Kosegarten, Ludwig Gotthard: Poesieen. Bd. 1. Leipzig, 1798.Schön Sidselil und Ritter Ingild. Altdänisch. Schön Sidselil schnürte sich so knapp und schlank, Dass ihr die Milch aus den Brüsten sprang. "Was seh ich, herzliebes Töchterlein! "Dir spritzt ja die Milch aus den Brüsten dein!" "Es ist nicht Milch, was den Busen mir nässt. "Es ist vom Meth, den ich eben gepresst." "Lehre du mich kennen Milch und Meth! "Ist braun denn die Milch und weiss der Meth?" P
Schön Sidselil und Ritter Ingild. Altdänisch. Schön Sidselil schnürte sich so knapp und schlank, Daſs ihr die Milch aus den Brüsten sprang. „Was seh ich, herzliebes Töchterlein! „Dir spritzt ja die Milch aus den Brüsten dein!“ „Es ist nicht Milch, was den Busen mir näſst. „Es ist vom Meth, den ich eben gepreſst.“ „Lehre du mich kennen Milch und Meth! „Ist braun denn die Milch und weiſs der Meth?“ P
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Schön Sidselil und Ritter Ingild.
Altdänisch.
Schön Sidselil schnürte sich so knapp und
schlank,
Daſs ihr die Milch aus den Brüsten sprang.
„Was seh ich, herzliebes Töchterlein!
„Dir spritzt ja die Milch aus den Brüsten dein!“
„Es ist nicht Milch, was den Busen mir näſst.
„Es ist vom Meth, den ich eben gepreſst.“
„Lehre du mich kennen Milch und Meth!
„Ist braun denn die Milch und weiſs der Meth?“
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Zitationshilfe: | Kosegarten, Ludwig Gotthard: Poesieen. Bd. 1. Leipzig, 1798, S. 225. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kosegarten_poesieen01_1798/267>, abgerufen am 16.02.2025. |