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Kortum, Carl Arnold: Die Jobsiade. Bd. 3. Dortmund, 1799.

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11. Das ist verdolmetschet in der gewöhnlichen
Sprache:
Man blieb beisammen bis der Morgen an-
brache,
Und endlich unter vielem Ach und Weh
Erfolgte das schmerzlichste Adieu.
12. Ach! ach! das letzte Küssen und Umarmen
War eine Scene jämmerlich und zum Erbar-
men,
Bis zuletzt ein jeder für sich
Mit roth geweinten Augen nach Hause
schlich.
13. Als hernach circa ein Viertel nach neun auf
der Uhre,
Der junge Baron von Ohnewitz wegfuhre
Und Esther ihm im Wagen nachsah,
Fiel sie in eine Ohnmacht beinah.
14. Sie ist auf ihr Zimmer alleine gegangen,
Thränen rollten reichlich von ihren Wangen,
Ein Schnupftuch verhüllte Stirn und Ge-
sicht
Und sie aß und trank den ganzen Tag nicht.
15. Klagte auch schrecklich über Kopfschmerzen,
Und winselte über Drücken und Noth am Her-
zen,
So daß ihr Bruder fast drob erschrack,
Obgleich er merkte was dahinter stack.
16. Auch
11. Das iſt verdolmetſchet in der gewoͤhnlichen
Sprache:
Man blieb beiſammen bis der Morgen an-
brache,
Und endlich unter vielem Ach und Weh
Erfolgte das ſchmerzlichſte Adieu.
12. Ach! ach! das letzte Kuͤſſen und Umarmen
War eine Scene jaͤmmerlich und zum Erbar-
men,
Bis zuletzt ein jeder fuͤr ſich
Mit roth geweinten Augen nach Hauſe
ſchlich.
13. Als hernach circa ein Viertel nach neun auf
der Uhre,
Der junge Baron von Ohnewitz wegfuhre
Und Eſther ihm im Wagen nachſah,
Fiel ſie in eine Ohnmacht beinah.
14. Sie iſt auf ihr Zimmer alleine gegangen,
Thraͤnen rollten reichlich von ihren Wangen,
Ein Schnupftuch verhuͤllte Stirn und Ge-
ſicht
Und ſie aß und trank den ganzen Tag nicht.
15. Klagte auch ſchrecklich uͤber Kopfſchmerzen,
Und winſelte uͤber Druͤcken und Noth am Her-
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16. Auch
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[98/0120] 11. Das iſt verdolmetſchet in der gewoͤhnlichen Sprache: Man blieb beiſammen bis der Morgen an- brache, Und endlich unter vielem Ach und Weh Erfolgte das ſchmerzlichſte Adieu. 12. Ach! ach! das letzte Kuͤſſen und Umarmen War eine Scene jaͤmmerlich und zum Erbar- men, Bis zuletzt ein jeder fuͤr ſich Mit roth geweinten Augen nach Hauſe ſchlich. 13. Als hernach circa ein Viertel nach neun auf der Uhre, Der junge Baron von Ohnewitz wegfuhre Und Eſther ihm im Wagen nachſah, Fiel ſie in eine Ohnmacht beinah. 14. Sie iſt auf ihr Zimmer alleine gegangen, Thraͤnen rollten reichlich von ihren Wangen, Ein Schnupftuch verhuͤllte Stirn und Ge- ſicht Und ſie aß und trank den ganzen Tag nicht. 15. Klagte auch ſchrecklich uͤber Kopfſchmerzen, Und winſelte uͤber Druͤcken und Noth am Her- zen, So daß ihr Bruder faſt drob erſchrack, Obgleich er merkte was dahinter ſtack. 16. Auch

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Zitationshilfe: Kortum, Carl Arnold: Die Jobsiade. Bd. 3. Dortmund, 1799, S. 98. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kortum_jobsiade03_1799/120>, abgerufen am 24.11.2024.