Kosegarten, Ludwig Gotthard: Poesieen. Bd. 2. Leipzig, 1798.Lerne täglich seines Ernstes Höhen, Seiner Güte Tiefen mehr verstehen, Bis du, angehaucht von seinem Geist Und durchathmet gar von seiner Tugend, Innig ihn umschmiegend, fest dich an ihn fugend, Ganz in Eins mit ihm verschlungen seyst. Bis du, wie zwey gleichgestimmter Saiten Silbertöne in einander gleiten, Mit ihm vollen reinen Einklang klingst, Und an seinem Arm, von gleichem Zuge Angezogen, dich mit gleichem Fluge Der Vollendung Ziel entgegenschwingst -- Und auch du, mein Theurester, mein Bester, Mache glücklich unsers Quistorp Schwester, Mache glücklich deine Lieblingin. Ihrer Blicke sanfter Glanz erheitre Deine Dämmrung! Ihre Klarheit läutre Deines Ernstes inhaltschweren Sinn. In der Lerche Früh- und Spätgesängen, In des Gartens blüthenweissen Gängen, An des Baches blaubeblümtem Rand, Im Gesäusel quelldurchströmter Büsche, In der Mainacht wollustreicher Frische, Wandle froh an deines Weibes Hand. Lerne täglich seines Ernstes Höhen, Seiner Güte Tiefen mehr verstehen, Bis du, angehaucht von seinem Geist Und durchathmet gar von seiner Tugend, Innig ihn umschmiegend, fest dich an ihn fugend, Ganz in Eins mit ihm verschlungen seyst. Bis du, wie zwey gleichgestimmter Saiten Silbertöne in einander gleiten, Mit ihm vollen reinen Einklang klingst, Und an seinem Arm, von gleichem Zuge Angezogen, dich mit gleichem Fluge Der Vollendung Ziel entgegenschwingst — Und auch du, mein Theurester, mein Bester, Mache glücklich unsers Quistorp Schwester, Mache glücklich deine Lieblingin. Ihrer Blicke sanfter Glanz erheitre Deine Dämmrung! Ihre Klarheit läutre Deines Ernstes inhaltschweren Sinn. In der Lerche Früh- und Spätgesängen, In des Gartens blüthenweissen Gängen, An des Baches blaubeblümtem Rand, Im Gesäusel quelldurchströmter Büsche, In der Mainacht wollustreicher Frische, Wandle froh an deines Weibes Hand. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <l> <pb facs="#f0269" n="251"/> </l> <lg n="11"> <l>Lerne täglich seines Ernstes Höhen,</l><lb/> <l>Seiner Güte Tiefen mehr verstehen,</l><lb/> <l>Bis du, angehaucht von seinem Geist</l><lb/> <l>Und durchathmet gar von seiner Tugend,</l><lb/> <l>Innig ihn umschmiegend, fest dich an ihn fugend,</l><lb/> <l>Ganz in Eins mit ihm verschlungen seyst.</l> </lg><lb/> <lg n="12"> <l>Bis du, wie zwey gleichgestimmter Saiten</l><lb/> <l>Silbertöne in einander gleiten,</l><lb/> <l>Mit ihm vollen reinen Einklang klingst,</l><lb/> <l>Und an seinem Arm, von gleichem Zuge</l><lb/> <l>Angezogen, dich mit gleichem Fluge</l><lb/> <l>Der Vollendung Ziel entgegenschwingst —</l> </lg><lb/> <lg n="13"> <l>Und auch du, mein Theurester, mein Bester,</l><lb/> <l>Mache glücklich unsers Quistorp Schwester,</l><lb/> <l>Mache glücklich deine Lieblingin.</l><lb/> <l>Ihrer Blicke sanfter Glanz erheitre</l><lb/> <l>Deine Dämmrung! Ihre Klarheit läutre</l><lb/> <l>Deines Ernstes inhaltschweren Sinn.</l> </lg><lb/> <lg n="14"> <l>In der Lerche Früh- und Spätgesängen,</l><lb/> <l>In des Gartens blüthenweissen Gängen,</l><lb/> <l>An des Baches blaubeblümtem Rand,</l><lb/> <l>Im Gesäusel quelldurchströmter Büsche,</l><lb/> <l>In der Mainacht wollustreicher Frische,</l><lb/> <l>Wandle froh an deines Weibes Hand.</l> </lg><lb/> <l> </l> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [251/0269]
Lerne täglich seines Ernstes Höhen,
Seiner Güte Tiefen mehr verstehen,
Bis du, angehaucht von seinem Geist
Und durchathmet gar von seiner Tugend,
Innig ihn umschmiegend, fest dich an ihn fugend,
Ganz in Eins mit ihm verschlungen seyst.
Bis du, wie zwey gleichgestimmter Saiten
Silbertöne in einander gleiten,
Mit ihm vollen reinen Einklang klingst,
Und an seinem Arm, von gleichem Zuge
Angezogen, dich mit gleichem Fluge
Der Vollendung Ziel entgegenschwingst —
Und auch du, mein Theurester, mein Bester,
Mache glücklich unsers Quistorp Schwester,
Mache glücklich deine Lieblingin.
Ihrer Blicke sanfter Glanz erheitre
Deine Dämmrung! Ihre Klarheit läutre
Deines Ernstes inhaltschweren Sinn.
In der Lerche Früh- und Spätgesängen,
In des Gartens blüthenweissen Gängen,
An des Baches blaubeblümtem Rand,
Im Gesäusel quelldurchströmter Büsche,
In der Mainacht wollustreicher Frische,
Wandle froh an deines Weibes Hand.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |