Kosegarten, Ludwig Gotthard: Poesieen. Bd. 3. Leipzig, 1802.Sieh, sieh im Kranz der Berge Die Stadt, die dich gebar; Dich, Schwester, und das Mädchen Mit goldbestäubtem Haar. Am donnernden Visurgis Wallt, die ich meine, nun; Und Friede soll und Tröstung Auf ihrer Scheitel ruhn. Wo rauscht ihr, heil'ge Hayne, Wo ich im Mondenblitz Und Sterngedämmer schwärmte, Ihr Hayne Boldewitz. Mir hat in euren Schatten Urania sich verklärt, Hat mir in ernsten Nächten Manch hohes Lied gelehrt. Sieh, sieh im fernen Süden Die Berge Granitz blau'n. In jener Berge Schründen, In jener Waldnacht Graun, Im Rund der Hünenmale, Wo Hirsch und Hindinn gras't, Hab' ich im Stolz der Jugend Der Monden viel verras't Sieh, sieh im Kranz der Berge Die Stadt, die dich gebar; Dich, Schwester, und das Mädchen Mit goldbestäubtem Haar. Am donnernden Visurgis Wallt, die ich meine, nun; Und Friede soll und Tröstung Auf ihrer Scheitel ruhn. Wo rauscht ihr, heil'ge Hayne, Wo ich im Mondenblitz Und Sterngedämmer schwärmte, Ihr Hayne Boldewitz. Mir hat in euren Schatten Urania sich verklärt, Hat mir in ernsten Nächten Manch hohes Lied gelehrt. Sieh, sieh im fernen Süden Die Berge Granitz blau'n. In jener Berge Schründen, In jener Waldnacht Graun, Im Rund der Hünenmale, Wo Hirsch und Hindinn gras't, Hab' ich im Stolz der Jugend Der Monden viel verras't <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0153" n="133"/> <lg n="2"> <l>Sieh, sieh im Kranz der Berge</l><lb/> <l>Die Stadt, die dich gebar;</l><lb/> <l>Dich, Schwester, und das Mädchen</l><lb/> <l>Mit goldbestäubtem Haar.</l><lb/> <l>Am donnernden Visurgis</l><lb/> <l>Wallt, die ich meine, nun;</l><lb/> <l>Und Friede soll und Tröstung</l><lb/> <l>Auf ihrer Scheitel ruhn.</l> </lg><lb/> <lg n="3"> <l>Wo rauscht ihr, heil'ge Hayne,</l><lb/> <l>Wo ich im Mondenblitz</l><lb/> <l>Und Sterngedämmer schwärmte,</l><lb/> <l>Ihr Hayne <hi rendition="#g">Boldewitz</hi>.</l><lb/> <l>Mir hat in euren Schatten</l><lb/> <l>Urania sich verklärt,</l><lb/> <l>Hat mir in ernsten Nächten</l><lb/> <l>Manch hohes Lied gelehrt.</l> </lg><lb/> <lg n="4"> <l>Sieh, sieh im fernen Süden</l><lb/> <l>Die Berge <hi rendition="#g">Granitz</hi> blau'n.</l><lb/> <l>In jener Berge Schründen,</l><lb/> <l>In jener Waldnacht Graun,</l><lb/> <l>Im Rund der Hünenmale,</l><lb/> <l>Wo Hirsch und Hindinn gras't,</l><lb/> <l>Hab' ich im Stolz der Jugend</l><lb/> <l>Der Monden viel verras't</l> </lg><lb/> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [133/0153]
Sieh, sieh im Kranz der Berge
Die Stadt, die dich gebar;
Dich, Schwester, und das Mädchen
Mit goldbestäubtem Haar.
Am donnernden Visurgis
Wallt, die ich meine, nun;
Und Friede soll und Tröstung
Auf ihrer Scheitel ruhn.
Wo rauscht ihr, heil'ge Hayne,
Wo ich im Mondenblitz
Und Sterngedämmer schwärmte,
Ihr Hayne Boldewitz.
Mir hat in euren Schatten
Urania sich verklärt,
Hat mir in ernsten Nächten
Manch hohes Lied gelehrt.
Sieh, sieh im fernen Süden
Die Berge Granitz blau'n.
In jener Berge Schründen,
In jener Waldnacht Graun,
Im Rund der Hünenmale,
Wo Hirsch und Hindinn gras't,
Hab' ich im Stolz der Jugend
Der Monden viel verras't
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