzen Euch Altaͤre gebaut;
Durch Euch erbluͤhte mein Gluͤck aufs neue,
Durch Euch ist dieses Maͤdchen Braut;
Und was ich habe, und was ich besitze,
Von Eurer Gnad' ists ein Geschenk:
Nun fragt noch, ob ich Euch beschuͤtze,
Der Koͤnigs-Milde eingedenk?
Wir Alle, so gering wir scheinen,
Wir achten die Treue ein Ehrenkleid,
Nun fragt noch, ob wir Alle fuͤr Einen
Im Kampfe stehn fuͤr Adelheid?
Doch seyd getrost! zu unsern Huͤtten
Verirrt kein Spuͤrhund sich so leicht,
Denn wo die Armuth eingeschritten,
Da wird die Habsucht bald verscheucht.
Adelheid.
So bleib' ich ruhig in Euren Haͤnden
Und halte mich verborgen still,
Bis
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[101/0107] Antonio. Nun, damals haben Lieb und Treue Im Herzen Euch Altaͤre gebaut; Durch Euch erbluͤhte mein Gluͤck aufs neue, Durch Euch ist dieses Maͤdchen Braut; Und was ich habe, und was ich besitze, Von Eurer Gnad' ists ein Geschenk: Nun fragt noch, ob ich Euch beschuͤtze, Der Koͤnigs-Milde eingedenk? Wir Alle, so gering wir scheinen, Wir achten die Treue ein Ehrenkleid, Nun fragt noch, ob wir Alle fuͤr Einen Im Kampfe stehn fuͤr Adelheid? Doch seyd getrost! zu unsern Huͤtten Verirrt kein Spuͤrhund sich so leicht, Denn wo die Armuth eingeschritten, Da wird die Habsucht bald verscheucht. Adelheid. So bleib' ich ruhig in Euren Haͤnden Und halte mich verborgen still, Bis

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Zitationshilfe: Kotzebue, August von: Der Schutzgeist. Leipzig, 1814, S. 101. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kotzebue_schutzgeist_1814/107>, abgerufen am 21.11.2024.