Kortum, Carl Arnold: Die Jobsiade. Bd. 3. Dortmund, 1799.Führte auch manches von der Untreu, 11. Er aber versicherte hoch und theuer: Er sey kein Lügner oder Alltagsfreier, Und noch vielweniger wolle er, Ueber ihre jungfräuliche Unschuld her; 12. Schwor gar, daß die Bäume hätten mögen krachen: Bei Kavlierparol und derlei zuverlässigen Sa- chen, Er würde seine heftige Liebe und Sie, So lang er athmete, quittiren nie; 13. Redete auch von Verzweiflung, Degen und Pistolen, Von Halsbrechen, ja gar von Teufelhohlen, Und andern Dingen, welche rührend schön, In Werthers Leiden beschrieben stehn. 14. Von diesen so fürchterlichen Schwüren, Ließ sich Esther endelich rühren, Denn sie dachte, sie möcht' den verliebten Baron, Sonst wirklich bringen zur Desparation. Eilf- D 2
Fuͤhrte auch manches von der Untreu, 11. Er aber verſicherte hoch und theuer: Er ſey kein Luͤgner oder Alltagsfreier, Und noch vielweniger wolle er, Ueber ihre jungfraͤuliche Unſchuld her; 12. Schwor gar, daß die Baͤume haͤtten moͤgen krachen: Bei Kavlierparol und derlei zuverlaͤſſigen Sa- chen, Er wuͤrde ſeine heftige Liebe und Sie, So lang er athmete, quittiren nie; 13. Redete auch von Verzweiflung, Degen und Piſtolen, Von Halsbrechen, ja gar von Teufelhohlen, Und andern Dingen, welche ruͤhrend ſchoͤn, In Werthers Leiden beſchrieben ſtehn. 14. Von dieſen ſo fuͤrchterlichen Schwuͤren, Ließ ſich Eſther endelich ruͤhren, Denn ſie dachte, ſie moͤcht’ den verliebten Baron, Sonſt wirklich bringen zur Desparation. Eilf- D 2
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Fuͤhrte auch manches von der Untreu,
Und dem Wanckelmuth des maͤnnlichen Ge-
ſchlechts bei.
11. Er aber verſicherte hoch und theuer:
Er ſey kein Luͤgner oder Alltagsfreier,
Und noch vielweniger wolle er,
Ueber ihre jungfraͤuliche Unſchuld her;
12. Schwor gar, daß die Baͤume haͤtten moͤgen
krachen:
Bei Kavlierparol und derlei zuverlaͤſſigen Sa-
chen,
Er wuͤrde ſeine heftige Liebe und Sie,
So lang er athmete, quittiren nie;
13. Redete auch von Verzweiflung, Degen und
Piſtolen,
Von Halsbrechen, ja gar von Teufelhohlen,
Und andern Dingen, welche ruͤhrend ſchoͤn,
In Werthers Leiden beſchrieben ſtehn.
14. Von dieſen ſo fuͤrchterlichen Schwuͤren,
Ließ ſich Eſther endelich ruͤhren,
Denn ſie dachte, ſie moͤcht’ den verliebten
Baron,
Sonſt wirklich bringen zur Desparation.
Eilf-
D 2
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Zitationshilfe: | Kortum, Carl Arnold: Die Jobsiade. Bd. 3. Dortmund, 1799, S. 51. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kortum_jobsiade03_1799/73>, abgerufen am 27.07.2024. |