Am hohen Ufer donnernd bricht Die Brandung sich, ermannt sich, kehrt Mit neuem Grimm, und stäupt Die alte Felsenwand. Umsonst! Sie steht und beut der Stürmenden Die schaumbesprützte Brust.
So ziemt es dir, o Vaterland! Also des hohen Vaterlands Erhabner Markstein, dir! Steh' ewig, hoher Königsstuhl, Und ewig ruf' es, Herrlicher, Dem Meerdurchschwärmer zu:
"Halt still, o Meerdurchschwärmer, halt! "Und neige willig Haupt und Knie "Vor Deutschlands Herrlichkeit! "Denn gross ist Deutschland. Seine Kraft "Ist voll, wie Meeresfluth, und wild, "Wie diese Uferwand!"
Am hohen Ufer donnernd bricht Die Brandung sich, ermannt sich, kehrt Mit neuem Grimm, und stäupt Die alte Felsenwand. Umsonst! Sie steht und beut der Stürmenden Die schaumbesprützte Brust.
So ziemt es dir, o Vaterland! Also des hohen Vaterlands Erhabner Markstein, dir! Steh' ewig, hoher Königsstuhl, Und ewig ruf' es, Herrlicher, Dem Meerdurchschwärmer zu:
„Halt still, o Meerdurchschwärmer, halt! „Und neige willig Haupt und Knie „Vor Deutschlands Herrlichkeit! „Denn groſs ist Deutschland. Seine Kraft „Ist voll, wie Meeresfluth, und wild, „Wie diese Uferwand!“
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Am hohen Ufer donnernd bricht
Die Brandung sich, ermannt sich, kehrt
Mit neuem Grimm, und stäupt
Die alte Felsenwand. Umsonst!
Sie steht und beut der Stürmenden
Die schaumbesprützte Brust.
So ziemt es dir, o Vaterland!
Also des hohen Vaterlands
Erhabner Markstein, dir!
Steh' ewig, hoher Königsstuhl,
Und ewig ruf' es, Herrlicher,
Dem Meerdurchschwärmer zu:
„Halt still, o Meerdurchschwärmer, halt!
„Und neige willig Haupt und Knie
„Vor Deutschlands Herrlichkeit!
„Denn groſs ist Deutschland. Seine Kraft
„Ist voll, wie Meeresfluth, und wild,
„Wie diese Uferwand!“
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Kosegarten, Ludwig Gotthard: Poesieen. Bd. 1. Leipzig, 1798, S. 183. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kosegarten_poesieen01_1798/225>, abgerufen am 16.02.2025.
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