Kosegarten, Ludwig Gotthard: Poesieen. Bd. 2. Leipzig, 1798.
Nimmt uns schon auf; uns empfängt das vertraute Nun ist die Sonne zu Gotte gegangen. Die wir- belnden Vögel Gingen zu Neste, zu Neste die jüngsten und zär- testen Kindlein. Julie liegt schon, die Holde, und schlummert im schwebenden Bettchen. Niedergebeugt hat der bleyerne Schlaf den wackeren Gottfried Auf die Polster des Sopha. Noch sitzt in der Kühle des Abends Meine Allwine bey mir, und plaudert von diesem und jenem.
Nimmt uns schon auf; uns empfängt das vertraute Nun ist die Sonne zu Gotte gegangen. Die wir- belnden Vögel Gingen zu Neste, zu Neste die jüngsten und zär- testen Kindlein. Julie liegt schon, die Holde, und schlummert im schwebenden Bettchen. Niedergebeugt hat der bleyerne Schlaf den wackeren Gottfried Auf die Polster des Sopha. Noch sitzt in der Kühle des Abends Meine Allwine bey mir, und plaudert von diesem und jenem. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <lg n="26"> <l> <pb facs="#f0412" n="388"/> </l> <l>Nimmt uns schon auf; uns empfängt das vertraute</l><lb/> <l>Gehöfte. Gar freundlich</l><lb/> <l>Harret unser am knarrenden Heck die fromme</l><lb/> <l>Sophie,</l><lb/> <l>Nebst dem flinken Georg und dem lustigwedelnden</l><lb/> <l>Dachshund.</l><lb/> <l>Siehe, der Tisch ist gedeckt; das Mahl ist berei-</l><lb/> <l>tet. Die Seeluft</l><lb/> <l>Reizet die Lust. Wie mundet den Heimgekommnen</l><lb/> <l>die Nachtkost,</l><lb/> <l>Wie den Kleinen die köstliche Milch, den Eltern</l><lb/> <l>der Spargel</l><lb/> <l>Samt dem geräucherten Lachs, den ihnen die Vitter</l><lb/> <l>verehrten!</l> </lg><lb/> <lg n="27"> <l>Nun ist die Sonne zu Gotte gegangen. Die wir-</l><lb/> <l>belnden Vögel</l><lb/> <l>Gingen zu Neste, zu Neste die jüngsten und zär-</l><lb/> <l>testen Kindlein.</l><lb/> <l>Julie liegt schon, die Holde, und schlummert im</l><lb/> <l>schwebenden Bettchen.</l><lb/> <l>Niedergebeugt hat der bleyerne Schlaf den wackeren</l><lb/> <l>Gottfried</l><lb/> <l>Auf die Polster des Sopha. Noch sitzt in der Kühle</l><lb/> <l>des Abends</l><lb/> <l>Meine Allwine bey mir, und plaudert von diesem</l><lb/> <l>und jenem.</l> </lg><lb/> <l> </l> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [388/0412]
Nimmt uns schon auf; uns empfängt das vertraute
Gehöfte. Gar freundlich
Harret unser am knarrenden Heck die fromme
Sophie,
Nebst dem flinken Georg und dem lustigwedelnden
Dachshund.
Siehe, der Tisch ist gedeckt; das Mahl ist berei-
tet. Die Seeluft
Reizet die Lust. Wie mundet den Heimgekommnen
die Nachtkost,
Wie den Kleinen die köstliche Milch, den Eltern
der Spargel
Samt dem geräucherten Lachs, den ihnen die Vitter
verehrten!
Nun ist die Sonne zu Gotte gegangen. Die wir-
belnden Vögel
Gingen zu Neste, zu Neste die jüngsten und zär-
testen Kindlein.
Julie liegt schon, die Holde, und schlummert im
schwebenden Bettchen.
Niedergebeugt hat der bleyerne Schlaf den wackeren
Gottfried
Auf die Polster des Sopha. Noch sitzt in der Kühle
des Abends
Meine Allwine bey mir, und plaudert von diesem
und jenem.
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