Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kosegarten, Ludwig Gotthard: Poesieen. Bd. 3. Leipzig, 1802.

Bild:
<< vorherige Seite
Wo glänzen deine Wellen,
Friedsel'ger Karow-See,
An dessen Kalmusufern
Ich sinnend wandelte,
Wo ich der Hellas Weisen,
Und Cona's Barden las,
Und lauschend ihren Tönen
Von allem Harm genass.
Wo säuseln deine Pappeln,
Kleeduftend Casnewitz,
In dessen Thymiangründen,
Der Einfalt stillem Sitz,
Ein blödes Mägdlein sprosste,
Das schüchtern mich umschlang,
Und liebend mir verschönert
Den rauhen Lebensgang.
Sieh dort, am Saum des Osten,
Umschürzt vom Ozean
Hebt Jasmund seine Scheitel
Titanisch mondhinan.
Wohl seyd ihr, Quoltitz Berge,
Hoch Seelow's Wolkenheerd,
Gewalt'ge Stubbenkammer,
Wohl unsers Preises werth.
Wo glänzen deine Wellen,
Friedsel'ger Karow-See,
An dessen Kalmusufern
Ich sinnend wandelte,
Wo ich der Hellas Weisen,
Und Cona's Barden las,
Und lauschend ihren Tönen
Von allem Harm genaſs.
Wo säuseln deine Pappeln,
Kleeduftend Casnewitz,
In dessen Thymiangründen,
Der Einfalt stillem Sitz,
Ein blödes Mägdlein sproſste,
Das schüchtern mich umschlang,
Und liebend mir verschönert
Den rauhen Lebensgang.
Sieh dort, am Saum des Osten,
Umschürzt vom Ozean
Hebt Jasmund seine Scheitel
Titanisch mondhinan.
Wohl seyd ihr, Quoltitz Berge,
Hoch Seelow's Wolkenheerd,
Gewalt'ge Stubbenkammer,
Wohl unsers Preises werth.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <lg type="poem">
            <pb facs="#f0154" n="134"/>
            <lg n="5">
              <l>Wo glänzen deine Wellen,</l><lb/>
              <l>Friedsel'ger <hi rendition="#g">Karow</hi>-See,</l><lb/>
              <l>An dessen Kalmusufern</l><lb/>
              <l>Ich sinnend wandelte,</l><lb/>
              <l>Wo ich der <hi rendition="#g">Hellas</hi> Weisen,</l><lb/>
              <l>Und <hi rendition="#g">Cona</hi>'s Barden las,</l><lb/>
              <l>Und lauschend ihren Tönen</l><lb/>
              <l>Von allem Harm gena&#x017F;s.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="6">
              <l>Wo säuseln deine Pappeln,</l><lb/>
              <l>Kleeduftend <hi rendition="#g">Casnewitz</hi>,</l><lb/>
              <l>In dessen Thymiangründen,</l><lb/>
              <l>Der Einfalt stillem Sitz,</l><lb/>
              <l>Ein blödes Mägdlein spro&#x017F;ste,</l><lb/>
              <l>Das schüchtern mich umschlang,</l><lb/>
              <l>Und liebend mir verschönert</l><lb/>
              <l>Den rauhen Lebensgang.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="7">
              <l>Sieh dort, am Saum des Osten,</l><lb/>
              <l>Umschürzt vom Ozean</l><lb/>
              <l>Hebt <hi rendition="#g">Jasmund</hi> seine Scheitel</l><lb/>
              <l>Titanisch mondhinan.</l><lb/>
              <l>Wohl seyd ihr, <hi rendition="#g">Quoltitz</hi> Berge,</l><lb/>
              <l><hi rendition="#g">Hoch Seelow</hi>'s Wolkenheerd,</l><lb/>
              <l>Gewalt'ge <hi rendition="#g">Stubbenkammer</hi>,</l><lb/>
              <l>Wohl unsers Preises werth.</l>
            </lg><lb/>
          </lg>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[134/0154] Wo glänzen deine Wellen, Friedsel'ger Karow-See, An dessen Kalmusufern Ich sinnend wandelte, Wo ich der Hellas Weisen, Und Cona's Barden las, Und lauschend ihren Tönen Von allem Harm genaſs. Wo säuseln deine Pappeln, Kleeduftend Casnewitz, In dessen Thymiangründen, Der Einfalt stillem Sitz, Ein blödes Mägdlein sproſste, Das schüchtern mich umschlang, Und liebend mir verschönert Den rauhen Lebensgang. Sieh dort, am Saum des Osten, Umschürzt vom Ozean Hebt Jasmund seine Scheitel Titanisch mondhinan. Wohl seyd ihr, Quoltitz Berge, Hoch Seelow's Wolkenheerd, Gewalt'ge Stubbenkammer, Wohl unsers Preises werth.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kosegarten_poesieen03_1802
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kosegarten_poesieen03_1802/154
Zitationshilfe: Kosegarten, Ludwig Gotthard: Poesieen. Bd. 3. Leipzig, 1802, S. 134. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kosegarten_poesieen03_1802/154>, abgerufen am 24.11.2024.