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Kotzebue, August von: Menschenhaß und Reue. Berlin, 1790.

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ler, was für Unglück daraus entsteht, wenn man
die Leute nicht kennt.
Eulal. (nach der Uhr sehend) Schon neun Uhr!
Wenn der Herr Graf sich ein Stündchen von sei-
nem Schlafe abgebrochen hat, so kann die Herr-
schaft bald hier seyn. Ich gehe das Meinige zu
thun; thun Sie das Ihrige.

(ab.)
Eilfter Auftritt.
Bittermann (allein)
Ja ja, ich will das Meinige schon thun. Die
ist mir auch so eine; man weiß ja auch nicht, wer
sie ist. Madam Müller! Ja lieber Gott! Ma-
dam Müller. Es giebt der Madam Müllers viele
in der Welt. -- Das weiß ich wohl, daß die gnä-
dige Frau Gräfin mir vor drei Jahren die Madam
Müller so unvermuthet ins Haus gesetzt hat, wie
einen Dintenkleks auf einen Bogen Papier; aber
woher? warum? weswegen? ja, da haperts. --
"Sie soll die innere Wirthschaft führen", sagte die
Frau Gräfin. Je du lieber Gott! hab' ich denn
ler, was fuͤr Ungluͤck daraus entſteht, wenn man
die Leute nicht kennt.
Eulal. (nach der Uhr ſehend) Schon neun Uhr!
Wenn der Herr Graf ſich ein Stuͤndchen von ſei-
nem Schlafe abgebrochen hat, ſo kann die Herr-
ſchaft bald hier ſeyn. Ich gehe das Meinige zu
thun; thun Sie das Ihrige.

(ab.)
Eilfter Auftritt.
Bittermann (allein)
Ja ja, ich will das Meinige ſchon thun. Die
iſt mir auch ſo eine; man weiß ja auch nicht, wer
ſie iſt. Madam Muͤller! Ja lieber Gott! Ma-
dam Muͤller. Es giebt der Madam Muͤllers viele
in der Welt. — Das weiß ich wohl, daß die gnaͤ-
dige Frau Graͤfin mir vor drei Jahren die Madam
Muͤller ſo unvermuthet ins Haus geſetzt hat, wie
einen Dintenkleks auf einen Bogen Papier; aber
woher? warum? weswegen? ja, da haperts. —
„Sie ſoll die innere Wirthſchaft fuͤhren“, ſagte die
Frau Graͤfin. Je du lieber Gott! hab’ ich denn
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[34/0042] ler, was fuͤr Ungluͤck daraus entſteht, wenn man die Leute nicht kennt. Eulal. (nach der Uhr ſehend) Schon neun Uhr! Wenn der Herr Graf ſich ein Stuͤndchen von ſei- nem Schlafe abgebrochen hat, ſo kann die Herr- ſchaft bald hier ſeyn. Ich gehe das Meinige zu thun; thun Sie das Ihrige. (ab.) Eilfter Auftritt. Bittermann (allein) Ja ja, ich will das Meinige ſchon thun. Die iſt mir auch ſo eine; man weiß ja auch nicht, wer ſie iſt. Madam Muͤller! Ja lieber Gott! Ma- dam Muͤller. Es giebt der Madam Muͤllers viele in der Welt. — Das weiß ich wohl, daß die gnaͤ- dige Frau Graͤfin mir vor drei Jahren die Madam Muͤller ſo unvermuthet ins Haus geſetzt hat, wie einen Dintenkleks auf einen Bogen Papier; aber woher? warum? weswegen? ja, da haperts. — „Sie ſoll die innere Wirthſchaft fuͤhren“, ſagte die Frau Graͤfin. Je du lieber Gott! hab’ ich denn

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Zitationshilfe: Kotzebue, August von: Menschenhaß und Reue. Berlin, 1790, S. 34. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kotzebue_menschenhass_1790/42>, abgerufen am 21.11.2024.