Kosegarten, Ludwig Gotthard: Poesieen. Bd. 3. Leipzig, 1802.Holde Tochter, noch beschämet Deines Auges Glanz und Helle Den Krystall der Gletscherquelle, Noch Golkondens schönsten Stein. Mögst du nie im Hauch der Sünden, Funkelnder Brilliant, erblinden! Mögst du ewig lautrer Spiegel Einer lautern Seele seyn! Wie um Blumen Bienen gaukeln, Wie durch Blüthen Weste streifen; Also schweif mit leichtem Schweifen Durch das Leben froh dein Fuss. Nie beflügle dieser Tritte Reinen Rythmus freche Sitte. Nimmer lähm' ihn träge Sorge, Nie der bleyerne Verdruss! Welches Glöckleins hellem Klingeln, Welcher Flöte, welcher Laute Klarem Klang' vergleich ich, Traute, Deiner Stimme Silberschall. Nie verfälsche dumpfes Grollen, Finstres Zürnen, düstres Schmollen, Feiges Wimmern dieses Glöckleins Silberhaltiges Metall. Holde Tochter, noch beschämet Deines Auges Glanz und Helle Den Krystall der Gletscherquelle, Noch Golkondens schönsten Stein. Mögst du nie im Hauch der Sünden, Funkelnder Brilliant, erblinden! Mögst du ewig lautrer Spiegel Einer lautern Seele seyn! Wie um Blumen Bienen gaukeln, Wie durch Blüthen Weste streifen; Also schweif mit leichtem Schweifen Durch das Leben froh dein Fuſs. Nie beflügle dieser Tritte Reinen Rythmus freche Sitte. Nimmer lähm' ihn träge Sorge, Nie der bleyerne Verdruſs! Welches Glöckleins hellem Klingeln, Welcher Flöte, welcher Laute Klarem Klang' vergleich ich, Traute, Deiner Stimme Silberschall. Nie verfälsche dumpfes Grollen, Finstres Zürnen, düstres Schmollen, Feiges Wimmern dieses Glöckleins Silberhaltiges Metall. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0147" n="127"/> <lg n="2"> <l>Holde Tochter, noch beschämet</l><lb/> <l>Deines Auges Glanz und Helle</l><lb/> <l>Den Krystall der Gletscherquelle,</l><lb/> <l>Noch Golkondens schönsten Stein.</l><lb/> <l>Mögst du nie im Hauch der Sünden,</l><lb/> <l>Funkelnder Brilliant, erblinden!</l><lb/> <l>Mögst du ewig lautrer Spiegel</l><lb/> <l>Einer lautern Seele seyn!</l> </lg><lb/> <lg n="3"> <l>Wie um Blumen Bienen gaukeln,</l><lb/> <l>Wie durch Blüthen Weste streifen;</l><lb/> <l>Also schweif mit leichtem Schweifen</l><lb/> <l>Durch das Leben froh dein Fuſs.</l><lb/> <l>Nie beflügle dieser Tritte</l><lb/> <l>Reinen Rythmus freche Sitte.</l><lb/> <l>Nimmer lähm' ihn träge Sorge,</l><lb/> <l>Nie der bleyerne Verdruſs!</l> </lg><lb/> <lg n="4"> <l>Welches Glöckleins hellem Klingeln,</l><lb/> <l>Welcher Flöte, welcher Laute</l><lb/> <l>Klarem Klang' vergleich ich, Traute,</l><lb/> <l>Deiner Stimme Silberschall.</l><lb/> <l>Nie verfälsche dumpfes Grollen,</l><lb/> <l>Finstres Zürnen, düstres Schmollen,</l><lb/> <l>Feiges Wimmern dieses Glöckleins</l><lb/> <l>Silberhaltiges Metall.</l> </lg><lb/> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [127/0147]
Holde Tochter, noch beschämet
Deines Auges Glanz und Helle
Den Krystall der Gletscherquelle,
Noch Golkondens schönsten Stein.
Mögst du nie im Hauch der Sünden,
Funkelnder Brilliant, erblinden!
Mögst du ewig lautrer Spiegel
Einer lautern Seele seyn!
Wie um Blumen Bienen gaukeln,
Wie durch Blüthen Weste streifen;
Also schweif mit leichtem Schweifen
Durch das Leben froh dein Fuſs.
Nie beflügle dieser Tritte
Reinen Rythmus freche Sitte.
Nimmer lähm' ihn träge Sorge,
Nie der bleyerne Verdruſs!
Welches Glöckleins hellem Klingeln,
Welcher Flöte, welcher Laute
Klarem Klang' vergleich ich, Traute,
Deiner Stimme Silberschall.
Nie verfälsche dumpfes Grollen,
Finstres Zürnen, düstres Schmollen,
Feiges Wimmern dieses Glöckleins
Silberhaltiges Metall.
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